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Vorschau 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften 2024 in Altenberg (GER) / Wer gewinnt die WM-Medaillen der Rodler?

22.01.2024 - 10:00:00

Vorschau 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften 2024 in Altenberg (GER) / Wer gewinnt die WM-Medaillen der Rodler?. Altenberg - An diesem Wochenende werden vom 25. bis 28. Januar 2024 die 52. FIL Rodel Weltmeisterschaften am SachsenEnergie-Eiskanal in Altenberg (GER) ausgetragen. Zum dritten Mal nach 1996 und 2012 finden die Rodel Weltmeisterschaften in Sachsen auf einer der anspruchsvollsten Kunsteisbahnen der Welt statt. Insgesamt 162 Athlet:innen aus 21 Nationen haben für die diesjährigen Titelkämpfe gemeldet, davon 39 Damen, 37 Herren, 17 Damen- und 26 Herren-Doppelsitzer sowie neun Team-Staffeln. Die Eröffnungsfeier findet am Donnerstagabend, 25. Januar 2024, 19:00 Uhr auf der Bühne im Winterdorf am Skihang in Altenberg statt.

Die WM-Medaillen werden in den Wettbewerben Einsitzer für Damen und Herren, Doppelsitzer für Damen und Herren, in der Team-Staffel sowie jeweils im Sprint der Ein- und Doppelsitzer vergeben. Abgesehen von der Team-Staffel und den Sprintwettbewerben sind jeweils zwei Entscheidungsläufe vorgesehen.

Am Freitag, 26. Januar 2024, stehen ab 13:00 Uhr die Sprint-Rennen auf dem Programm. Bei der Sprint-Qualifikation am Vormittag werden hunderte Schüler aus Altenberg und Umgebung die Athleten beim "Tag der Schulen" anfeuern. Der Samstag, 27. Januar 2024, wird 8:50 Uhr von den Doppelsitzer-Damen eingeläutet, 11:00 Uhr gehen die Herren-Einsitzer an den Start und ab 14:00 Uhr fahren die Doppelsitzer-Herren um WM-Medaillen. Am Sonntag, 28. Januar 2024, sind ab 10:45 Uhr zunächst die Damen-Einsitzer an der Reihe, bevor um 14:00 Uhr mit der Team-Staffel das große WM-Finale stattfindet.

Pokale und Medaillen erhalten die Bestplatzierten am Freitag und Samstag jeweils 18:00 Uhr bei den WM-Siegerehrungen auf der Bühne im Altenberger Winterdorf. Danach können Athleten, Fans und Gäste im Partyzelt gemeinsam feiern.

Umfangreiche Bauarbeiten am SachsenEnergie-Eiskanal

Um den SachsenEnergie Eiskanal nicht nur für die WM, sondern auch für die Zukunft fit zu machen, hatte sich das Bahngelände im Altenberger Kohlgrund vergangenen Sommer einmal mehr in eine Großbaustelle verwandelt. Zahlreiche große und kleinere Vorhaben standen und stehen auf dem Plan. Bund, Freistaat und Landkreis haben rund 3,5 Millionen Euro investiert, hinzu kommen Eigenleistungen der WiA in Höhe von rund 75.000 Euro.

So wurde u.a. die Überdachung am "Damenstart" zur Kurve 3 hin deutlich verlängert, und der Übergang über die Bahn komplett neu gebaut. Ab dem Kreisel bis zur Kurve 11 hat die Bahn eine neue Überdachung und ebenfalls einen neuen, breiteren Übergang über den Eiskanal bekommen. Am Wiegehaus entstand ein Materialkontrollraum, der mittels einer Rampe direkt an das Verladeplateau angebunden wurde. Hier wird künftig das Material der Kufensportler geprüft, zudem ist der Raum auch als Werkstatt nutzbar. Das größte Bauvorhaben war die Erweiterung des Zielbereichs. Die Fläche der so genannten "Platte" mit Wiegehaus, Mixed Zone und Siegerpodest wurde in Richtung Bremshang verdoppelt. Außerdem wurden hier ein weiteres Gebäude mit Toilettenanlagen für Athleten, Funktionäre und Zuschauer, Umkleide- und Lagerräumen sowie einem neuen Kufenstübel errichtet. Parallel dazu wurde auch die Zuschauertribüne unterhalb der Panoramabaude verdoppelt. Künftig haben dort 2000 Personen Platz.

