Teneriffa, Alexandroupolis

In Griechenland brechen aktuell pro Stunde drei Waldbrände aus.

22.08.2023 - 09:48:21

Waldbrände in Griechenland außer Kontrolle. Die Lage ist sehr angespannt. Auch in Kanada und auf Teneriffa brennen weiter Wälder. Ein Überblick über die Lagen vor Ort.

Halbwegs Kontrolle auf der kanarischen Insel Teneriffa und in Kanada, neue Sorgen in Griechenland: In den aktuell größten Waldbrandgebieten gibt es auch heute noch keine Entwarnung.

Griechenland

Bei teils stürmischen Winden haben sich mindestens fünf große Waldbrände in Griechenland in der Nacht unkontrolliert weiter ausgebreitet. Besonders stark betroffen war am Dienstagmorgen die nordostgriechische Hafenstadt Alexandroupolis. Dort hat das Feuer, das den vierten Tag in Folge brennt, Siedlungen nahe der Stadt erreicht. Feuerwehrleute und Anwohner kämpften die ganze Nacht über gegen die Flammen, wie das Staatsfernsehen zeigte. Zahlreiche Ortschaften wurden evakuiert.

In der Nacht musste schließlich auch das Universitätskrankenhaus der Stadt evakuiert werden - 175 Menschen, darunter Kinder und Kleinkinder, wurden auf einer Fähre untergebracht oder in Krankenhäuser anderer Städte verlegt, wie der Sender Skai berichtete.

Weiterhin unkontrolliert wüten auch die Großbrände im Nationalpark Dadia im äußersten Nordosten des Landes. Dort soll nach Medienberichten ein Migrant an einer Rauchvergiftung gestorben sein. Im Wald von Dadia verstecken sich immer wieder Migranten, die illegal aus der Türkei über den Grenzfluss Evros nach Griechenland eingereist sind.

Die Rauchschwaden der gewaltigen Brandherde sind so groß, dass sie viele hundert Kilometer entfernt noch deutlich zu erkennen sind, wie Satellitenbilder zeigten. Der Wind trieb die Rauchwolken am Morgen quer über Mittelgriechenland bis weit hinaus auf das im Westen gelegene Ionische Meer.

Brände toben außerdem auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa, in der Nähe der Hafenstadt Kavala, auf der Insel Kythnos und in der Region Böotien nordwestlich der Hauptstadt Athen. Teneriffa

Kanada

Kontrolle, aber keine Entwarnung auch bei den Bränden im Süden der kanadischen Provinz British Columbia. Mindestens 50 Gebäude wurden in den vergangenen Tagen zerstört, sagte der örtliche Ministerpräsident David Eby am Montag - die Zahlen könnten aber noch steigen.

«Man kann davon ausgehen, dass es sich bei den meisten, wenn nicht allen, dieser Gebäude um Wohnhäuser handelt», so Eby. Die Lage hatte sich wegen des Einsatzes vieler Rettungskräfte vor allem bei der Stadt West Kelowna zuletzt aber etwas entspannt. Zudem hoffen Anwohner und Behörden auf für heute vorhergesagten Regen.

Kanada kämpft bereits seit Monaten gegen Waldbrände in mehreren Teilen des Landes. Zehntausende Menschen haben in mehreren betroffenen Gebieten in British Columbia und den Northwest Territories bereits ihre Häuser verlassen müssen. Auch die Luftqualität nahm rapide ab. Mittlerweile wird dort auch das Militär eingesetzt, um die Brandbekämpfung logistisch zu unterstützen.

@ dpa.de