Erwartung, Infrastruktur

Berlin - Der bundesweite Ausfall des BOS-Digitalfunks hat einmal mehr gezeigt, wie abhängig die öffentliche Gefahrenabwehr von einer stabilen und verlässlichen Kommunikationsinfrastruktur sind.

07.05.2025 - 16:30:59

Erwartung an kritische Infrastruktur - Ausfall im Digitalfunk / Kurzbeschreibung der Deutschen Feuerwehr Gewerkschaft, Fachgruppe Leitstellen. Solche "Blackouts" gefährden nicht nur die Sicherheit der Bevölkerung, sondern stellen auch eine immense Belastung für die Einsatzkräfte und die Leitstellen dar.

Fehlende Redundanzen führen dazu, dass man sich klassischer Mittel, wie dem Telefon oder Messangerdienste bedienen muss. Abgesehen von fehlender Datensicherheit erschwert das die Schnelligkeit der Erreichbarkeit erheblich und lässt Situationen schnell gefährlich werden.

Während der Störung am vergangenen Dienstag standen insbesondere die Mitarbeiter der Leitstellen unter enormem Druck. Allein das Tagesgeschäft führt die meisten Leitstellen bereits an die Grenze des Machbaren. Einer Kaskade ähnlich führten die ausgefallenen Kommunikationswege auch zu einer deutlich höheren Belastung der Notrufplätze, da sich auch die Einsatzkräfte vor Ort nur über diesen Weg mit der Leistelle in Verbindung setzen konnte. Das zeigt, dass das auch erhebliche Beeinträchtigung für die Bevölkerungen nach sich zieht.

Kurzfristige Notlösungen, beispielsweise eine deutliche Erhöhung des Personalkörpers, können einen solchen Ausfall überbrücken, doch langfristig und wiederholt ist eine Kompensation auf dem Rücken der Beschäftigten nicht tragbar.

"Erschreckend ist doch dabei, dass ein Ausfall an einer Stelle den Digitalfunk für annähernd das ganze Bundesgebiet in die Knie gezwungen hat. Das kann und darf doch nicht die Erwartung an kritische Infrastruktur sein. Erst recht nicht in der aktuell global angespannten Sicherheitslage und hybrider Kriegsführung. Wenn es um die finanzielle Ausgestaltung geht muss es enden zu überlegen, was man sich leisten kann, sondern der Blick muss dahin gehen endlich anzuschaffen, was es braucht. Das betrifft nicht nur die digitale Kommunikation, sondern auch beispielsweise zuverlässige und unterbrechungsfreie Stromversorgung. Man wandelt hier auf der Kante einer Rasierklinge", so Helge Petersen, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Leitstellen der dfeug.

"Es braucht den weiteren Ausbau der Vernetzung und der Schnittstellen, robuste Backup-Systeme, eine erhöhte Investition, Personal und Know How, um einen Durchbruch in die kritische IT Infrastruktur von außen möglichst auszuschließen und sofort entsprechend reagieren zu können, wenn es passiert ist. Nicht zuletzt ist auch ein entsprechendes Mindset bei allen Beteiligten wichtig. Es braucht Notfallpläne, um alleine Zeitanteile aus dem Überraschungseffekt zu nehmen", ergänzt Simon Braun aus der Leitung der Arbeitsgruppe Leistelle der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft.

Pressekontakt:

Für den Fachbereich Leitstelle: Manuel Barth
Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft
Mobil.: 0173 203 5 201
Mail: M.Barth@dfeug.de

Original-Content von: Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG) übermittelt durch news aktuell

http://ots.de/5bfcff

@ presseportal.de