Niedersachsen, Deutschland

Der Mann, den Ermittler im Fall des verschwundenen Mädchens Maddie unter Mordverdacht haben, ist aus der Haft entlassen.

17.09.2025 - 15:45:28

Frei unter Auflagen – Maddie-Verdächtiger trägt Fußfessel. Für einige Jahre muss er sich aber an Auflagen halten.

  • Blick auf die Justizvollzugsanstalt Sehnde in der Region Hannover.  - Foto: Moritz Frankenberg/dpa

    Moritz Frankenberg/dpa

  • Ein Mannschaftswagen steht vor der JVA.  - Foto: Michael Matthey/dpa

    Michael Matthey/dpa

Blick auf die Justizvollzugsanstalt Sehnde in der Region Hannover.  - Foto: Moritz Frankenberg/dpaEin Mannschaftswagen steht vor der JVA.  - Foto: Michael Matthey/dpa

Nach seiner Haftentlassung muss der im Fall Maddie Verdächtige eine Fußfessel tragen. Diese Vorgabe zur Führungsaufsicht gelte für die nächsten fünf Jahre, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Anfrage mit. Am Morgen hatte ein Polizeisprecher im niedersächsischen Sehnde bestätigt, dass der Deutsche das Gefängnis dort verlassen habe. 

Beim Verlassen der Justizvollzugsanstalt trug der mehrmals Vorbestrafe die Fußfessel nach Angaben der Staatsanwaltschaft Braunschweig bereits. Der Mann hat eine Gefängnisstrafe, zu der er 2019 vom Landgericht Braunschweig im Wesentlichen wegen schwerer Vergewaltigung verurteilt worden war, abgesessen.

Mindestens einmal im Monat Kontakt mit Bewährungshelfer

Über die Auflagen, die nach einem Beschluss vom Landgericht Hildesheim gelten, hatte zuvor der «Spiegel» berichtet. Die Verteidiger des 48-Jährigen hatten daraufhin angekündigt, dagegen vorzugehen. Nach Angaben aus dem niedersächsischen Justizministerium handelt es sich bei der Führungsaufsicht um keine Strafe, sondern um eine Maßregel zur Besserung und Sicherung. 

Neben der Fußfessel bekommt der 48-Jährige einen Bewährungshelfer, mit dem er mindestens einmal im Monat Kontakt halten muss, wie die Braunschweiger Strafverfolger weiter mitteilten. Des Weiteren müsse er einen Wechsel seines Wohn- oder Aufenthaltsortes vorher dem Gericht mitteilen und Zustimmung einholen. Sollte er gegen diese Auflagen verstoßen, drohe eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, hieß es von der Staatsanwaltschaft. 

Seit Jahren als Verdächtiger im Fokus - aber keine Anklage

Im Fokus ist der mehrmals vorbestrafte Sexualstraftäter seit einigen Jahren, weil deutsche Ermittler ihn im Fall Madeleine McCann unter Mordverdacht haben. Das damals dreijährige britische Mädchen verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz in Portugal. Im Juni 2020 informierte die Staatsanwaltschaft Braunschweig überraschend darüber, dass sie vom Tod des Mädchens ausgehe und einen Verdächtigen habe. 

Sein Verteidiger sprach mit Blick auf die Verdächtigungen öffentlich von einer «massiven Vorverurteilungskampagne». Es gibt keine Anklage in dem Komplex, und es gilt die Unschuldsvermutung. Für die deutschen Ermittlungen zu dem Fall aus Portugal sind die Strafverfolger aus Niedersachsen zuständig, weil der Verdächtige seinen letzten Wohnsitz in Braunschweig hatte.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

VW-Chef Blume: Verbrenner-Aus 2035 ist «unrealistisch». Im Kanzleramt hatte er noch weitere Vorschläge im Gepäck. VW-Chef Oliver Blume hält das geplante Verbrenner-Aus für «unrealistisch» - und fordert stattdessen mehr Flexibilität bei den Vorgaben. (Wirtschaft, 09.10.2025 - 16:25) weiterlesen...

Porsche-Absatz weiter im Sinkflug – China bleibt Sorgenkind. Insbesondere das China-Geschäft läuft nicht rund. Und auch in anderen Märkten kommen die Sport- und Geländewagen der Schwaben nicht so gut an. Die Verkaufszahlen bei Porsche sehen weiter mau aus. (Wirtschaft, 09.10.2025 - 09:00) weiterlesen...

Söder und Lies gemeinsam für Aufweichung des Verbrenner-Aus. Die Länderchefs Söder und Lies lassen das übliche Partei-Hickhack vorübergehend ruhen. Die Autoindustrie ist für Bayern und Niedersachsen gleichermaßen wichtig. (Wirtschaft, 08.10.2025 - 16:14) weiterlesen...

Ein Manuskript aus dem Koffer und eine bewegende Geschichte Ein vergessener Roman, ein Koffer und eine Frau, die im Exil gegen die Nazis kämpfte - warum Mopsa Sternheims Werk heute für Aufsehen sorgt. (Unterhaltung, 08.10.2025 - 04:45) weiterlesen...

Veggie-«Schnitzel» vor dem Aus? Rügenwalder Mühle warnt Fällt das «Schnitzel» fürs Veggie-Regal weg? Der Hersteller Rügenwalder Mühle warnt vor einer Abstimmung im EU-Parlament vor den Folgen eines Namensverbots - und müsste rund 60 Produkte umgestalten. (Wirtschaft, 07.10.2025 - 11:20) weiterlesen...

Metten ruft «Dicke Sauerländer Bockwurst» zurück. In der Fertigung gab es einen Fehler - mit Auswirkungen auf die Haltbarkeit. Rückruf bei Lidl und Netto: Ein Hersteller aus Nordrhein-Westfalen warnt vor dem Verzehr seiner Würste. (Unterhaltung, 06.10.2025 - 16:43) weiterlesen...