Messerangriff, Verletzten

Ein Mann attackiert auf einer EM-Party in Sachsen-Anhalt mehrere Menschen.

15.06.2024 - 13:17:37

Messerangriff mit Verletzten auf privater EM-Party. Zuvor soll er einen jungen Mann erstochen haben. Der Angreifer selbst wird von Beamten erschossen. Viele Fragen sind offen.

  • Polizisten am Einsatzort in Wolmirstedt. - Foto: Thomas Schulz/dpa

    Thomas Schulz/dpa

  • Polizisten am Einsatzort in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt. - Foto: Thomas Schulz/dpa

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Polizisten am Einsatzort in Wolmirstedt. - Foto: Thomas Schulz/dpaPolizisten am Einsatzort in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt. - Foto: Thomas Schulz/dpa

Bei dem Angreifer auf einer privaten EM-Party in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 27 Jahre alten Mann aus Afghanistan. Er habe aus bislang unbekannten Gründen gestern Abend zunächst einen 23 Jahre alten Afghanen mit einem messerähnlichen Gegenstand in einem Mehrfamilienhaus angegriffen und tödlich verletzt, teilte die Polizei mit. Anschließend sei er ziellos durch die Stadt im Landkreis Börde gelaufen und habe dann auf einem Privatgrundstück in einer Einfamilienhaussiedlung drei Menschen angegriffen.

Die Menschen hatten sich Medienberichten zufolge getroffen, um gemeinsam das EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland zu schauen. Bei dem Angriff seien eine 50 Jahre alte Frau und ein 75 Jahre alten Mann aus Deutschland schwer verletzt worden. Zudem habe ein 56 Jahre alter Deutscher leichte Verletzungen erlitten.

Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang zeigte sich bestürzt. «Ich bin zutiefst entsetzt über den unberechenbaren und schrecklichen Angriff. Meine Gedanken sind bei den Opfern und allen Beteiligten, die nicht nur körperliche, sondern auch psychische Schäden davontragen», sagte die CDU-Politikerin. Zieschang wünschte den Opfern eine schnelle Genesung. Die Innenministerin verwies darauf, dass die Polizeipräsenz im Land nach dem Vorfall erhöht wurde. Zudem liefen «umfangreiche und konzentrierte» Ermittlungen.

Motiv unklar

Laut «Magdeburger Volksstimme» soll der Angreifer bereits zuvor in der gegenüberliegenden Kleingartenanlage Menschen mit einem Messer bedroht haben. Augenzeugen hatten die Polizei informiert. Medienberichten zufolge sollen die Beamten gegen 21.30 Uhr eingetroffen sein, zu dem Zeitpunkt stand es beim Fußballspiel bereits 2:0 für das DFB-Team. Der Mann habe die Beamten angegriffen, woraufhin laut Polizei zwei von ihnen auf den Mann schossen. Der Angreifer sei kurze Zeit später im Krankenhaus gestorben.

«Derzeit gibt es keine Hinweise auf eine religiös motivierte Tat beziehungsweise auf eine anderslautende Motivation», erklärte die Polizei. Gegen die Polizisten, die auf den Angreifer geschossen haben, sei - wie in Fällen von polizeilichem Schusswaffengebrauch üblich - ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die Ermittlungen würden von der Staatsanwaltschaft Magdeburg und der Polizeiinspektion Stendal geführt. Für morgen kündigte die Polizei eine Pressekonferenz an.

«Schock sitzt bei uns noch ziemlich tief»

Nachbarn berichten von Schüssen, die sie am Abend gehört hatten. «Der Schock sitzt bei uns noch ziemlich tief», sagt ein Ehepaar. Am Abend habe das Paar selbst Fußball geschaut, als sie zwei Schüsse hörten. «Das zweite Tor war gerade gefallen, wir dachten, dass jemand vor Freude einen Böller losgelassen hat», sagte der Mann. Als sie aus dem Fenster schauten, hätten sie den Rettungsdienst gesehen und einen Mann, der in der Nähe einer Auffahrt gelegen habe. Er sei kurz darauf abgedeckt worden.

@ dpa.de