Mike Steiner - Deutscher Ausnahmekünstler
25.11.2023 - 16:10:00Mike Steiner, ein deutscher Maler und Pionier der Videokunst, wurde am 8. Juli 1941 in Allenstein geboren und verstarb am 3. Januar 2012 in Berlin. Er war bekannt für sein breitgefächertes Schaffen, das Malerei, Videokunst, Performance und mehr umfasste.
Steiners künstlerischer Ansatz war von Experimentierfreude, Progressivität und dem Drang nach ständiger Erneuerung geprägt. Er arbeitete mit bekannten Künstlern wie Marina Abramovi?, Ulay und VALIE EXPORT zusammen und war als Galerist, Produzent und Förderer der deutschen Videokunst aktiv. Seine Arbeiten zeigten eine Fähigkeit, sich verschiedenen Stilen und Medien anzupassen, einschließlich Malerei des Informel, abstrakten Expressionismus, Pop Art, Minimal Art und Videokunst. Ein herausragendes Beispiel seiner intermedialen Arbeit sind die sogenannten "Painted Tapes", die den fließenden Übergang seiner Werke zwischen verschiedenen Gattungen illustrieren??.
Das Œuvre Steiners umfasst viele Gattungen und Techniken und repräsentiert wichtige kunstgeschichtliche Entwicklungen der 1960er bis 1980er Jahre. Besonders hervorzuheben ist seine Pionierarbeit in der Videokunst. Ab den 1980er Jahren schuf er medienübergreifende Werke, die seine Sicht als Videokünstler reflektieren, und konzentrierte sich ab der Jahrtausendwende zunehmend auf abstrakte Malerei, die aus seiner Videoästhetik hervorging??.
Steiner verbrachte seine Kindheit und Jugend in Berlin, wo er früh mit Kunst, Musik und Literatur in Berührung kam. Schon mit 18 Jahren waren seine Werke Teil der Großen Berliner Kunstausstellung. 1961 begann er sein Studium der Freien Kunst an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Berlin??. Inspiriert von mehreren Aufenthalten in New York, wo er in Kontakt mit Entwicklungen von Video und Aktionskunst kam, gründete er 1976 die Studiogalerie in Berlin, die sich bald zu einem prägenden Ort für die Videokunst und Performance entwickelte??.
Die Galvano Art Gallery, die Steiner heute vertritt, beschreibt ihn als einen der spannendsten Kunstschaffenden seiner Zeit, der nie mit nur einem Medium arbeitete. Sein intermediales Verständnis machte ihn zu einer Schlüsselfigur der Kunstszene der 1970er und 1980er Jahre??. Steiners experimentelle Innovation steht im Mittelpunkt der Ausstellung "AUGENFUTTER BILDERFRESSER – from tape to paint", die sein facettenreiches Werk präsentiert, von quadratischen farbigen Holztableaus über den Werkzyklus "Das Testbild als Readymade" bis hin zu Fotografien und ausgewählten Videokunst-Arbeiten??.
Steiners Leben und Werk sind somit ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung verschiedener Kunstformen und die ständige Suche nach neuen Ausdrucksmitteln und Perspektiven in der Kunst.
Mike Steiner, ein vielseitiger und progressiver Künstler, hatte im Laufe seiner Karriere zahlreiche bemerkenswerte Ausstellungen. Hier sind einige Highlights aus seinem umfangreichen Ausstellungskalender:
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Große Berliner Kunstausstellung 1959 (24. April – 24. Mai, Ausstellungshallen am Funkturm, Berlin) – Gruppenausstellung.
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Kreuzberger Künstlergruppen (28. Nov. – 24. Dez. 1960, Kreuzberger Forum im Rathaus Kreuzberg, Berlin) – Gruppenausstellung.
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Claus-Michel Steiner. Aquarelle, Gouachen & Ölbilder (29. April – 10. Mai 1963, VHS Galerie, Volkshochschule der Stadt Velbert) – Einzelausstellung.
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Junge Stadt sieht junge Kunst (13. Okt. – 3. Nov. 1963, Stadthalle Wolfsburg).
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Große Berliner Kunstausstellung 1964 (5. Juni – 5. Juli, Ausstellungshallen am Funkturm, Berlin).
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Multimedia (5. Jan. 1970, Studio der Akademie der Künste, Berlin) – Gruppenausstellung.
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Mike Steiner: Neue Arbeiten + Video (8. Juni – 12 Juli 1975, Galerie sec., Berlin).
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Videokunst in Deutschland 1963–1982 (verschiedene Orte und Daten in 1982).
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Vilm Collage Installation (28. Juli – 18. Aug. 1984, Kleine Orangerie im Schloss Charlottenburg, Berlin).
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Charlottenburger Künstler in Ägypten (Jan. – Feb. 1985, Echnaton-Galerie, Kairo).
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1945-1985 – Kunst in der Bundesrepublik Deutschland (8. April – 1. Mai 1985, Nationalgalerie, Berlin).
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Ägypten Tapes – Vilm/Tesafilm (29. August – 21. September 1985, Förtsch Galerie, Berlin).
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Barbara Cartland und die Fußball Weltmeisterschaft 1986 (Juli 1986, Ausstellung der Förtsch Galerie in der Grundkreditbank, als Teil der Kunstmeile am Kurfürstendamm, Berlin).
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Zwischen Himmel und Erde (1986, Margaret Raspé, Rhumeweg 26, Berlin).
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Stadtbilder. Berlin in der Malerei vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Berlin Museum im ehemaligen Kammergerichtsgebäude in der Lindenstraße, Berlin-Kreuzberg).
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Mike Steiner – Color Works 1995-1998 (17. April – 11. Juli 1999, Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin).
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Live to Tape. Die Sammlung Mike Steiner im Hamburger Bahnhof (1. Feb. 2011 – 12. Jan. 2012, Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart – Berlin..
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Mike Steiner (17. Sept. – 21. Dez. 2013, Galerie DNA, Berlin).
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Forever! (22. März – 19. April 2014, Galerie DNA, Berlin).
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SHOOT: About Performance (1. Mai – 13. Juni 2014, Galerie DNA, Berlin).
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Mike Steiner – 70 Years (2015, Privat, Berlin Charlottenburg).
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Macrocosmi – Ordnungen anderer Art (14. – 20. Sep. 2015, Altes Postfuhramt West, Berlin).
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Transitions (30. Sep. – 19. Okt. 2015, Werkstattgalerie, Berlin).
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Serielle Formationen. 1967/2017. Re-Inszenierung der ersten deutschen Ausstellung internationaler minimalistischer Tendenzen (3. Juni – 5. Nov. 2017, Haus Huth, Daimler Contemporary Berlin).
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IRRITATION (20. September – 27. Oktober 2019, Galerie DNA, Berlin).
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MIKE STEINER | AUGENFUTTER BILDERFRESSER (23. Juni – 29. Okt. 2023, Galvano Art Gallery, Leipzig).
Diese Auswahl zeigt die Bandbreite und Vielseitigkeit von Steiners künstlerischem Ausdruck und die Anerkennung, die er im Laufe seiner Karriere in der Kunstwelt erlangte. Wir sehen in seinen Werken für die Zukunft erhebliches Wertsteigerungspotential.