Lieber, Paris

Für die deutschen Tischtennis-Stars ist bei der Team-Weltmeisterschaft in Südkorea schon im Viertelfinale Schluss.

23.02.2024 - 13:21:03

«Lieber hier als in Paris»: Deutsches Team verpasst Medaille. Der Traum vom dritten WM-Finale nacheinander endet überraschend deutlich.

Die deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft der Männer kehrt zum ersten Mal seit 2016 ohne Medaille von einem großen Turnier zurück. Bei der Team-Weltmeisterschaft in Südkorea verloren Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm) und Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken) schon im Viertelfinale mit 0:3 gegen Taiwan.

«So eine Niederlage haben wir gefühlt in den letzten 15 Jahren nicht erlebt. Und es ist echt bitter, dass das bei einer WM passiert. Aber lieber passiert es hier als in Paris», sagte Ovtcharov mit Blick auf die Olympischen Spiele im Juli und August. Die Qualifikation für den wichtigsten Wettbewerb des Jahres hatten die deutschen Männer durch einen Platz unter den besten Acht in Busan schon vor dem Spiel gegen Taiwan erreicht.

Einzel-Europameister Dang Qiu verlor am Freitag gleich zum Auftakt in fünf Sätzen gegen den 42 Jahre alten Bundesliga-Profi Chuang Chih-Yuan vom TTC Fulda-Maberzell. Danach gab Ovtcharov gegen Taiwans Topspieler Lin Yun-Ju eine 2:0-Satzführung noch her (2:3). Im dritten Match unterlag Franziska dem 19-jährigen Kao Cheng-Jui in 1:3 Sätzen.

«0:3 hört sich wirklich katastrophal an. Aber wir waren heute nicht weit weg», sagte Ovtcharov. «Diese Erfahrung erdet uns und wird uns helfen, in Paris noch geschärfter ins Turnier zu gehen.»

Bei den WM-Turnieren 2018 und 2022 sowie bei den Olympischen Spielen 2021 hatte das Team von Bundestrainer Jörg Roßkopf jeweils noch das Endspiel gegen China erreicht. Diesmal lief jedoch von Beginn an vieles schief. Rekord-Europameister Timo Boll musste seine WM-Teilnahme kurzfristig wegen einer Entzündung im Auge absagen. Dem früheren Weltranglisten-Ersten Ovtcharov wurden bei der Anreise nach Busan seine Schläger, Reisepass und Geld gestohlen.

«Es gibt mittlerweile mehr als nur drei Mannschaften, die sich um die Medaillen streiten», sagte der deutsche Sportdirektor Richard Prause. «Taiwan gehört jetzt dazu. Frankreich gehört dazu. Aber Deutschland gehört auch noch dazu.»

@ dpa.de