Krieg, Gaza

Rafah - Geschätzte 17.000 Kinder haben im aktuellen Gaza-Krieg ihre Eltern verloren oder sind von ihnen getrennt worden.

12.04.2024 - 08:36:57

Krieg in Gaza: SOS-Kinderdorf Rafah nimmt 88 elternlose Kinder auf. Jetzt haben die SOS-Kinderdörfer bekannt gegeben, dass sie im SOS-Kinderdorf Rafah im Süden Gazas minderjährige unbegleitete Flüchtlinge aufnehmen. In Kooperation mit UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, sollen bis zu 88 Kinder einen Platz bekommen.

Die ersten 19 Kinder seien bereits aufgenommen worden, zugewiesen vom Sozialministerium, dem Internationalen Roten Kreuz sowie UNICEF. In sieben der Fälle sei es gelungen, die Familien der Kinder aufzufinden und sie wieder zu vereinen. Hirzallah sagt: "Bei ihrer Ankunft waren die Kinder in einem schwierigen Zustand, traumatisiert vom Krieg und zusätzlich in Angst und Stress durch die Trennung von ihren Eltern. Sie waren in großer Sorge, was aus ihnen wird und wer sich um sie kümmert."

Unter den ersten Kindern, die im SOS-Kinderdorf aufgenommen wurden, war ein dreijähriges Mädchen, das allein an einem der Checkpoints gefunden worden war. Ein Psychologe der Hilfsorganisation sagt: "Das Mädchen litt unter 'selektivem Mutismus': Aufgrund seiner Erlebnisse hatte es aufgehört zu sprechen. Es ging ihm nicht gut." Betreuer und Kinder waren auf die Ankunft vorbereitet worden und taten ihr Bestes, um dem Kind einen liebevollen Empfang zu bereiten. Der Psychologe berichtet: "Trotz seines kritischen Zustands begann das Mädchen innerhalb weniger Tage, mit ihnen zu interagieren. Es teilte sein Spielzeug mit anderen Kindern und beteiligte sich an ihren Spielen. Es war spürbar, dass es begann, sich sicher zu fühlen."

In den kommenden Wochen sollen weitere Kinder aufgenommen werden. Der nötige Platz stehe auch deshalb zur Verfügung, da es im März gelungen sei, 67 Kinder aus dem SOS-Kinderdorf Rafah nach Bethlehem im Westjordanland zu evakuieren.

Zudem leisten die SOS-Kinderdörfer in Gaza weiter Nothilfe für Familien auf der Flucht und unterstützen sie unter anderem mit psychologischer Hilfe und Bargeldzahlungen.

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Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
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