DLRG, Baden

Bad Nenndorf - Nach Düsseldorf, Neuss und Meerbusch hat nun auch Krefeld ein Badeverbot für den Rhein verhängt.

26.08.2025 - 09:47:28

DLRG zum Baden im Rhein: Verbote leider unumgänglich. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) begrüßt diese Maßnahme: "Der Rhein ist mit seinen starken Strömungen und dem intensiven Schiffsverkehr gefährlicher als jedes andere Binnengewässer. Wenn allen Warnungen zum Trotz Leute weiter die Gefahr ignorieren, dann ist das Verbot nur allzu nachvollziehbar. Bei allem Verständnis für den Wunsch nach Abkühlung: Die Sicherheit für Leib und Leben geht vor ", sagte DLRG Präsidentin Ute Vogt.

Nach Auffassung der Organisation für Wasserrettung ist zwar Aufklärungsarbeit grundsätzlich das wirksamste Mittel, um Badeunfälle zu verhindern, doch die Häufung tödlicher Unfälle im Rhein in Nordrhein-Westfalen während der vergangenen Monate zeigt, dass diese hier leider nicht ausreicht. "Das Badeverbot kann helfen, Menschen zu sensibilisieren, und gibt den Ordnungsbehörden die Möglichkeit, gegen Uneinsichtige vorzugehen. Die Warnhinweise unserer Rettungsschwimmer werden leider nicht immer ernst genommen."

Polizei-Kampagne: Im Rhein herrscht Lebensgefahr

Die Wasserschutzpolizei NRW setzt flankierend zu den Verboten auf Aufklärung, etwa in den sozialen Medien. Die aktuelle Kampagne, die vor dem Baden im Rhein warnt, erzielt eine hohe Aufmerksamkeit. "Eine Autobahn ist kein Spielplatz und eine Schifffahrtsstraße ist eben kein Badegewässer. Im Rhein herrscht Lebensgefahr. Das unterstreicht diese Kampagne eindrucksvoll", so Ute Vogt. "Die Botschaften erreichen hoffentlich viele Menschen, die bislang die Gefahren noch unterschätzt haben."

Aufklärung braucht langen Atem

Die DLRG rät ganz allgemein vom Baden und Schwimmen in Flüssen ab. Strömungen, Strudel, Schiffsverkehr, abrupte Tiefen und andere Merkmale können vielerorts zu Gefährdungen führen. Zudem sind Retter nicht direkt zur Stelle, wenn etwas passiert. Ute Vogt: "Das heißt aber nicht, dass wir überall Verbote brauchen. Die Aufklärung sollte jedoch flächendeckend erfolgen. Möglichst alle Menschen müssen die Gefahren kennen, bevor sie ins Wasser gehen. Dafür braucht es einen langen Atem. Wir müssen sie wieder und wieder darauf aufmerksam machen, Sommer für Sommer."

Als Beitrag dazu besuchen die Ehrenamtlichen der DLRG beispielsweise jedes Jahr über 2000 Kindergärten und Grundschulen, um schon den jüngsten das sichere Verhalten am Wasser und beim Baden zu vermitteln. In einer eigenen Kampagne wendet sich der Verband auf seinen Kanälen derzeit verstärkt an Eltern und andere Aufsichtspersonen von Kindern am Wasser. Die Botschaft: Du bist die Aufsicht - nicht die Rettungsschwimmer am Schwimmbecken oder Badestrand.

85 tödliche Unglücke bis Ende Juli

Allein bis Ende Juli zählte die DLRG in diesem Jahr bereits 85 tödliche Unglücke in Deutschlands Flüssen. Mindestens 236 Menschen ertranken bis zu diesem Zeitpunkt in den Gewässern, rund 150 von ihnen während der Bademonate Mai, Juni und Juli. Nach der Rückkehr des sonnigen Sommerwetters kam es auch im August wieder zu vielen Unfällen im Wasser.

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