Mainz - Das chinesische Unternehmen Xinjiang Markor Chemical Industry, an dem der deutsche Chemiekonzern BASF beteiligt ist, ist deutlich stärker in das Unterdrückungssystem gegen die muslimische Minderheit der Uiguren verwickelt, als bislang bekannt.
02.02.2024 - 13:00:33frontal im ZDF: Neue Belege zur Verstrickung von BASF in Chinas Unterdrückungsapparat. Das ergaben gemeinsame Recherchen des ZDF-Magazins "frontal" und des SPIEGEL. Demnach waren Mitarbeiter des Joint Ventures direkt an einer Kontroll- und Unterdrückungskampagne von Parteikadern im nordwestchinesischen Xinjiang beteiligt. Sie machten Hausbesuche bei uigurischen Familien, zogen teilweise sogar dort ein, forschten sie aus und gaben ihre Erkenntnisse offenbar an staatliche Behörden weiter.
Derartige Informationen, gesammelt von zahlreichen Beamten und anderen Offiziellen, wurden später Hunderttausenden zum Verhängnis. Die Behörden steckten die Menschen in Umerziehungslager und Gefängnisse.
Belege für die Aktivitäten von Markor-Mitarbeitern finden sich auf der Website und in Berichten zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung: "Im Jahr 2019 setzte Markor seine Bemühungen im Rahmen der Aktivität 'Nationale Einheit als eine Familie' fort und hielt an langfristigen und kontinuierlichen Partnerschaftsaktivitäten fest." Während zahlreicher Feste seien "Hausbesuche" durchgeführt worden. Achtzehn Kader und Angestellte hätten teilgenommen. Ziel sei es, "doppelzüngige Personen zu entlarven und zu kritisieren".
BASF teilt dazu mit, der Konzern achte die Menschenrechte. "Bislang hatten wir keine Kenntnis von den genannten Markor-Berichten von 2018/19 und den darin beschriebenen Aktivitäten bei Markor." Man nehme die Hinweise "sehr ernst", werde ihnen weiter nachgehen und sie in der weiteren Bewertung berücksichtigen. Frühere Überprüfungen hätten keine Hinweise auf Zwangsarbeit oder andere Menschenrechtsverletzungen ergeben.
Das ZDF berichtet dazu am Freitag, 2. Februar 2024, in seinen aktuellen Nachrichtensendungen im TV und online auf ZDFheute.de. Das ZDF-Politmagazin "frontal" berichtet darüber in der Ausgabe am Dienstag, 6. Februar 2024, 21.00 Uhr im ZDF.
Kontakt
Bei Fragen zu dieser "frontal"-Recherche erreichen Sie Christian Rohde, Redaktion "frontal", per E-Mail unter rohde.c@zdf.de und Thomas Reichart unter reichart.t@zdf.de
Bei Fragen zu dieser Pressemitteilung erreichen Sie Thomas Hagedorn, ZDF-Kommunikation, telefonisch unter 06131 – 70-13802 oder per E-Mail unter hagedorn.t@zdf.de.
Sie erreichen die ZDF-Kommunikation per E-Mail unter pressedesk@zdf.de oder telefonisch unter 06131 – 70-12108.
Pressefotos
Pressefotos zu "frontal" " erhalten Sie als Download (nach Login), per E-Mail an pressefoto@zdf.de oder telefonisch unter 06131 – 70-16100.
Weitere Informationen
Hier finden Sie "frontal" in der ZDFmediathek.
Pressekontakt:
ZDF-Kommunikation
Telefon: +49-6131-70-12108
Folgen Sie uns gerne auch bei LinkedIn (https://www.linkedin.com/company/zdf/)
und X (https://twitter.com/ZDFpresse) vormals Twitter.
Original-Content von: ZDF übermittelt durch news aktuell