Frankfurt / Mainz - Die öffentlich-rechtlichen Streaming-Netzwerke von ARD, ZDF, Arte und 3sat liegen vor den privaten Streamingdiensten, die Nutzung von Podcasts steigt spürbar, YouTube bleibt die reichweitenstärkste Einzelplattform: Das sind zentrale Ergebnisse der neuesten ARD / ZDF-Medienstudie, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
30.09.2025 - 11:00:15ARD/ZDF-Medienstudie: Öffentlich-rechtliche Streaming-Angebote mit Reichweite vor privaten Streamingdiensten / Neues Auswertungstool online
Bei den Video-Streaming-Plattformen bestätigt YouTube im Jahr 2025 seine Führungsposition und erreicht 72 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Die öffentlich-rechtlichen Streaming-Netzwerke von ARD, ZDF, Arte und 3sat kommen auf über 60 Prozent, dicht gefolgt von Netflix und Amazon Prime Video. Auch interessant: Mittlerweile nutzen 85 Prozent der Menschen in Deutschland mehr als eine Streaming-Plattform - im Durchschnitt 2,5 (Angebote) pro Person.
Die Zugewinne bei den Podcasts sind vor allem in den Altersgruppen über 30 Jahren zu beobachten. Bei den 50- bis 69-Jährigen und den über 70-Jährigen steigt die regelmäßige Nutzung signifikant um vier bzw. fünf Prozentpunkte auf 25 bzw. 14 Prozent. Die 14-29-Jährigen bleiben mit 48 Prozent regelmäßiger Nutzung jedoch die stärkste Nutzergruppe bei den Podcasts. Die steigende Tagesreichweite belegt eine zunehmende Integration von Podcasts in den Medienalltag der Menschen. Über alle Altersgruppen hinweg stieg die Tagesreichweite 2025 um drei Prozentpunkte auf 14 Prozent.
Über alle Mediengattungen betrachtet setzt sich der Trend in der deutschen Bevölkerung fort, bei der Mediennutzung auf digitale Angebote zu setzen. Vor allem die älteren Altersgruppen nutzen zunehmend Streaming-Angebote sowohl im Video- als auch im Audio-Bereich. Lineares Fernsehen und Radio bleiben jedoch nach wie vor die reichweitenstärksten Angebote. Insgesamt ist die gattungsübergreifende Tagesreichweite mit 98 Prozent Gesamtnutzung stabil und die durchschnittliche pro Kopf-Mediennutzung liegt im Jahr 2025 bei 6,5 Stunden pro Tag.
"Die Studie zeigt einmal mehr, wie wichtig und unerlässlich es ist, die ARD digital aufzustellen", so der ARD-Vorsitzende und hr-Intendant Florian Hager zu den Ergebnissen der Studie. "Wir sind gestalterischer Teil eines Nutzungstrends, der sich aus unserer Sicht auch nicht mehr umkehren wird".
Dr. Florian Kumb, Direktor Audience im ZDF: "Ein ZDF für alle heißt, dort präsent zu sein, wo unser Publikum ist. Diese Studie zeigt nicht nur die steigende Relevanz unserer Streamingangebote - sie steht auch für einen neuen Umgang mit Daten: Wir stärken die Markttransparenz und öffnen unsere Studiendaten für alle - Open Source statt Black Box."
Wie bisher werden detaillierte Ergebnisse der Mediennutzung bei Media Perspektiven sowie auf der Studien-Website veröffentlicht. Für eigene Analysen stellen die Herausgeberinnen und Herausgeber der Studie erstmals ein neues Auswertungstool zur Verfügung: In der kostenlos öffentlich zugänglichen Software MedienSwift lassen sich die aktuellen Daten einsehen und auch mit den Studien aus 2024 und 2023 vergleichen.
Weitere Befunde der Medienstudie 2025: 63 Prozent der deutschen Bevölkerung nutzen Social Media regelmäßig, das Wachstum verlangsamt sich aber. Instagram bleibt mit einer Wochenreichweite von 40 Prozent führend, verliert indes erstmals bei Jüngeren; Facebook folgt mit 31 Prozent, TikTok wächst auf 20 Prozent.
Über die ARD/ZDF-Medienstudie
Die ARD-/ZDF-Medienstudie wird seit vielen Jahren von der ARD-/ZDF-Forschungskommission beauftragt, um jährlich Grundlagen und Trends zur Mediennutzung in Deutschland zu erheben. Mit ihrer heutigen Veröffentlichung setzt sie eine Zeitreihe fort, die bis 1964 zurückreicht. Insgesamt wurden für die diesjährige Studie 2.512 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt: 70 Prozent davon per Telefon auf Basis einer repräsentativen Dual-Frame-Stichprobe, weitere 30 Prozent über ein Onlinepanel. Die Erhebung wurde vom Institut GIM zwischen dem 28. Januar und 18. April 2025 durchgeführt.
Pressekontakt:
Eine Infografik können Sie im ZDF-Pressebereich oder unter hr.de/presse downloaden.
Hessischer Rundfunk: Desk Kommunikation, Telefon: 069- 55-3500, kommunikation@hr.de
ZDF: Presse-Desk, Telefon: 06131-70-12108, pressedesk@zdf.de
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