Eine Ifo-Umfrage zeigt: 85 Prozent der Erwachsenen sprechen sich für eine Altersgrenze ab 16 bei Social Media aus.
09.09.2025 - 10:00:38Große Mehrheit befürwortet Altersgrenze für Social Media. Selbst viele Jugendliche unterstützen die Idee.
Die sozialen Medien sind einer großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung suspekt: 85 Prozent der Erwachsenen befürworten laut einer neuen Umfrage des Ifo-Instituts eine Altersbeschränkung ab 16 für die Einrichtung von Social Media-Accounts. Sogar unter den 14- bis 17-Jährigen ist laut neuem Bildungsbarometer des Ifo-Instituts fast die Hälfte (47 Prozent) dafür.
Grund sind die von vielen negativ wahrgenommen Folgen des Social Media-Konsums für die junge Generation: von Handysucht über Konzentrationsstörungen und schlechte Schulnoten bis zu Schlafstörungen und seelischen Beeinträchtigungen. Die Wissenschaftler befragten für die repräsentative Umfrage im Mai und Juni 2.982 Erwachsene im Alter von 18 bis 69 und 1.033 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren.
Ein Drittel der Jugendlichen verbringt mehr als drei Stunden am Tag mit Social Media
«Die Ergebnisse zeigen: Die Sorgen in der Bevölkerung über mögliche Risiken sozialer Medien sind groß», sagt Ludger Wößmann, Leiter des Ifo Zentrums für Bildungsökonomik. Gleichzeitig aber verbringen viele Menschen - und keineswegs nur Jüngere - sehr viel Zeit mit Youtube, Tiktok, Instagram und anderen Social-Apps: 96 Prozent der befragten Jugendlichen und 90 Prozent der Erwachsenen sagten, dass sie unter der Woche täglich soziale Medien nutzen. Bei fast einem Drittel (31 Prozent) sind es mehr als drei Stunden pro Tag, bei knapp 50? Prozent zwischen einer und drei
Stunden. Am Wochenende verlängern sich die Zeiten dann noch einmal.
Bei der Einschätzung, ob soziale Medien ganz allgemein eher gut oder eher schlecht für die Gesellschaft sind, gibt es aber einen großen Unterschied zwischen Erwachsenen und Jugendlichen: 45 Prozent der Erwachsenen betrachten laut Umfrage die sozialen Medien eher als Risiko für die Gesellschaft, unter den befragten Jugendlichen waren es nur 33 Prozent.