Wer gewinnt die WM-Medaillen?

Nach den letztjährigen FIL Rodel Weltmeisterschaften in Oberhof (GER) gehen als Titelverteidiger im Einsitzer Anna Berreiter (GER) und Jonas Müller (AUT) an den Start sowie Felix Loch und Dajana Eitberger (beide GER) im Sprint Einsitzer. Dajana Eitberger hat ihre Einzelkarriere jedoch beendet und geht seit dieser Saison mit Saskia Schirmer im Damen Doppel auf Medaillenjagd. Die Deutschen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal starten sowohl im Damen Doppel als auch im Sprint Doppel als WM-Titelverteidigerinnen. Ihre früheren Teamkollegen Toni Eggert/Sascha Benecken können ihre beiden WM-Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen, da sie ihre erfolgreiche Karriere vor Saisonbeginn beendet haben. Beide sind dem Rodelsport als Trainer (Toni Eggert) bzw. YOG-Botschafter (Sascha Benecken) aber weiter verbunden. Der WM-Sieg in der Team-Staffel ging 2023 an Team Deutschland.

Die WM-Generalprobe fand 2023 mit dem EBERSPÄCHER Weltcup in Altenberg statt. Drei Weltcup-Siege gingen durch Julia Taubitz, Max Langenhan, Toni Eggert/Sascha Benecken an Deutschland. Den Sieg im Damen Doppel holten sich die Italienerinnen Andrea Vötter / Marion Oberhofer während Team Österreich die Team-Staffel für sich entschied. Die bisherigen Weltcuprennen der laufenden Saison haben gezeigt, dass in allen Disziplinen sehr spannende WM-Entscheidungen zu erwarten sind.

Alle jagen Max Langenhan

Mit Blick auf die fünf in dieser Saison gefahrenen Weltcups geht Max Langenhan (GER) als Top-Favorit ins Rennen. Kein Wunder: Der 24-jährige Thüringer ist der Einzige, der bei allen Rennen auf dem Podest landete, viermal davon ganz oben. Saisonübergreifend war er bis zur EM in Innsbruck in acht Weltcups hintereinander ungeschlagen und fuhr dort hinter den Österreichern Jonas Müller und Nico Gleirscher auf den dritten Platz. Diese drei führen auch das Ranking im Gesamtweltcup an, doch alle haben auch Langenhans Teamkollege Felix Loch auf der Rechnung. Der dreifache Olympiasieger ist mit sechs Gold- und drei Silbermedaillen der aktuell erfolgreichste Rodler bei Weltmeisterschaften. In der ewigen Bestenliste liegt nur Spitzenreiter Armin Zöggeler vor Loch, der zudem noch eine Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften gewonnen hat. Loch könnte mit Bronze also gleichziehen und mit Silber oder Gold gar Geschichte schreiben und die Führung in der ewigen WM-Bestenliste übernehmen.

WM-Zweikampf Julia Taubitz & Madeleine Egle

Im Damen Einzel steht einmal mehr der obligatorische Zweikampf zwischen Julia Taubitz (GER) und Madeleine Egle (AUT) auf dem Programm. Während die Österreicherin bereits drei Weltcupsiege feiern konnte, ist die Deutsche mit zwei Siegen und drei zweiten Plätzen die konstanteste Rodlerin im diesjährigen Weltcup. Die 27-jährige Sächsin ist auf der Kunsteisbahn in Altenberg groß geworden und kennt jede Kurve wie ihre Westentasche. Dass die Bahn eine der schwierigsten weltweit ist und ihre Tücken hat, zeigte sich Ende Dezember bei den Deutschen Meisterschaften, als Taubitz trotz aller Erfahrung im Training stürzte und verletzungsbedingt das Rennen nicht zu Ende fahren konnte. Auf ihrer Heimbahn gilt sie dennoch als große Favoritin. Dahinter wollen neben Madeleine Egle und der amtierenden Weltmeisterin Anna Berreiter, aber auch die US-Amerikanerinnen Summer Britcher, Emily Sweeney und Asley Farquharson oder die Lettinnen um die WM-Medaillen mitfahren. Nachdem die sechsmalige Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (GER) ihre langjährige Karriere beendet hat, führt Julia Taubitz mit einmal Gold und dreimal Silber auch das WM-Ranking der aktiven Rodlerinnen an.

