Helmut, Gold

Frankfurt am Main - Nach 27 Jahren an der Spitze des Museums für Kommunikation Frankfurt geht Herr Dr.

27.11.2024 - 13:09:13

Dr. Helmut Gold geht nach 27 Jahren an der Spitze des Museums für Kommunikation Frankfurt in den Ruhestand / Feierliche Verabschiedung am Mi, 4.12.2024. Gold zum 1.1.2025 in den Ruhestand. 1997 war er mit der Vision angetreten, das Frankfurter Haus vom Postmuseum zu einem Kommunikationsmuseum zu entwickeln und zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des Dialogs mitten in Frankfurt. Damals startete er als jüngster Museumsdirektor, nun ist der dienstälteste. Mit zahlreichen publikumswirksamen Ausstellungen und innovativen museums- und medienpädagogischen Angeboten konnte er das Haus zu einem der beliebtesten Museen in der Frankfurter Museumsszene etablieren.

Innovative Ausstellungsformate

Die Ausstellungen, die unter Golds Leitung entwickelt wurden, spiegeln das Zeitgeschehen der letzten 30 Jahre: Zu den besonders erfolgreichen Ausstellungen zählen Präsentationen zur judenfeindlichen Propaganda ("Abgestempelt" 1999), zu Botschaften des Herzens ("liebe.komm" 2003) , "Globalisierung 2.0" (2009), zu Tagebuch und Weblog ("Absolut privat" 2008), weiterhin "Außer Kontrolle? Leben in einer überwachten Welt" (2013/2014) und historischen Zukunftsvisionen (Back to future" 2018). Mit "#neuland: Ich, wir und die Digitalisierung" (2020) und "KLIMA_X" (2022/2023), einer Ausstellung zur Kommunikation der Klimakrise -mit dem programmatischen Untertitel "Warum tun wir nicht, was wir wissen?"-, griff das Haus auch aktuelle Themen auf, ordnete sie in einen gesamtgesellschaftlichen und historischen Kontext ein und öffnete den Raum für Reflexion und Diskussion. Mit der Ausstellung "Apropos Sex" (2024) schließt sich für Herrn Dr. Gold biografisch wie inhaltlich ein Kreis: "Ich war vor meiner Tätigkeit in Frankfurt einige Jahre lang bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln tätig. Damals war das Thema Aids sehr zentral, und wir überlegten, wie man darüber unverkrampft reden kann - es ging also vor allem um Kommunikation - und wir versuchten durch Ausstellungen ("LiebesLeben" 1995ff) dazu Anlässe zu schaffen."

Neukonzeptionen der Dauerausstellung

Zusätzlich zu den zahlreichen Wechselausstellungen verantwortete Herr Dr. Gold mehrfach auch die Neugestaltung der Dauerausstellung. "Medien erzählen Geschichte(n)" lautete 2004 das Motto für eine Schau, die von Schulklassen und Besucher:innen in großer Zahl besucht wurde. 2017 folgte mit "Mediengeschichte(n) neu erzählt" eine innovative Neukonzeption der ständigen Präsentation: Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation werden anhand der Phänomene "Beschleunigung", "Vernetzung", "Kontrolle" und "Teilhabe" präsentiert und anhand ausgewählter Geschichtsinseln anschaulich erzählt. Die Ausstellung hat neue Seh- und Rezeptionsweisen aufgegriffen. Zudem zeichnet sich das Haus durch eine einzigartige dialogorientierte Vermittlung aus: Statt technischer Guides oder Wachpersonal kommen in Kooperation mit Kaleidoskop e.V. geschulte Kommunikator:innen zum Einsatz, die das Publikum bei Fragen, Vorführungen und Beratung persönlich und individuell unterstützen.

Zusammenführung der Sammlungen und bauliche Maßnahmen

Neben dem breiten Spektrum von Ausstellungsthemen konnte Herr Dr. Gold gleich zu Beginn seiner Amtszeit die Zusammenführung der Sammlungen aus mehreren verstreuten Standorten in ein zentrales Museumsdepot in Heusenstamm ermöglichen, wo auf rund 16.000 qm Nachrichtentechnik, Mediengeschichte, Kunst und Archive untergebracht wurden. Auch am Schaumainkai gelangen bauliche Modernisierungen: eine neue Café-Terrasse, die Einrichtung einer ständigen Mitmachwerkstatt und eines Museumsshops und -cafés, das zuletzt 2024 nochmal überarbeitet wurde. 2018 gelang zudem eine energetische Verbesserung des Gebäudes durch den großflächigen Einsatz von LEDs für die Deckenbeleuchtung. 2022 nahm das Museum mit der Begrünung des Museumsdaches das Thema von "KLIMA_X" selbst in die Praxis auf, um Artenvielfalt zu stärken und der innerstädtischen Überhitzung entgegenzuwirken: Zwischen dem Glaskegel des Behnisch-Baus und der historischen Villa ist seitdem ein neuer Lebensraum für Kleinstlebewesen, Vögel und Insekten entstanden.

