Leben, Missbrauch

37°-Reportage Leben nach dem Missbrauch im ZDF und in der ZDFmediathek

23.01.2025 - 14:20:21

37°-Reportage Leben nach dem Missbrauch im ZDF und in der ZDFmediathek. Mainz - Im Januar 2024 wurde eine Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie vom unabhängigen Forschungsverbund ForuM vorgestellt. Ein Jahr später geht Filmemacherin Nathalie Suthor in der "37°"-Reportage "Leben nach dem Missbrauch" der Frage nach, was die Studie bewirkt hat. Zu sehen am Dienstag, 28. Januar 2025, ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek und um 22.15 Uhr im ZDF.

Im Gespräch mit drei Betroffenen hinterfragt der "37°"-Film den Aufarbeitungsprozess. Wie geht die Kirche mit den Tätern um? Und wie kann es gelingen, die evangelische Kirche zu einem sicheren Ort für alle zu machen?

Anselm Kohn (54) und seine Brüder wurden als Jugendliche vom Stiefvater, einem Pastor, belästigt und missbraucht. Der Täter suchte sich seine Opfer auch unter anderen Jugendlichen im Umfeld der Gemeinde. Anselm Kohn und sein ältester Bruder möchten nicht nur ihren Fall aufarbeiten, sondern die Verantwortlichen, die Täter jahrelang haben gewähren lassen, zur Verantwortung zu ziehen.

Nancy Janz (44) hat als junge Frau sexuelle Übergriffe und Missbrauch durch einen evangelischen Seelsorger erlebt. Das, nachdem sie schon in ihrer Familie sexualisierte Gewalt erfahren hat. "Ich war allein, haltlos, ohne Anbindung und psychisch instabil, als er mir seine Hilfe anbot." Voller Wut wendete sich Nancy damals von der Kirche ab. Heute arbeitet sie als Sprecherin der Betroffenen im Beteiligtenforum der EKD. Für sie ist trotz ihrer Erlebnisse die Kirche ein gesellschaftlicher Ort, der viel Positives hat.

Markus Klaaßen (49) wuchs in sozial schwachen Verhältnissen auf. Seine Kindheit war von Gewalt, Missachtung und Süchten der Eltern geprägt. Als Klaaßen zum Konfirmationsunterricht ging, erlebte er durch den Pfarrer sexuellen Missbrauch. Hochgradig traumatisiert, verdrängte er das Erlebte. Viele Jahre später kam die Erinnerung zurück. Nach einem Strafverfahren, das wegen Verjährung eingestellt wurde, erhielt er 35.000 Euro für die Anerkennung des Leids von der evangelischen Kirche. Der Täter verweigerte die Aussage.

Der Film wird mit Untertiteln, Deutscher Gebärdensprache und Audiodeskription gezeigt.

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