Veranstaltung, Freizeit

Liechtenstein - Vom Spiel mit Identitäten über grundlegende menschliche Erfahrungen bis zu feinem Humor, der sich durch das ganze Programm zieht - 2026 lädt das Kunstmuseum Liechtenstein Besucher:innen ein, neue Formen des Erzählerischen, des Performativen und unterschiedliche visuelle Ausdrucksweisen zu entdecken.

05.12.2025 - 10:30:30

Kunstmuseum Liechtenstein: Ausblick auf das Kunstjahr 2026 / Gesellschaftliche Themen, Vielfalt und Humor. Neu im kollabor: Eine Ausstellung zum Mitmachen für Kinder und Erwachsene.

Mit Jahresbeginn 2026 übernimmt Christiane Meyer-Stoll die Leitung des Kunstmuseum Liechtenstein von Letizia Ragaglia, die als Direktorin ans MASI Lugano wechselt. Die langjährige Chefkuratorin des Hauses betont, wie nah die beteiligten Künstler:innen am Leben sind: "Alle Künstler:innen arbeiten mit einem wachen Gespür für die Brüche unserer Zeit, für Erfahrungen, die das Leben in widersprüchlichen, polarisierten oder gar repressiven Systemen prägen."

Ab 6. Februar 2026 eröffnet das neue Kunstjahr mit dem Schweizer Künstler:innenkollektiv RELAX (chiarenza & hauser & co): Ihre Frage What do we want to keep? lädt uns ein, darüber nachzudenken, wie wir angesichts tiefgreifender Umbrüche verantwortungsvoll mit unserer Vergangenheit umgehen und gemeinsam die Zukunft gestalten wollen. Mit ihren Werken formulieren RELAX elementare gesellschaftliche Fragen - programmatisch betitelt als What Is Wealth?, Who Pays? und Is Justice Justice?

Eleanor Antin (Eine Retrospektive, 27. März - 27. September 2026) besticht mit Charme und einem gewinnenden Lächeln. Sie schlüpft in Rollen - den König, die Ballerina, die Krankenschwester - und thematisiert früh das fluide Selbst. Geschichte versteht sie nicht als abgeschlossenes Narrativ, sondern als etwas, das aus der Gegenwart heraus stets neu gelesen wird. Mit subtilem Humor beleuchtet sie Identität, Geschichte, soziale Strukturen und existenzielle Fragen.

Das kollabor für kleine Kinder im Seitenlichtsaal wird auf die Altersgruppe bis 12 Jahre erweitert. In der Ausstellung CacchHo CucchhA von Mercedes Azpilicueta (3. Mai - 22. November 2026) stehen Bewegung und Klang im Zentrum: Kostüme, Klangobjekte und textile Elemente können gespielt, getragen oder verändert werden, inspiriert von Elementen der Natur, Tierfabeln, Migrationsnarrativen und Körperwissen.

Anna Jermolaewa, Mitbegründerin der ersten Oppositionspartei in der Sowjetunion, wurde wegen antisowjetischer Agitation verfolgt und floh 1989 nach Österreich, wo sie politisches Asyl erhielt. 2024 vertrat sie Österreich auf der Biennale in Venedig. Das Kunstmuseum Liechtenstein widmet ihr die Einzelausstellung Radical Hope (23. Oktober 2026 - 29. März 2027). Jermolaewas Werke reflektieren soziale und politische Realitäten. Mit liebevoll-satirischem Humor zeigen sie, wie Erinnerung und gesellschaftliche Bedingungen das Handeln von Einzelpersonen in repressiven Systemen prägen.

Zum 80. Geburtstag ehrt das Kunstmuseum die liechtensteinische Malerin und Schriftstellerin Evi Kliemand mit einer Einzelausstellung. Übers Wasser gehen (4. September 2026 - 10. Januar 2027) nimmt Werke aus der Sammlung des Museums als Ausgangspunkt und zeigt verschiedene Schaffensphasen von Kliemand.

Weitere Informationen zum Programm und zu allen aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter: kunstmuseum.li

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