Weltcup, Frankreich

Biathletin Franziska Preuß kommt nach ihrer Zwangspause langsam in Schwung.

21.12.2025 - 15:53:12

Preuß holt Olympia-Norm - Strelow um 0,5 Sekunden geschlagen. Ein großes Thema kann sie abhaken. Derweil schrammt Justus Strelow nur knapp am Podest vorbei.

  • Franziska Preuß will im neuen Jahr weiter angreifen. (Archivbild) - Foto: Martin Schutt/dpa

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  • Janina Hettich-Walz sucht noch ihre Form. - Foto: Olivier Chassignole/AFP/dpa

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  • Der schnelle Läufer Philipp Horn schießt mal wieder zu oft daneben. - Foto: Olivier Chassignole/AFP/dpa

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  • Justus Strelow verpasst den zweiten Podestplatz seiner Karriere denkbar knapp. (Archivbild) - Foto: Björn Larsson Rosvall/TT News Agency/dpa

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Franziska Preuß will im neuen Jahr weiter angreifen. (Archivbild) - Foto: Martin Schutt/dpaJanina Hettich-Walz sucht noch ihre Form. - Foto: Olivier Chassignole/AFP/dpaDer schnelle Läufer Philipp Horn schießt mal wieder zu oft daneben. - Foto: Olivier Chassignole/AFP/dpaJustus Strelow verpasst den zweiten Podestplatz seiner Karriere denkbar knapp. (Archivbild) - Foto: Björn Larsson Rosvall/TT News Agency/dpa

Mit der Olympia-Norm im Gepäck kann Last-Minute-Shopperin Franziska Preuß nun entspannt ihre letzten Weihnachtsgeschenke kaufen. Dank Platz sechs im Massenstart von Le Grand-Bornand holte sich die 31-Jährige ihr Ticket für die Winterspiele in Italien und tankte nach ihrer krankheitsbedingten Zwangspause das nötige Selbstvertrauen mit Blick auf den Saisonhöhepunkt in Antholz. 

«Ich bin erleichtert, dass ich die Norm vor Weihnachten geholt habe und der Plan aufgegangen ist. Die schwirrt ja immer im Hinterkopf mit», sagte Preuß. In ihrem erst vierten Saisonrennen setzte sie wie Vanessa Voigt (7.) und Anna Weidel (10.) zumindest ein Achtungszeichen. Wie auch der fehlerfreie Justus Strelow, der aber auf der Ziellinie Rang drei um die Winzigkeit von 0,5 Sekunden noch an den Norweger Vetle Sjaastad Christiansen verlor.

Fazit des deutschen Teams ernüchternd

Das gibt etwas Zuversicht, dennoch fällt nach den ersten drei Weltcups das Fazit ernüchternd aus. Sieben Wochen vor dem ersten Olympia-Wettbewerb in Südtirol hat das DSV-Team lediglich zwei dritte Plätze durch Philipp Horn und die Frauen-Staffel zu Buche stehen. Insgesamt kommt das deutsche Team in den bisher 16 Einzelrennen auf lediglich 15 Top-Ten-Plätze. In beiden Gesamtweltcups ist Deutschland nicht in den Top Ten vertreten.

«Ich mache mir noch keine Riesensorgen, wir sind nicht so ins Laufen gekommen, wie wir gerne wollten», sagte der zum Saisonende scheidende Sportdirektor Felix Bitterling im ZDF. Die Weltspitze sei insgesamt noch mal enger zusammengerückt: «Man muss das Beste abrufen fürs Podium, und das ist uns zu wenig gelungen.» 

Anspruch und Wirklichkeit passen nicht

Bei den Deutschen passen beide Teilleistungen noch zu selten zusammen. So gehört zum Beispiel Horn zu den absoluten Topläufern, seine Trefferquote liegt aber nur bei gut 80 Prozent. Dabei hatten sich die Männer unter dem neuen Bundestrainer Tobias Reiter vor allem das Schießen als große Aufgabe gestellt, arbeiten jetzt mit einem Sportpsychologen zusammen. Aber die sehr starken Trainingsleistungen werden im Wettkampf noch zu selten bestätigt.

«Unsere schnellen Läufer Nawrath und Horn müssen sich öfter in die Position für ein Podium bringen. Gerade am Schießstand geht die Tür regelmäßig auf, aber wir lassen zu viele Chancen liegen», bekannte Bitterling. Im Massenstart mussten beide gleich vier Strafrunden drehen. 

Zudem liefert die Konkurrenz um Norwegen, Frankreich und Schweden wieder mal konstant ab. Norwegen hat bereits 19 Podien (7 Siege) wie Frankreich (6 Siege), Schweden kommt auf elf.

Laufen und Schießen zusammenbringen

Auch in den französischen Alpen waren nur Preuß und Strelow bei der Ehrung der Besten, Strelow sorgte für das insgesamt beste deutsche Ergebnis. Preuß schoss nach der Corona- und Influenzainfektion nur einmal daneben, das gebe immer mehr Selbstvertrauen. Mit Blick auf die Heimweltcups im Januar in Oberhof und Ruhpolding will sie nun an ihrer Laufform arbeiten, um auf der Strecke «kein Opfer» mehr zu sein und wieder attackieren zu können. 

Auch die Frauen müssen bessere Komplexleistungen liefern, wollen sie bei den Winterspielen eine Rolle spielen. Youngster Julia Tannheimer kommt nur auf eine Trefferquote von 73 Prozent, sodass sich ihre läuferischen Fähigkeiten (unter den Top 10) nicht auszahlen. Auch Janina Hettich-Walz schaffte es bei ihrem Comeback nach ihrer Babypause noch nicht, ihre gute Laufform in Zählbares umzumünzen.

Ihr fehlt noch die Olympia-Norm, die bei den Frauen Preuß, Tannheimer, Voigt und Weidel in der Tasche haben. Bei den Männern haben Horn, Nawrath und Strelow dieses Ziel erfüllt. Hier werfen vor allem die Leistungen von Danilo Riethmüller Fragen auf, dessen bisher bestes Ergebnis ein 25. Rang war. Abzuwarten bleibt, wie Selina Grotian nach ihrer Corona-Pause ab 8. Januar in Oberhof zurückkehrt. 

Weihnachten wird mit Vorsicht gefeiert 

Jetzt freuen sich Preuß & Co. erst mal auf die kurze Weihnachtspause. Die ist für die Verfolgungsweltmeisterin mit großen Einschränkungen verbunden. Denn um nicht erneut krank zu werden, trifft sie sich mit der Familie nur draußen und mit Abstand. Zu Hause wird in getrennten Zimmern geschlafen. «Zum Glück habe ich einen Partner daheim, der das vollkommen versteht und das mit mir durchzieht», sagte Preuß im ZDF über ihren langjährigen Lebensgefährten Simon Schempp.

@ dpa.de

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