Die Worldpride findet diesmal in Washington statt - für die US-Hauptstadt ein besonders Jubiläum.
07.05.2025 - 23:19:51LGBTQ in Zeiten von Trump - Worldpride in Washington. Es ist aber auch eine Veranstaltung in der Nähe des Weißen Hauses, das «Gender-Ideologie» ablehnt.
Es werden bis zu drei Millionen Menschen erwartet, und es soll eine ganz besondere Veranstaltung werden - doch es liegt ein Schatten über der Worldpride25 in der amerikanischen Hauptstadt Washington. Das größte Event des Jahres der LGBTQ-Community findet in einer Zeit statt, in der die Regierung von US-Präsident Donald Trump hart gegen «Gender-Ideologie» vorgeht, per Dekret verordnet hat, dass es nur zwei Geschlechter gibt und Pässe oder Visa das «korrekte biologische Geschlecht» ausweisen müssen. Gleichzeitig werden Transmenschen aus Sport und Militär rausgedrängt.
Laut «Washington Post» haben einige internationale Gruppen schon erklärt, dass sie nicht teilnehmen werden. Sie seien besorgt über die Haltung der Trump-Regierung zu Vielfalt, Integration und Gleichberechtigung sowie über ihre Angriffe auf die Rechte von Transmenschen.
Wie sicher sind Reisen in die USA für Transmenschen?
Ryan Bos, der geschäftsführende Direktor der Capital Pride Alliance in Washington, die das Festival ausrichtet, sagt der Zeitung, er könne ihnen das nicht übelnehmen. Diese Menschen hätten sehr berechtigte Bedenken und fragten sich zu Recht, wie sicher es für sie sei, in die USA zu reisen, sagte Bos.
Dies gelte insbesondere für Leute, die sich als trans identifizierten. Das Außenministerium hat laut «Washington Post» betont, dass es keine Restriktionen gegenüber ausländischen Besuchern aufgrund ihrer Gender-Identität gebe.
Washington sieht sich als inklusivste Stadt in den USA
Ein Sprecher der Tourismus- und Vermarktungsagentur Destination DC sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Organisation habe von keinen größeren Absagen gehört. «Wir sind weiterhin optimistisch, dass die Beteiligung hoch sein wird.» Die Veranstaltung habe die volle Unterstützung von Bürgermeisterin Muriel Bowser, sagte er.
Washington sei eine der inklusivsten Städte der USA und habe den größten Anteil an Bewohnern in den Vereinigten Staaten, die sich als LGBTQ+ identifizieren. Die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transmenschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen – und das Pluszeichen sowie das Sternchen sind Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.
Veranstaltungen im renommierten Kennedy Center verlegt
Erste Anzeichen für Spannungen gibt es allerdings bereits. Mehrere Pride-Veranstaltungen, die im renommierten Kennedy Center stattfinden sollten, wurden laut Medienberichten verlegt. Dazu gehörte ein Konzert des International Pride Orchestras. Präsident Trump hatte das Kennedy Center kurz nach Amtsantritt unter seine Kontrolle gebracht. Trump begründete den Schritt unter anderem damit, dass die Institution zu «woke» sei.
Für Washington ist es ein Jubiläum
Die Worldpride25 ist für Washington ein besonderes Jubiläum. Es ist der 50. Jahrestag der ersten Pride-Veranstaltung in der amerikanischen Hauptstadt.