Kurator der Museumsstiftung für Post und Telekommunikation

Seit 2017 ist Herr Dr. Gold zudem Kurator der Museumsstiftung für Post und Telekommunikation in der Funktion eines Generaldirektors für die insgesamt 120 Mitarbeitenden. Die von den privaten Unternehmen Deutsche Post und Deutsche Telekom getragene Stiftung wurde 1995 im Zuge der bundesdeutschen Postreform gegründet. Sie unterhält drei Museen für Kommunikation in Berlin, Frankfurt und Nürnberg sowie das Archiv für Philatelie in Bonn und reichhaltige Sammlungen zur Kultur- und Technikgeschichte mit Depots in Berlin und Frankfurt/M. Insgesamt besuchten zuletzt über 340.000 Menschen jährlich die Einrichtungen der Stiftung.

Biografische Notizen

Nach seinem Studium der Geschichte und Germanistik in Giessen promovierte er an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt. Anschließend war der Germanist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Literaturarchiv Marbach tätig und verantwortete in der Folge mehrere Ausstellungprojekte in Frankfurt und Nürnberg. 1993 wechselte er als Referatsleiter Ausstellungen und personale Kommunikation nach Köln zur Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und entwickelte dort bundesweit tourende Wanderausstellungen. Von 2007 bis 2013 war er Vorstandsmitglied im Deutschen Museumsbund, weiterhin war er Mitbegründer eines europäischen Netzwerks von Kommunikationsmuseen CECOM und Teilnehmer vieler IATM Konferenzen. Er ist Mitglied des Beirats der Stiftung Technoseum in Mannheim und des Deutschen Zeitungsmuseums Wadgassen, der DASA- Arbeitswelt Ausstellungin Dortmund sowie Kuratoriumsvorsitzender des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven. Darüber hinaus leitet Herr Gold seit 1998 als Geschäftsführer einen der größten historischen Vereine in Deutschland, die Deutsche Gesellschaft für Post und Telekommunikationsgeschichte e.V., die vierteljährlich ein Magazin zur Kommunikationsgeschichte "Das Archiv" herausgibt.

Und wie geht es nun weiter?

Zum 1. Januar 2025 wird Dr. Annabelle Hornung, aktuell Direktorin im Museum für Kommunikation Nürnberg, die Nachfolge von Helmut Gold antreten. Informationen zu ihrer Person, ihrem Werdegang und ihren Plänen für das Museum für Kommunikation Frankfurt erhalten Sie beim Jahrespressegespräch am 21. Januar 2024, um 11 Uhr im MKF. Save the date!

Verabschiedung am 4. Dezember 2024

Herr Dr. Gold wird am 4. Dezember ab 13 Uhr mit Worten der Anerkennung und des Danks von der Vorsitzenden des Kuratoriums, der Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt sowie den Direktorinnen des Landesmuseums Württemberg Stuttgart und des Berliner Kommunikationsmuseums verabschiedet.

Als Pressevertreter:in sind Sie herzlich eingeladen, an dieser Verabschiedung teilzunehmen. Ich bitte Sie um vorherige Anmeldung unter: r.hock@mspt.de

Ab 20 Uhr besteht die Möglichkeit, mit "Frankfurt Pentagonium" ein öffentliches Jazzkonzert zu erleben. Die Musiker der hr Bigband haben die letzte, von Helmut Gold als Direktor verantwortete Ausstellung "Apropos Sex" zum Anlass für ein ganz besonderes Konzertprogramm genommen. Auf Anfrage erhalten Sie als akkredierte Journalist:innen Freikarten. Wir freuen uns, wenn Sie auf dieses Konzert hinweisen:

Mi 04. Dezember 2024 | 20.00 Uhr

Frankfurt Pentagonium - Round about "Apropos Sex"

Contemporary Jazz mit "FABRIK außer HAUS"

Jazz und Sex, das passt bestens zusammen. Nicht nur, weil das ganze Spektrum menschlicher Gefühle in den Klangwelten des Jazz zu finden ist. Für Jazz und Erotik gilt gleichermaßen, dass es um ein emotional-kommunikatives Erleben geht, um Identität, das Verhältnis der Geschlechter zueinander, Leidenschaft und Begehren, aber auch um die Auseinandersetzung mit Diskriminierung.

Kosten: VVK 20 EUR | AK 23 EUR | 17 EUR ermäßigt, inkl. Museumseintritt am Konzerttag

Tickets sind hier erhältlich: https://ots.de/34z2h9

Pressekontakt:

Regina Hock, Tel. 069 60 60 351 | Mobil 0171 9867272 | r.hock@mspt.de

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