Wintersport, Verbände

Berchtesgaden / Sigulda - Vorschau 4.

31.12.2025 - 09:00:03

Sportlicher Start der Rodler ins Olympia-Jahr in Sigulda

Nach den ersten drei Weltcups und den kurzen, aber wohlverdienten Weihnachtsfeiertagen starten die besten Rodlerinnen und Rodler an diesem Wochenende sportlich ins Olympiajahr. Wie im Vorjahr wird der 4. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup vom 2. bis 4. Januar 2026 auf der Bob- und Rodelbahn in Sigulda (LAT) ausgetragen. Insgesamt 114 Schlitten aus 22 Nationen haben für den Weltcup gemeldet, es werden 37 Damen und 42 Herren im Einsitzer sowie 15 Damen- und 20 Herren-Doppelsitzer werden in Lettland starten. Neben den Weltcup-Rennen im Einzel und Doppel der Damen und Herren, steht am Sonntag die dritte von sechs Team-Staffeln im Rahmen des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW auf dem Programm. Zudem gilt dieses wie auch das nächste Weltcup-Wochenende in Winterberg noch für die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele Mailand-Cortina 2026.

Auch wenn es den Anschein macht, als liefern sich Deutschland und Österreich den gewohnten Zweikampf, so ist die Weltspitze in allen Disziplinen enger zusammengerückt. Beim Auftakt in Winterberg nicht am Start, zeigten u. a. in Park City und Lake Placid die Athletinnen und Athleten aus Italien und den USA, dass im Olympiajahr mit ihnen zu rechnen ist. So holte sich beispielsweise die 31-jährige Amerikanerin Summer Britcher genau zehn Jahre nach ihrem ersten Weltcupsieg in Park City an gleicher Stelle ihren insgesamt sechsten Weltcupsieg. Und das junge aufstrebende US Herren Doppel Marcus Mueller und Ansel Haugsjaa feierte zuletzt in Lake Placid ihren Premierensieg im Weltcup.

Spannend bleibt, ob es zum Jahresauftakt vor heimischem Publikum wieder lettische Festspiele auf der technisch anspruchsvollen Bahn von Sigulda gibt. In der Saison 2024/2025 siegte Elina Ieva Bota, während Kristers Aparjods und Martins Bots/Roberts Plume auf den zweiten Platz und das Damen Doppel Marta Robezniece/Kitija Bogdanova auf den dritten Platz im EBERSPÄCHER Weltcup rodelten.

Fräbel, Prock, Loch, Egle/Kipp und Eggert/Müller führen im Gesamtweltcup

Nach drei von neun Weltcuprennen im Olympia-Winter lohnt sich ein erster Blick auf den Stand des Gesamtweltcups. Die punktgleichen Merle Fräbel (GER) und Hannah Prock (AUT) und Felix Loch (GER) wie Selina Egle und Lara Kipp sowie Toni Eggert und Florian Müller (GER) führen zu Jahresbeginn die Weltcupwertung an.

Drei Rennen, drei unterschiedliche Siegerinnen: Hätte Summer Britcher den Auftakt in Winterberg nicht ausgelassen, stünde sie mit einem Sieg und einem dritten Platz jetzt wahrscheinlich an der Spitze des Gesamtklassements. Stattdessen teilen sich Winterberg-Siegerin Hannah Prock (AUT) und die Deutsche Merle Fräbel mit je 185 Punkten die Führung vor Dorothea Schwarz (AUT, 176 P.), Lake Placid-Siegerin Julia Taubitz (GER, 174 P.) und Park City-Siegerin Summer Britcher (USA, 170 P.).

Bei den Herren liefern sich Felix Loch (GER, 246 P.) und Jonas Müller (AUT, 245 P.) ein Kopf-an-Kopf-Rennen, dicht gefolgt von Titelverteidiger Max Langenhan (GER, 240 P.), der als Einziger bei allen drei Rennen auf dem Podest stand. Auf den Rängen vier bis sechs folgen Wolfgang Kindl (AUT, 159 P.), Nico Gleirscher (AUT, 152 P.) und der Lette Kristers Aparjods (135 P.) Vor allem der dreifache Olympiasieger Felix Loch kommt im EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup immer besser in Fahrt. In Lake Placid hat der 36-Jährige seinen zweiten Sieg in dieser Saison eingefahren, den 54. in seiner Karriere.

Im Damen Doppel bejubelten die Österreicherinnen Egle/Kipp zuletzt nach zwei zweiten Plätzen ihren ersten Sieg im Olympia-Winter. Die amtierenden Welt- und Europameisterinnen unterstrichen in Lake Placid ihre aktuelle Top-Form mit zwei Laufbestzeiten sowie einem neuen Bahnrekord und holten auf der WM-Bahn von 2029 ihren 15. Weltcupsieg. Sie führen im Gesamtklassement vor den beiden deutschen Doppeln Eitberger/Matschina (255 P.) und Degenhardt/Rosenthal (230 P.) sowie Podulsky/Allan (CAN, 139 P.), Upite/Pavlova (LAT, 138 P.) und Forgan/Kirkby (USA, 125 P.).

