Produkte, Experte

Zürich-Oerlikon - Viele Gründer glauben: Wenn das Produkt gut ist, kommen die Kunden von selbst.

16.06.2025 - 10:40:03

Gute Produkte allein reichen nicht: Experte verrät, warum dein Onlineshop erfolglos bleibt – und wie du das ändern kannst. Doch die Realität im E-Commerce sieht anders aus. Ohne Sichtbarkeit, Vertrauen und eine klare Strategie bleibt selbst das beste Angebot unentdeckt – und der Onlineshop dümpelt vor sich hin.

Ein Onlineshop ist kein Selbstläufer. Ohne gezieltes Marketing, starke Kundenbindung und optimierte Prozesse bleibt der Erfolg aus – selbst wenn dein Produkt Weltklasse ist. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Fehler viele Shopbetreiber machen und worauf es beim Aufbau einer erfolgreichen Marke wirklich ankommt.

Die unterschätzte Macht des Primings

Ein zentrales Element erfolgreicher Markenführung im digitalen Raum ist das sogenannte Priming. Dabei handelt es sich um eine unbewusste Vorbereitung potenzieller Käufer auf eine spätere Kaufentscheidung. Diese Beeinflussung entsteht nicht durch einen einzelnen Werbereiz, sondern durch viele wiederholte Berührungspunkte mit der Marke oder dem Produkt.

Im Kern wird dabei ein gedanklicher Rahmen aufgebaut, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich jemand für den Kauf entscheidet. Die betroffene Person nimmt – oft ohne es zu merken – Eindrücke, Informationen und Emotionen auf. Dieser Prozess erinnert an die berühmte Szene aus dem Film Inception, in der ein Gedanke gezielt im Unterbewusstsein verankert wird.

Psychologische Vorarbeit durch Werbung

Im Kontext eines Onlineshops gelingt Priming am wirkungsvollsten über durchdachte Werbemaßnahmen. Besonders effektiv zeigen sich sogenannte Pre-Frames – psychologische Vorbereitungen, die durch Formulierungen wie "Kunden wie du kaufen auch …" oder durch eine zielgerichtete Ansprache der Käuferschicht wirken.

Darüber hinaus spielt der Aufbau einer starken Marke eine entscheidende Rolle. Sichtbarkeit, Wiedererkennbarkeit und vertrauensbildende Maßnahmen wie Testimonials sorgen dafür, dass potenzielle Kunden bereits unbewusst eine positive Haltung zur Marke aufbauen – lange bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird.

Retargeting als nachhaltige Erinnerungsstrategie

Ein weiterer wirksamer Bestandteil des Primings ist das Retargeting. Dieses Marketinginstrument ermöglicht es, Personen, die bereits mit einem Shop oder Inhalt interagiert haben, gezielt erneut anzusprechen.

Solche wiederholten Impulse führen dazu, dass die Marke in der Erinnerung präsent bleibt. Gleichzeitig wird Vertrauen aufgebaut – ein unverzichtbarer Bestandteil, um letztlich die Hürde zur tatsächlichen Kaufentscheidung zu überwinden.

Vertrauen als Schlüssel zur Conversion

Im digitalen Handel ist Vertrauen oft das entscheidende Kriterium für den Erfolg. Besonders neue oder unbekannte Shops sehen sich einem starken Misstrauen gegenüber. Konsumenten recherchieren oft nach Erfahrungen und Bewertungen – in der Regel in Kombination mit dem Namen des Shops.

In dieser Vertrauensbildung spielen zwei Aspekte eine zentrale Rolle: zum einen der sogenannte Social Proof, also das Vorhandensein glaubwürdiger, authentischer Erfahrungsberichte. Zum anderen das Influencer-Marketing, das auf die Übertragung von Vertrauen aus bestehenden sozialen Beziehungen setzt.

Soziale Bestätigung durch gezielte Partnerschaften

Testimonials und Produktbewertungen entfalten ihre volle Wirkung vor allem dann, wenn sie als echt und glaubwürdig wahrgenommen werden. Sie schaffen Nähe und reduzieren die Unsicherheit vor dem Kauf. Dabei geht es nicht um perfekte Inszenierung, sondern um echte, nachvollziehbare Erfahrungen.

Gleichzeitig können gezielte Kooperationen – sei es mit Influencern, Markenbotschaftern oder durch Co-Brandings – ebenfalls als soziale Beweise fungieren. Die emotionale Verbindung der Zielgruppe zu einer vertrauten Person oder Marke färbt dabei positiv auf das beworbene Produkt ab.

