Leipzig - Wie barrierefrei ist Sachsen-Anhalt? Welche Städte sind gut aufgestellt, in welchen Bereichen gibt es Handlungsbedarf? Das wollen MDR SACHSEN-ANHALT und CORRECTIV mit dem crossmedialen Projekt „Stopp! Wo kommst du nicht voran?“ herausfinden.
10.04.2024 - 16:44:58„Stopp! Wo kommst du nicht voran?“: MDR SACHSEN-ANHALT und CORRECTIV nehmen Barrierefreiheit in den Blick. Ab sofort können Menschen ihre Erfahrungen online teilen. Zudem wird der direkte Austausch mit Journalistinnen und Journalisten in mobilen Lokalredaktionen in Dessau, Halberstadt und Tangermünde möglich sein. Parallel dazu sind zahlreiche Vor-Ort-Veranstaltungen geplant.
Barrierefreiheit nutzt allen. Für die einen ist sie unerlässlich, den anderen bietet sie Komfort. Ein funktionierender Aufzug im Bahnhof etwa ist für Rollstuhlfahrer dringend erforderlich und auch für Familien mit Kinderwagen, Reisende mit schwerem Gepäck oder Senioren mit Gehilfen eine große Hilfe. Somit ist es mehr als nur ärgerlich, wenn der Aufzug defekt ist – oder wenn bei Podiumsdiskussionen Gebärdensprachdolmetscher fehlen, Restaurants und Geschäfte nur über Stufen erreichbar und Formulare nicht in Leichter Sprache zugänglich sind. Diese und weitere alltägliche Barrieren stehen im Fokus des Projekts „Stopp! Wo kommst du nicht voran?“ von MDR SACHSEN-ANHALT und CORRECTIV.
Ricarda Wenge, Redakteurin bei MDR SACHSEN-ANHALT und Leiterin des Projekts: „Barrierefreiheit ist Voraussetzung für das Recht auf Teilhabe und dafür, dass sich Menschen begegnen. Mit dem Projekt lenken wir den Blick auf Barrieren in der Umwelt und suchen den Dialog, um Lösungsvorschläge zu diskutieren. Die Geschichten und Anregungen der Menschen fließen in eine konstruktive Berichterstattung und in das MDR-weite Programm ein. Die Bürgerinnen und Bürger werden zum Teil selbst Protagonisten für TV-, Hörfunk-, Online- und Social-Media-Beiträge.“
Interaktive Karte macht Barrieren sichtbar
Im sogenannten CrowdNewsroom können Menschen online Barrieren auf einer Karte von Sachsen-Anhalt markieren, Fotos hochladen und Erfahrungen teilen oder Verbesserungsvorschläge machen. Justus von Daniels, Chefredakteur von CORRECTIV: „Wir haben mit dem CrowdNewsroom schon zu vielen Themen mit Menschen zusammen recherchiert. So können wir hunderte oder tausende Einträge auswerten und einzelnen Hinweisen weiter auf den Grund gehen. Wir freuen uns sehr auf den aktiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Zugänglichkeit der Städte.“
Um die Online-Umfrage so barrierefrei wie möglich zu gestalten, wurden Verbände und Vereine aus Sachsen-Anhalt eingebunden. Außerdem steht das inklusive Magazin „andererseits“ während des Projektes beratend zur Seite. Auch die MDR-„Selbstbestimmt“-Redaktion und das Team der MDR-Barrierefreiheit, das die Fragen des CrowdNewsrooms in Leichte Sprache übersetzt hat, unterstützen das Projekt.
Mobile Lokalredaktionen und Vor-Ort-Veranstaltungen
Flankierend zur Umfrage besteht die Möglichkeit, vor Ort mit Journalistinnen und Journalisten von MDR SACHSEN-ANHALT und CORRECTIV ins Gespräch zu kommen. Dazu werden mobile Lokalredaktionen in Dessau (11. bis 18. April), Halberstadt (23. bis 30. April) und Tangermünde (7. und 8. Mai sowie 11. bis 16. Mai) eröffnet.
Darüber hinaus sind im April und Mai mithilfe lokaler Akteure und Medien mehr als ein Dutzend Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt geplant. U.a. diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung im Bauhaus Museum Dessau mit Betroffenen darüber, wie zugänglich die Stadt ist. Außerdem ist eine Spray-Aktion für Jugendliche mit und ohne Behinderung sowie eine inklusive Sportveranstaltung, u.a. mit den Rolling Baskets Magdeburg geplant.
Am 29. April wird sich auch der MDR-Bürgertalk „Fakt ist!“ aus Magdeburg mit Barrierefreiheit befassen und nach Halberstadt schalten. Zum Projektabschluss findet am 27. Mai ein Publikumsdialog in Tangermünde statt.
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