Frauen, Depardieu

Der Prozessauftakt um die Belästigungs-Vorwürfe gegen Filmstar Depardieu ist von langen Form-Diskussionen geprägt.

25.03.2025 - 04:21:38

Frauen unangemessen berührt? Depardieu weiter vor Gericht. Nun soll es um die Sache gehen. Im Zeugenstand wird eine Berühmtheit erwartet.

  • Depardieu soll aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als sechs Stunden in der Verhandlung sitzen. (Bild vom Prozessauftakt) - Foto: Aurelien Morissard/AP/dpa

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  • Auch beim Prozessauftakt war Ardant anwesend.  - Foto: Thibault Camus/AP/dpa

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Depardieu soll aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als sechs Stunden in der Verhandlung sitzen. (Bild vom Prozessauftakt) - Foto: Aurelien Morissard/AP/dpaAuch beim Prozessauftakt war Ardant anwesend.  - Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Nach langem Ringen um Formfragen geht der aufsehenerregende Belästigungs-Prozess gegen Frankreichs Filmstar Gérard Depardieu in die nächste Runde. Ab 9.30 Uhr soll im Pariser Justizpalast in der Sache verhandelt werden. Die Verteidigung des 76-jährigen Depardieu hat dafür etliche Zeugen vorgesehen. Unter ihnen ist mit der Schauspielerin Fanny Ardant ein äußerst bekanntes Gesicht. Die Staatsanwaltschaft hält es für sehr wahrscheinlich, dass das Urteil erst zu einem späteren Zeitpunkt fällt.

Prozessauftakt von provokantem Verteidiger geprägt

Der Prozess dreht sich um Vorwürfe sexueller Belästigung bei den Dreharbeiten zum Film «Les volets verts» (Die grünen Fensterläden) von Regisseur Jean Becker im Jahr 2021. Eine Dekorateurin und eine Regieassistentin werfen Depardieu vor, sie an Brüsten und Po unangemessen berührt zu haben. Der Darsteller weist dies zurück.

Der Beginn des Prozesses am Montag war vom resoluten Auftreten von Depardieus bekanntem Anwalt Jérémie Assous geprägt. Schon vor der Verhandlung sagte er: «Alle Anschuldigungen sind gelogen.» Weil die Ermittlungen seiner Meinung nach nicht gründlich genug geführt worden waren, beantragte er in einem länglichen und angriffslustigen Vortrag wegen Formfehlern eine Annullierung des Prozesses. 

Als das Gericht dem zunächst nicht stattgab, legte Assous kurzfristig rund 300 Seiten Aktenmaterial vor, das gesichtet werden solle. Die Nebenklage warf ihm empört Verzögerungstaktik vor.

Gesundheitliche Einschränkungen und eine berühmte Zeugin

Eigentlich hatte das Verfahren gegen den einst gefeierten Filmhelden Depardieu bereits im Oktober stattfinden sollen. Kurzfristig wurde es dann aber verschoben. Depardieus Gesundheitszustand lasse es nicht zu, dass er am Prozess teilnehme, hatte sein Anwalt damals vorgebracht. Laut medizinischem Gutachten soll der Darsteller nun nur sechs Stunden am Tag in der Anhörung sitzen. Zwischendrin soll es für ihn eine 15-minütige Pause geben.

Das Gericht deutete an, sich an diese Empfehlungen halten zu wollen. Ob nach den länglichen Verfahrensfragen am Montag aber sechs Stunden reichen, um den weiteren Prozess zu führen, ist fraglich. Wann weiter verhandelt werden könnte, sollte eine Verlängerung nötig sein, war zunächst nicht eindeutig.

Assous will am zweiten Prozesstag etliche Zeugen hören lassen. Unter ihnen sind nicht nur eine Lichttechnikerin und Depardieus früherer Leibwächter, sondern auch die französische Schauspielikone Ardant (76), die als treue Unterstützerin Depardieus gilt.

Auch andere Frauen erheben Vorwürfe gegen Depardieu

Seit Jahren melden sich immer mehr Frauen zu Wort, die Depardieu sexuelle Übergriffe vorwerfen. 2018 hatte ihn die Schauspielerin Charlotte Arnould wegen Vergewaltigung verklagt. Möglicherweise muss er auch in diesem Fall vor Gericht.

Depardieu selbst bestreitet sämtliche Vorwürfe. In einem in der Zeitung «Le Figaro» Anfang Oktober 2023 veröffentlichten Brief bezeichnet er sich als Opfer einer «medialen Lynchjustiz». Er sei sein ganzes Leben lang provokativ, anmaßend und manchmal unhöflich gewesen. Ein Vergewaltiger sei er jedoch nicht. Niemals habe er eine Frau missbraucht.

Der preisgekrönte Schauspieler hat in mehr als 200 Filmen gespielt, viele sind zu Klassikern des Kinos geworden, wie «Cyrano von Bergerac», «Asterix und Obelix» und «Die letzte Metro».

@ dpa.de

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