Kaufanreize durch die Angst, etwas zu verpassen

Ein besonders starker psychologischer Hebel ist das Prinzip der Verlustvermeidung, auch bekannt als FOMO – "Fear of Missing Out". Menschen neigen dazu, Chancen nicht verpassen zu wollen, insbesondere wenn diese als zeitlich begrenzt oder exklusiv dargestellt werden.

Genau hier setzen Strategien wie Flash Sales, limitierte Editionen oder spezielle Aktionszeiträume an. Der Wunsch, ein begehrtes Produkt nicht zu verlieren, aktiviert emotionale Entscheidungsmechanismen, die zu einer schnellen Kaufhandlung führen können.

Verknappung als Mittel zur Emotionalisierung

Eine künstliche Verknappung und die Anzeige von Lagerbeständen zeigen sich als wirkungsvolle Methode, um FOMO zu erzeugen. Hinweise wie "nur noch drei Stück verfügbar" oder "letztes Zimmer zu diesem Preis" steigern das subjektive Bedürfnis nach sofortigem Handeln.

Wichtig ist hierbei die Balance: Eine übermäßige Nutzung solcher Mechanismen kann das Vertrauen untergraben. Vielmehr sollten solche Maßnahmen behutsam und authentisch eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden sinnvoll zu nutzen.

Visuelle Klarheit durch Struktur und Inspiration

Hervorragende Praxisbeispiele zeigen sich in Onlineshops, die durch zusätzliche Orientierungshilfen wie Styleguides oder "Shop the Look"-Funktionen den Entscheidungsprozess begleiten. Statt eine Vielzahl an Optionen zu bieten, wird der Kunde inspiriert – und erhält ein klares Bild davon, wie das Produkt im Alltag funktioniert.

Auch visuelle Elemente wie Kontraste, Farbleitsysteme und ein bewusst gesetzter Call-to-Action helfen dabei, die Aufmerksamkeit gezielt zu lenken. Dadurch wird nicht nur die Nutzerfreundlichkeit erhöht, sondern auch die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs deutlich gesteigert.

Komplexität abbauen, Entscheidungen erleichtern

Ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor im E-Commerce ist die Reduktion kognitiver Last. Unser Gehirn ist tagtäglich mit einer Vielzahl an Informationen konfrontiert und reagiert empfindlich auf Überforderung. Je komplexer ein Entscheidungsprozess erscheint, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er abgebrochen wird.

Deshalb empfiehlt sich eine klare, intuitive Gestaltung des Kaufprozesses. Weniger Auswahlmöglichkeiten, gut strukturierte Inhalte und klare visuelle Hierarchien können maßgeblich dazu beitragen, die Kaufentscheidung zu erleichtern und unnötige Reibungsverluste zu vermeiden.

Emotionale Spiegelung durch gezieltes Storytelling

Ein besonders spannender Bereich der Verkaufspsychologie betrifft das sogenannte Spiegelneuron. Dieses neurologische Phänomen beschreibt die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Emotionen und Verhaltensweisen anderer zu spiegeln – eine Fähigkeit, die im Marketing bewusst genutzt werden kann.

Wird eine Marke mit einer emotionalen Geschichte verknüpft, bleibt sie besser im Gedächtnis. Das Bedürfnis, Teil dieser Geschichte zu werden, kann eine tiefe Verbindung zur Marke hervorrufen. Vorreiter wie True Classics oder frühere Kampagnen von Axe nutzen dieses Prinzip auf besonders effektive Weise.

Fazit

Erfolgreiches Online-Marketing beruht nicht allein auf Produktqualität, sondern auf einem tiefen Verständnis menschlicher Entscheidungsprozesse. Vertrauen, emotionale Ansprache, kognitive Entlastung und gezielte psychologische Effekte sind zentrale Hebel, um aus Aufmerksamkeit nachhaltige Kaufentscheidungen zu entwickeln. Wer diese Prinzipien wirkungsvoll kombiniert, schafft nicht nur Umsatz – sondern langfristige Markenbindung.

Über Ephraim Chiozza:

Ephraim Chiozza ist der Gründer und Geschäftsführer der AdWiser GmbH. Der Marketing-Experte erstellt ganzheitliche Marketing-Ökosysteme für Onlineshop-Betreiber. Mit dem Ziel, dass seine Kunden ihr Werbebudget so effizient wie möglich nutzen und nachhaltige Ergebnisse erzielen. Weitere Informationen finden Sie unter: https://ad-wiser.ch/

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