EU-Gerichtshof, Rechte

Der Gerichtshof der EuropĂ€ischen Union hat entschieden, dass nationale Gerichte in der Lage sein mĂŒssen, die SchiedssprĂŒche des Sportgerichtshofs Cas zu ĂŒberprĂŒfen.

01.08.2025 - 12:34:36

EU-Gerichtshof stÀrkt Rechte von Klubs und Spielern gegen Cas

Die Entscheidung betrifft insbesondere FĂ€lle, in denen internationale SportverbĂ€nde wie die Fifa einseitig Schiedsverfahren auferlegen, teilten die Richter am Freitag in Luxemburg mit. Nationale Gerichte sollen demnach die Möglichkeit haben, auf Antrag oder von Amts wegen eine eingehende rechtliche Kontrolle durchzufĂŒhren. Hintergrund des Falls war, dass der belgische Klub Royal Football Club Seraing im Jahr 2015 Finanzierungsvereinbarungen mit der maltesischen Gesellschaft Doyen Sports schloss, die die Übertragung eines Teils der wirtschaftlichen Rechte einiger Spieler vorsahen. Die Fifa verhĂ€ngte daraufhin Sanktionen gegen den Klub, die vom Sportschiedsgericht und dem Schweizer Bundesgericht bestĂ€tigt wurden.

Der RFC Seraing wandte sich an die belgischen Gerichte, die jedoch aufgrund der Rechtskraft des Schiedsspruchs keine erneute PrĂŒfung vornahmen. Der Gerichtshof stellte fest, dass nationale Vorschriften, die der Rechtskraft eine solche Tragweite verleihen, gegen das Unionsrecht verstoßen. Die Gerichte der Mitgliedstaaten mĂŒssen in der Lage sein, eine wirksame gerichtliche Kontrolle zu gewĂ€hrleisten. Dies schließt auch die Möglichkeit ein, einstweilige Anordnungen zu erwirken und Vorabentscheidungsersuchen an den Gerichtshof zu richten. Nationale Gerichte sind verpflichtet, Regelungen, die einem wirksamen gerichtlichen Rechtsschutz entgegenstehen, unangewendet zu lassen.

@ dts-nachrichtenagentur.de