Offenes WM-Rennen in Herren Doppel

Mit dreimal Gold, fünfmal Silber und einmal Bronze bei Weltmeisterschaften führen die dreifachen Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt die WM-Rangliste der aktiven Doppelsitzer an. Nach dem Rücktritt ihrer Teamkollegen und WM-Titelverteidiger Toni Eggert/Sascha Benecken könnte ihnen leicht die Favoritenrolle zugesprochen werden. Doch mit fünf verschiedenen Siegern in fünf Weltcuprennen dieser Saison geht es im Doppel der Herren derzeit richtig spannend zur Sache. Neben Wendl/Arlt, die bislang viermal aufs Podest fuhren, wusste vor allem das neu formierte österreichische Doppel Thomas Steu/Wolfgang Kindl zu überzeugen. Nachdem sie dreimal hintereinander Zweiter wurden, fuhren sie zuletzt beim Heim-Weltcup in Innsbruck-Igls ihren ersten gemeinsamen Weltcupsieg ein und können sich zu Recht Hoffnung auf WM-Edelmetall machen. Weitere Konkurrenz kommt mit Juri Gatt/Riccardo Schöpf aus dem eigenen Land, zudem sind die Letten Martins Bots/Roberts Plume in ebenso bestechender Form wie das junge deutsche Doppel Hannes Orlamünder/Paul Gubitz und auch die US-Amerikaner Zachary Di Gregorio / Sean Hollander haben zum Weltcupauftakt auf ihrer Heimbahn in Lake Placid bereits einen Sieg eingefahren.

Degenhardt/Rosenthal wollen Titel verteidigen

Ein heißes Eisen haben die Deutschen bei ihrer Heim WM auch beim Damen Doppel im Feuer. Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal gehen nicht nur als Titelverteidigerinnen ins Rennen, sondern haben auch die letzten drei Weltcuprennen für sich entschieden. Knapp dahinter landeten stets die Italienerinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer, die allerdings bei der WM-Generalprobe in Altenberg den Weltcupsieg einfuhren. Ebenfalls um die Medaillen mitfahren möchten die Vize-Weltmeisterinnen Selina Egle/Lara Kipp sowie das neu formierte deutsche Damendoppel Dajana Eitberger/Saskia Schirmer. Auch wenn die Bahn am Altenberger Kohlgrund nicht zu den Lieblingsbahnen von Eitberger zählt, kann sich die 33-Jährige auf ihre langjährige Erfahrung im Eiskanal verlassen. Bereits zweimal schafften es die US-Amerikanerinnen Chevonne Forgan/Sophia Kirkby in dieser Saison aufs Podest. Die WM-Sechsten von Oberhof könnten für eine Überraschung sorgen.

Vorschau FIL Team-Staffel Weltmeisterschaft

Die Team-Staffel bildet seit 2008 traditionell den Abschluss und ist aufgrund des reaktiven Starts und der Fehlerquote am Wechsel-Touchpad auch immer einer der emotionalen Höhepunkte der Weltmeisterschaften. Seit der WM 2008 in Oberhof in der Form ausgetragen, stand nur Team Deutschland bei allen elf Staffelentscheidungen auf dem Podest, neunmal davon ganz oben. Team Lettland gewann bisher zweimal Silber und fünfmal Bronze, Team Österreich einmal Gold und viermal Silber und Team Kanada einmal Silber und dreimal Bronze.

Bei den Weltmeisterschaften 2023 in Oberhof gewann Deutschland in der Besetzung Anna Berreiter, Max Langenhan und dem Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken vor Team Österreich und Team Lettland. Erstmals werden in Altenberg auch die Damen Doppel in der Team-Staffel integriert, d.h. ein Team besteht aus vier Schlitten. Die Startreihenfolge der Staffel, die ohne Unterbrechung der Zeit am Stück mit den vier Schlitten und sechs Athleten gefahren wird, sieht als erste Starterin die Damen im Einzel, dann den Herren Doppel, den Herren Einsitzer und zum Schluss das Damen Doppel vor.

