Brisbane / Bad Nenndorf - Am Freitag (30.8.) beendete die Nationalmannschaft der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) die Wettbewerbe im Schwimmbecken bei der Weltmeisterschaft im Rettungsschwimmen in Australien mit elf Medaillen.
30.08.2024 - 13:35:02Weltmeisterschaft in Australien: DLRG Retterinnen zur Halbzeit mit drei Weltrekorden und fünf Goldmedaillen. Zehn davon gingen auf das Konto der deutschen Frauen, die obendrein drei neue Weltrekorde aufstellten. "Die beiden Wettkampftage im Pool liefen fantastisch", resümierte Teammanager Holger Friedrich mit Blick auf die bisherige Ausbeute: jeweils fünf Mal Gold und Bronze sowie eine Silbermedaille.
Rettungsschwimmerin Nina Holt (DLRG Harsewinkel) sorgte an beiden Tagen für den meisten Jubel im Becken. Die 21-jährige Ausnahmesportlerin, die bereits 2022 bei der Weltmeisterschaft in Italien zwei Goldmedaillen im Einzel gewann, triumphierte diesmal gleich dreifach. Ihren ersten Sieg sicherte sie sich am Donnerstag (29.8.) zu Beginn im 200 Meter Hindernisschwimmen. Bei ihren zwei weiteren Einzelsiegen unterbot sie jeweils sogar ihren eigenen Weltrekord. Die Erkelenzerin verbesserte die Bestmarke in der 100 Meter Kombinierten Rettungsübung bereits im Vorlauf (von 1:06,47 auf 1:06,29min) und toppte diese im Finale nochmals (1:05,75min). Am Freitag folgte eine weitere Meisterleistung: Die 50 Meter Retten einer Puppe absolvierte Holt in 32,20 Sekunden (vorher 32,69sek) und schraubte ihren eigenen Rekord damit um eine halbe Sekunde nach unten.
Holt und Oppermann glänzen mit Doppelspitze
Gleich im Anschluss knackte Nina Holt gemeinsam mit Lena Oppermann und Undine Lauerwald (beide DLRG Halle-Saalekreis) sowie Alica Gebhardt (DLRG Harsewinkel) in der Disziplin 4 x 25 Meter Retten einer Puppe den dritten Weltrekord. "Die Puppenstaffel war für mich ein absolutes Highlight, weil sie den Weltrekord nicht nur im Vorlauf gebrochen, sondern im Finale nochmal pulverisiert hat", sagte Teammanager Friedrich. Bisher hielten die Französinnen die Weltbestzeit (1:16,89 Minuten). Diesen unterboten die deutschen Athletinnen um ganze zwei Sekunden (1:14,72 Minuten). Das Quartett holte am Freitag in der abschließenden 4 x 50 Meter Gurtretter-Staffel ebenfalls die Goldmedaille. Nur am Vortag im 4x50 Meter Hindernisschwimmen lag der erste Podestplatz außer Reichweite und die Rettungsschwimmerinnen mussten sich mit Bronze begnügen. Rang drei sprang auch für die gemischte Rettungsstaffel mi Holt und Oppermann sowie Tim Brang (DLRG Schloß Holte-Stukenbrock) und Felix Hofmann (DLRG Kelkheim) heraus.
Die einzige Silbermedaille bisher feierte Lena Oppermann beim Sieg von Nina Holt in der 100 Meter Kombinierten Rettungsübung. Damit ist die 19-Jährige nun amtierende Vize-Weltmeisterin bei den Juniorinnen und den Frauen in dieser Disziplin. "Lena war gestern und auch heute wieder richtig stark", betonte der Teammanager. Im 50 Meter Retten einer Puppe schnappte sich die Sportsoldatin am Freitag zusätzlich Bronze.
Gleiches gelang Undine Lauerwald am Donnerstag über 100 Meter Retten mit Flossen und Gurtretter. Der amtierende Weltmeister Tim Brang verpasste hier hauchdünn den Endlauf bei den Männern, sicherte sich am Freitag aber mit Rang drei im 100 Meter Retten mit Flossen Edelmetall im Einzel.
DLRG Team jagt Top Drei
Am Samstag (31.8.) wechseln die Athleten aus über 50 Nationen vom Wettkampfpool in Brisbane zum Kurrawa Beach. Zur Halbzeit der Weltmeisterschaft befindet sich Deutschland hinter den Spitzenreitern Neuseeland, Italien und Australien auf dem vierten Rang. "Das Punktekonto ist deutlich besser, als wir erwartet haben", so Friedrich. "Zu Frankreich haben wir einen kleinen Vorsprung aufgebaut. Den vierten Platz wollen wir halten und bestenfalls noch in die Top Drei aufsteigen." Bis einschließlich Sonntag (1.9.) kämpfen die Rettungssportler in den verbleibenden Disziplinen im Meer und am Strand um Medaillen und Punkte für die Nationenwertung.
LWC 2024
Die von der International Lifesaving Federration (ILS) ausgetragene Weltmeisterschaft findet alle zwei Jahre statt. Neben dem Wettstreit der Nationen werden weitere Wettbewerbe mit Athleten aus der ganzen Welt ausgetragen, wie zum Beispiel die der Altersklasse-Athleten ab 30 Jahren (Masters) oder die der Vereine (Interclubs).
Mehr Infos zur LWC 2024 auf www.lwc2024.com
Über den Rettungssport
Der Rettungssport ist die Wettkampfvariante des Rettungsschwimmens. Er entstand aus der Idee heraus, Menschen für den Wasserrettungsdienst zu gewinnen. Gute Rettungssportler sind auch gute Rettungsschwimmer. Der Sport kann im Ernstfall helfen, Leben zu retten. Kraft, Kondition, Schnelligkeit und die Beherrschung der Rettungsgeräte sind Voraussetzung dafür, im Wettbewerb konkurrenzfähig sein zu können.
Weitere Informationen zur Weltmeisterschaft im Rettungsschwimmen sowie später alle Ergebnisse und viele Bilder gibt es unter dlrg.de/wm. Hochaufgelöste Bilder für die Berichterstattung sind im DLRG Medienportal zu finden. Daneben stehen Bildsammlungen zu den einzelnen Sportlern des DLRG Nationalteams für die Berichterstattung zur Verfügung:
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