Mainz / Frankfurt - Der WEISSE RING hat eine neue Bundesvorsitzende: Barbara Richstein, Vorsitzende des Landesverbands Brandenburg, steht ab sofort an der Spitze von Deutschlands größter Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer.
28.09.2024 - 16:38:16WEISSER RING: Barbara Richstein zur neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Die Bundesdelegiertenversammlung des Vereins wählte die 59-Jährige am Samstag in Frankfurt am Main zur Nachfolgerin von Dr. Patrick Liesching. Der 52-Jährige bleibt dem WEISSEN RING als stellvertretender Bundesvorsitzender und Vorsitzender des Landesverbands Hessen erhalten.
Die Rechtsanwältin Barbara Richstein saß von 1999 bis 2024 für die CDU als Abgeordnete im Landtag von Brandenburg, ab 2019 als Vizepräsidentin. Von 2002 bis 2004 war sie Brandenburgische Ministerin der Justiz und für Europaangelegenheiten. Bei den zurückliegenden Landtagswahlen trat sie nicht mehr an. Daher kann sie sich jetzt ganz auf die Arbeit als oberste Opferschützerin konzentrieren: "Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung und bin dankbar für das Vertrauen der Delegierten, die mich gewählt haben." Richstein dankte ausdrücklich auch ihrem Vorgänger: "Ohne die hervorragende Arbeit von Patrick Liesching stünde der WEISSE RING heute nicht da, wo er jetzt ist."
Liesching stand zwei Jahre an der Spitze des WEISSEN RINGS. "Ich bin stolz auf das, was wir in den vergangenen zwei Jahren erreichen konnten", sagt er. Beispielhaft verweist Liesching auf die aktuellen politischen Diskussionen um den Einsatz der elektronischen Fußfessel zum Schutz von Frauen bei häuslicher Gewalt. "Wir haben da viel in Bewegung gesetzt, und wir werden nicht lockerlassen - auch ich persönlich nicht", so Liesching. Als stellvertretender Bundesvorsitzender tritt Liesching die Nachfolge von Gerhard Müllenbach an, der sich nicht mehr zur Wahl stellte.
Barbara Richstein ist seit 2002 beim WEISSEN RING, seit 2022 ist sie Landesvorsitzende in Brandenburg. "Bereits bei meiner ersten konkreten Berührung mit dem WEISSEN RING auf einem Opferforum in Mainz Anfang der 2000er habe ich gemerkt: Das ist ein besonderer Verein. Der Ansatz, den Verletzten zu helfen, hat mich sehr angesprochen", sagt Richstein. Jetzt steht sie an der Spitze des Vereins und hat sich für die nächsten Jahre einiges vorgenommen: "Wir müssen uns noch stärker auf neue Deliktsphänomene einstellen und insbesondere in den neuen Bundesländern noch bekannter werden. Davon abgesehen finde ich den WEISSEN RING in seiner jetzigen Form bereits gut aufgestellt. Mit der Zeit müssen wir uns natürlich verjüngen und breiter aufstellen." Wichtig ist ihr außerdem, dass das neue Opferentschädigungsrecht bekannt gemacht und vor allem gut umgesetzt wird. "Das behalten wir auf jeden Fall im Auge. In der Umsetzung des Opferentschädigungsrechts muss sich endlich etwas tun", so Richstein.
Die Bundesdelegiertenversammlung ist das oberste Organ des WEISSEN RINGS. Die Delegierten entscheiden alle zwei Jahre über Neuerungen, politische Forderungen des Vereins und die Besetzung von Vorstandsposten.
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Der WEISSE RING wurde 1976 in Mainz gegründet als "Gemeinnütziger Verein zurUnterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.". Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von rund 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und -helfern in bundesweit 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Der WEISSE RING hat mehr als 100.000 Förderer und ist in 18 Landesverbände gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Der WEISSE RING erhält keinerlei staatliche Mittel.
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