Frankfurt - Kosmetika und Haushaltspflegeprodukte stehen auch 2024 ganz oben auf den Einkaufslisten der Verbraucherinnen und Verbraucher.
05.12.2024 - 12:00:01Schönheits- und Haushaltspflegeindustrie wächst trotz Widrigkeiten. Der Einzelhandelsumsatz dieser Produkte steigt um 3,6 Prozent auf 34,6 Milliarden Euro, wie der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) auf Grundlage von Hochrechnungen meldet. Der Inlandsumsatz wächst um 7,1 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro, während der Exportumsatz um 3,3 Prozent auf 12,0 Milliarden Euro zurückgeht. Trotz schwacher gesamtwirtschaftlicher Impulse und gestiegener Belastungen hält die Branche ihren stabilen Wachstumskurs. Hohe Kosten und zunehmende Bürokratie schmälern jedoch die Investitionsspielräume und bedrohen die Wettbewerbsfähigkeit der stark mittelständisch geprägten Industrie.
Kassenschlager Kosmetika
Trotz Konsumzurückhaltung können sich Schönheitspflegemittel im Inland mit einem Umsatzanstieg von 7,0 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro behaupten. Dekorative Kosmetik, wie Lippenstift, Concealer und Wimperntusche, verzeichnen ein Wachstum von 10,1 Prozent, gefolgt von Zahnpflegemitteln mit einem Zuwachs von 9,2 Prozent. Auch die insgesamt umsatzstärkste Kategorie der Haarpflegemittel wächst mit 6,0 Prozent deutlich. "In einer Zeit der Krisen und Konflikte sind gepflegtes Auftreten und individuelles Styling für die Verbraucherinnen und Verbraucher erst recht wichtig. Unsere Unternehmen bedienen diese Bedürfnisse mit Qualität und Innovationen - der Schlüssel für das robuste Wachstum der Branche", so IKW-Vorsitzender Georg Held.
Haushaltspflege als wichtiger Markt
Produkte der Haushaltspflege zeigen im heimischen Markt ebenfalls ein starkes Wachstum: Weichspüler legen um 22,4 Prozent zu, Universal- und Colorwaschmittel um 9,7 Prozent. Die nach Waschmittel zweitstärkste Umsatzkategorie, Reinigungsmittel, verzeichnet ein Plus von 4,1 Prozent, Geschirrspülmittel,die drittstärkste Kategorie, legt um 4,5 Prozent zu. Insgesamt wächst der Bereich Haushaltspflegemittel um 7,5 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro.
Absatzkanäle: Schwerpunkt Drogeriemarkt und digitale Trends
Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland kaufen Kosmetika überwiegend in Drogeriemärkten (52 Prozent Marktanteil), gefolgt von Fachhandel (19 Prozent) und
E-Commerce (9 Prozent, 17,2 Prozent Wachstum). Bei Haushaltspflegeprodukten dominiert ebenfalls der Drogeriemarkt (35 Prozent), daneben sind Discounter (27 Prozent) und Supermärkte (16 Prozent) wichtig. Der E-Commerce zeigt auch in diesem Bereich das stärkste Wachstum (plus 20,2 Prozent), trotz eines kleineren Anteils von 5 Prozent.
Export von Kosmetika schwächer
Das Auslandsgeschäft liegt mit 12,0 Milliarden Euro um 3,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Während die Schönheitspflegeprodukte in den letzten Jahren durch hohe, teilweise zweistellige Wachstumsraten den Export maßgeblich gestärkt haben, zeigt sich nun eine Marktberuhigung: Der Export von Kosmetika geht um 5,7 Prozent auf
9,0 Milliarden Euro zurück. Haushaltspflegeprodukte hingegen behaupten sich im Ausland und verzeichnen ein Plus von 4,9 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro.
Wachsende Lasten für die Unternehmen
Die wirtschaftlichen Herausforderungen für die IKW-Mitgliedsunternehmen haben sich verschärft. Über die Hälfte der Unternehmen fühlt sich durch steigende Energiepreise und Arbeitskosten sowie durch die Inflation stark belastet, wie eine interne Umfrage zeigt. Neben dem Kostendruck erschweren zusätzliche Melde- und Berichtspflichten das Geschäft, etwa durch den Green Deal und Lieferkettenvorgaben. Neue Abgaben und Rechtsunsicherheiten kommen hinzu. "Die weiter gestiegenen Belastungen schmälern die Handlungsspielräume und bremsen die Investitionsbereitschaft der Industrie. Unsere Unternehmen fordern eine verlässliche und koordinierte Industriepolitik, schnellere Entscheidungsprozesse sowie eine Reduzierung des regulatorischen Ballasts, um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben", so IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser.
Gemischte Aussichten
Wirtschaftsinstitute erwarten für 2025 eine schwache Konjunktur in Deutschland und Europa sowie globale Unsicherheiten. Die Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland bleiben voraussichtlich eher sparsam als konsumfreudig. Dennoch rechnet der IKW für die eigene Industrie mit einem stabilen Wachstumstrend. Thomas Keiser: "Unsere Unternehmen haben immer bewiesen, dass sie sich mit verbrauchernahen Produkten von einem ansonsten trüben Konsumklima lösen können. Wir rechnen daher für das Jahr 2025 mit einem Umsatzwachstum von 2,3 Prozent."
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