Online-Shopping für Ältere immer beliebter

Das Einkaufen im Internet wird immer beliebter, wie Zahlen von IFAK, Ipsos und Media Markt Analysen belegen: 2013 haben rund 37 Millionen Deutsche im Internet Produkte und Dienstleistungen erworben. Die Bequemlichkeit des Online Versandhandels überzeugt immer mehr User, unter denen sich auch zunehmend Menschen im Alter 50+ befinden. Die Zielgruppe ist kaufkräftig und hat sich in ihrem Nutzerverhalten den jüngeren Generationen angeglichen. Darauf hat auch der Online-Handel reagiert.

Anpassung an ältere Zielgruppe bringt Vorteile

Onlineshop-Betreiber sind in den letzten Jahren verstärkt auf die liquide Zielgruppe der sogenannten "Silver-Surfer" eingegangen. Denn ältere Menschen bewegen sich anders durchs Netz und sind generell vorsichtiger bei neuen Shops als Jüngere. War diese Zielgruppe vor einiger Zeit noch generell misstrauisch gegenüber EC-Karten und Onlinebanking, hat sich ihr Kaufverhalten im Netz mittlerweile fast angeglichen. Berentete oder Senioren haben Zeit, wissen was sie wollen und bringen meist das nötige Kapital für hochwertige und damit im Schnitt teurere Produkte mit.

Amazon hat diese Zielgruppe längst für sich entdeckt und bietet ihr mit "50+ Active and Healthy Living" ein eigenes Portal. Allerdings birgt die Spezialisierung eines Shops auf Senioren auch Risiken. Eine der wichtigsten Erfahrungen in diesem Zusammenhang hat wohl Diplom-Kaufmann Frieder Kraus gemacht, Betreiber des Shops "Senioren-onlineshop". Er bekam Rücksendungen von Lieferungen, deren Empfänger nicht als Senioren bezeichnet werden wollten. Pakete mit neutralem Absender wurden jedoch nicht oder nur selten zurückgeschickt.

Auch wenn die älteren Online-Kunden nicht als Senioren bezeichnet werden möchten, müssen sich Internethändler doch auf ihre Bedürfnisse einstellen:

• Für Mobile Devices optimierte Websites spielen nur eine kleine Rolle.

• Service und Informationen haben besonders hohen Stellenwert.

• Persönlicher Kontakt ist wichtig. Die älteren Kunden sind Bestellungen über den Katalog gewöhnt und nutzen Hotlines oder Rückrufangebote überdurchschnittlich oft.

• Informationen zu Lieferzeit und Garantiebestimmungen sollten transparent herausgestellt werden.

• Da auftretende Fehler auch bei sich selbst gesucht werden, sind gute Hilfetexte und FAQs wichtig.

• Seriöse Gütesiegel bauen Vertrauen auf.

• Usability durch reduziertes Layout, gut lesbare Schrift, starke Kontraste und kurze Klickwege wissen Best Ager zu schätzen.

 

Was wird gekauft und was wird dafür ausgegeben?

Hinsichtlich der gekauften Artikel unterscheiden sich Altersgruppen hingegen nicht. Unter den Top 3 der 2013 am häufigsten bestellten Produkte zählen laut einer Studie von IFAK, Ipsos und Media Markt Analysen Kleidung und Schuhe (32,6 %), Bücher (25,5 %) und Eintrittskarten (21,9 %). Vor der Kaufentscheidungen informieren sich insbesondere ältere User eingehend über das Produkt und suchen auch immer häufiger Preisvergleichsportale wie Billiger.de auf. Im Gegensatz zu den Silver-Surfern versuchen jüngere Konsumenten durch Gutscheine das beste Ergebnis zu erzielen.

Gütesiegel für Websites tragen zu diesem Wert bei und werden von allen Zielgruppen als vertrauensbildend eingestuft. Eine Befragung des EEC Handel unter 1.000 Onlineshoppern ergab, dass 64 % von ihnen eher bei einem zertifizierten Shop einkaufen würden als bei einem ohne Gütesiegel. Besonders attraktiv für den Kunden sind Siegel, die durch positive Resonanz anderer Kunden oder durch gut bewertete Serviceleitungen zustande kommen. Das seit 2001 existierende TÜV Siegel bringt für E-Commerce-Betreiber zwar relativ hohe Kosten mit sich, ist aber sehr bekannt und lässt den Kunden schnell Vertrauen gewinnen.

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