Ein Raubtier - mutmaßlich eine Löwin - sorgt am Berliner Stadtrand für eine große Suchaktion.
20.07.2023 - 14:42:53Raubtier bei Berlin - Auch Polizei sichtet mutmaßliche Löwin. Das Tier wurde in der Nacht auch von der Polizei gesehen.
Das bei Berlin gesuchte Raubtier ist in der Nacht auch von der Polizei gesichtet worden. Das sagte eine Sprecherin bei einer Pressekonferenz in Kleinmachnow. Nach Beginn der Suche sei die mutmaßliche Löwin dann aber nicht mehr entdeckt worden, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD).
Die Suche laufe noch auf Hochtouren, betonte der Rathauschef. Es werde versucht, mit der Hilfe von Drohnen, Hubschraubern, Wärmebildkameras und auch zahlreichen Jägern das Tier zu finden. «Fallen aufstellen ist eine Maßnahme, die in den nächsten ein, zwei Tagen nicht zielführend sein wird», sagte Grubert auf eine entsprechende Nachfrage.
Video als echt eingestuft
Der Hinweis auf das Wildtier erreichte die Polizei in der Nacht auf Donnerstag. Ein Video aus Kleinmachnow im Landkreis Potsdam-Mittelmark zeigt das mutmaßliche Wildtier zwischen Bäumen und Büschen. Ersten Einschätzungen der Polizei zufolge handelt es sich dabei um eine Löwin. Bürgermeister Grubert betonte, dass dieses Video als echt eingestuft wird. «Es handelt sich wohl um ein echtes Wildtier», sagte der Politiker.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben von dem Wildtier durch Zeugen erfahren, die schilderten, dass ein Wildtier ein Wildschwein gejagt und erlegt habe. Ein totes oder verletztes Wildschwein wurde nach Angaben der Polizei aber bisher nicht entdeckt. «Es gab eine Spurenlage, aber ein Wildschwein haben wir nicht gefunden», sagte ein Sprecher der brandenburgischen Polizeidirektion West.
In Berlin und Brandenburg sind derzeit Schulferien - Bürgermeister Grubert zufolge hat das die Lage am Morgen erleichtert. «Dadurch hatten wir das Problem von Kindern auf dem Weg zur Schule ab 7.00 Uhr nicht», sagte er. Die Kindergärten in Kleinmachnow sind trotz der Suche geöffnet. Alle Kindergärten seien aber gebeten worden, die Einrichtungen nicht zu verlassen. «Das Leben geht ja weiter, daher müssen wir sehen, dass wir die Kinder betreuen können», sagte Grubert. Auch die Jugendfreizeiteinrichtung der Gemeinde sei gebeten, sich den Tag über im Haus aufzuhalten oder Ausflüge mit einem Bus nach Berlin zu unternehmen.
Die Bevölkerung wurde aufgerufen, möglichst das Haus nicht zu verlassen und nicht spazieren oder gar im Wald joggen zu gehen.