In der laufenden Weltcupsaison fuhren Deutschland und Österreich die drei Staffelrennen unter sich aus, wobei Team Deutschland zweimal siegte. Mit zwei dritten Plätzen präsentiert sich auch Team USA sehr stark. Medaillenhoffnung machen sich auch die Teams aus Lettland und Italien. Die Team-Staffel-WM wird am Sonntag, den 28. Januar, ab 14:00 Uhr ausgetragen. Über die Staffelbesetzungen entscheidet jede Nation selbst; in der Regel starten aber die jeweils Besten im WM-Einzel der Damen und Herren sowie im Doppel der Damen und Herren.

Vorschau FIL Sprint-Weltmeisterschaft

Im Jahr 2016 erstmals zur WM am Königssee (GER) ausgetragen, werden beim Sprint die WM-Medaille nach nur einem Wettkampflauf vergeben. Nach einem fliegenden Start beginnt die Zeitmessung frühestens 100 Meter nach dem Start unter einem gekennzeichneten Bogen, die Ziellichtschranke befindet sich analog zu den regulären Rennen am Ende der Eisrinne.

Team Deutschland hat sich in den bisherigen Ausgaben als Sprintkönige erwiesen: Bei den sechs zurückliegenden Sprint-Weltmeisterschaften gewannen deutsche Rodler:innen mit 29 die Hälfte von den 57 vergebenen WM-Medaillen. Elfmal Gold, achtmal Silber und zehnmal Bronze konnte das Team von Bundestrainer Norbert Loch einfahren. 2016 gab es sogar ein komplettes Herren-, 2019, 2021 und 2023 ein komplettes Damenpodest.

Bei den letzten WM-Titelkämpfen 2023 in Oberhof gewann bei den Damen Dajana Eitberger (GER) vor ihren Teamkolleginnen Julia Taubitz und Anna Berreiter. Bei den Herren stand Felix Loch (GER) auf dem Podest ganz oben, gefolgt von Jonas Müller (AUT) und Teamkollege Max Langenhan. Im Herren Doppelsitzer entschieden Eggert/Benecken das WM-Rennen für sich vor ihren Teamkollegen Wendl/Arlt (GER) und den Österreichern Müller/Frauscher. Im Damen Doppelsitzer feierten Degenhardt/Rosenthal (GER) WM-Gold vor Egle/Kipp (AUT) und Vötter/Oberhofer (ITA).

Mit dreimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze sind Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER) im Herren Doppel die mit Abstand erfolgreichsten Athleten in der Sprint WM-Geschichte. Für die Sprint-WM am Freitag, 26. Januar 2023, werden ab 8:30 Uhr Qualifikationsläufe ausgetragen. Die zeitschnellsten 15 Schlitten (im Einzel und Doppel jeweils weiblich und männlich) qualifizieren sich für die Sprint-WM ab 13 Uhr.

52. FIL Rodel Weltmeisterschaften in Altenberg (GER)

Lokale Startzeit (=CET/MEZ)

Freitag, 26. Januar 2024

08:30 Uhr Qualifikation Sprint

13:00 Uhr Sprint Herren Doppel

13:55 Uhr Sprint Damen

14:45 Uhr Sprint Herren

15:40 Uhr Sprint Damen Doppel

18:00 Uhr WM-Siegerehrung auf der Bühne am Skihang in Altenberg

Samstag, 27. Januar 2024

08:50 Uhr Damen Doppel, 1. Lauf

09:55 Uhr Damen Doppel, 2. Lauf

11:00 Uhr Herren, 1. Lauf

12:45 Uhr Herren, 2. Lauf

14:00 Uhr Herren Doppel, 1. Lauf

15:15 Uhr Herren Doppel, 2. Lauf

18:00 Uhr WM-Siegerehrung auf der Bühne am Skihang in Altenberg

Sonntag, 28. Januar 2024

10:45 Uhr Damen, 1. Lauf

12:20 Uhr Damen, 2. Lauf

14:00 Uhr Team-Staffel

WM-Siegerehrung und Abschlussveranstaltung am SachsenEnergie-Eiskanal

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