Eine halbe Million Menschen werden heute in Berlin zum CSD erwartet.
22.07.2023 - 10:50:51Queer-Beauftragter: Der Berliner CSD hat weite Strahlkraft. Laut dem Queer-Beauftragten der Stadt, Alfonso Pantisano, werde man ein starkes Zeichen für die Freiheit der Liebe setzen.
Der Christopher Street Day in Berlin hat nach den Worten des Queer-Beauftragten der Hauptstadt, Alfonso Pantisano (SPD), Bedeutung weit über die Stadt hinaus.
«Ich glaube, dass wir in Berlin als Bundeshauptstadt in einem besonderen Fokus stehen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Der CSD hier hat eine Strahlkraft auch in andere Länder der Welt.» Gleichzeitig sei Berlin die Stadt, in der die weltweite Homosexuellenbewegung geboren wurde. «Ich denke, dass das eine besondere Ehre ist, wenn wir hier auf die Straße gehen und auch all derer gedenken, die jahrelang dafür gekämpft haben, dass wir heute frei unsere Liebe, unser Begehren und unser Leben leben können.»
Pantisano ist erst am Dienstag vergangener Woche vom Senat zur «Ansprechperson Queeres Berlin» ernannt worden, aber schon häufig beim CSD gewesen. «Es ist mein 30. Jahr, in dem ich auf einen CSD gehe. Meistens besuche ich mehrere CSDs pro Jahr», sagte er. «Mein allererster CSD war 1993 in Köln.» Sechs Wochen später habe er sein Coming-out gehabt. «Es war genau dieser CSD, bei dem ich verstanden habe, dass ein Leben in Dunkelheit kein würdiges Leben ist und ich deswegen ins Licht gehen muss. Das habe ich dann auch so durchgezogen.»
Zum CSD am Samstag in der Hauptstadt erwarten die Veranstalter rund eine halbe Million Teilnehmer vor allem aus der queeren Community. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.