Abwechslungsreich bleibt es im Herren Doppel, denn acht verschiedene Doppel teilten sich die bisherigen Plätze eins bis drei. Nur die Österreicher Müller/Frauscher fuhren zweimal auf Platz drei. Im Gesamtweltcup führen derzeit Eggert/Müller (GER, 210 P.) vor Gatt/Schöpf (AUT, 202 P.), Bots/Plume (LAT, 195 P.), Wendl/Arlt (GER, 181 P.), Müller/Frauscher (AUT, 170 P.) und Steu/Kindl (AUT, 143 P.)

Stimmen:

Daniels Fogelis (Chefcoach LAT): "Während der Weihnachtszeit hatte die lettische Nationalmannschaft im Rennrodeln bis zum 26. Dezember keine Trainingseinheiten geplant. Wir hielten es für sehr wichtig, dass sowohl die Athleten als auch die Trainer Zeit mit ihren Familien verbringen und eine kurze Pause von den intensiven Vorbereitungen für die Olympischen Spiele einlegen konnten. Das Training wurde am 26., 27. und 28. Dezember wieder aufgenommen. Am 29. Dezember erhalten wir unsere Ausrüstungskisten mit den Schlitten zurück. Ab dem 30. Dezember beginnen wir mit dem Training in Sigulda.

Derzeit kennen wir die genauen Bahnbedingungen in Sigulda noch nicht. Die Bahn ist vorbereitet, und wir gehen davon aus, dass sie wie immer die bestmöglichen Bedingungen bieten wird. Die Bahn in Sigulda ist anspruchsvoll und erfordert Präzision und Konzentration, um gute Ergebnisse zu erzielen. Da es sich um unsere Heimstrecke handelt, erwarten wir von unserem Team nur Höchstleistungen. Der Wettkampf in Sigulda bedeutet uns sehr viel, und wir wollen dort auf höchstem Niveau abschneiden."

Armin Zöggeler (Technischer Direktor ITA): "Die Mannschaft hat nach der Rückkehr aus Lake Placid erstmal ein wenig Pause gemacht. Jeder hat die Weihnachtspause zuhause mit seinen Lieben verbracht. Natürlich hatten alle den Auftrag, sich athletisch fit zu halten. Wir haben ihnen einen Athletikplan geschrieben, sodass sie die Zeit bis Sigulda fürs individuelle Training nutzen. Da wir die Schlitten erst in Sigulda wieder in Empfang nehmen, wurde zwischenzeitlich auch nicht in Cortina gefahren und es standen auch nicht wie sonst die italienischen Meisterschaften an. Das ist aber nicht weiter tragisch, da wir ohnehin nur eine Woche zuhause waren. Sigulda kennen wir gut, waren dort auch vor der Saison zur Vorbereitung. Ich hoffe, dass alle gesund und verletzungsfrei über die Weihnachtstage kommen. Dann stellen wir uns auf das Rennen ein und starten hoffentlich erfolgreich in die zweite Saisonhälfte."

Norbert Huber (Cheftrainer CHN): "Während das Team direkt nach Sigulda geflogen ist, war ich ein paar Tage zuhause bei der Familie und bin am 28. Dezember nach Sigulda gereist. Für die Athleten stand kein Rodeln, sondern nur Athletiktraining auf dem Programm. Wichtig war, dass unsere beiden Doppel ihre Verletzungen auskurieren. Ich hoffe, dass sie wieder fit sind und beim Weltcup zur alten Form auflaufen können. Bisher lief es nicht nach Plan, aber das können wir jetzt nicht mehr ändern. Stattdessen starten wir optimistisch ins neue Jahr."

Wolfgang Staudinger (Teamchef KOR): "Unser Team hat sich nach Lake Placid aufgeteilt: Während unser Trainer Maciej Kurowski und ich Weihnachten mit unseren Familien in Polen bzw. Calgary verbracht haben, sind die Athleten zu ihren Familien nach Korea geflogen. Ich selbst habe die fünf Tage daheim auch dazu genutzt, die zweite Saisonhälfte zu organisieren, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Bereits am 27. Dezember sind wir nach Sigulda geflogen.

Die koreanischen Athleten haben fünf Tage zuhause ebenfalls organisatorische Dinge mit dem Verband geregelt und sich mit leichten athletischen Trainingseinheiten und regenerativen Maßnahmen weiter vorbereitet. Nach durchgehend zweieinhalb Monaten ferne von daheim, war es für alle wichtig, etwas Ruhe zu haben und Abstand vom Rodelalltag zu kriegen. Wir treffen uns dann am 28. Dezember in Sigulda und gehen dann fokussiert die zwei für uns wichtigen Rennen an, um den einen oder anderen Sportler für Olympia zu qualifizieren wohl wissend, dass dies für Nationen ohne Team Staffel sehr schwierig wird.

Leider ist die Situation mit der Quote von 106 Athletinnen und Athleten und der bevorzugten Qualifikation von Athleten der Staffel Nationen nicht gerade die beste Variante für kleine Rodel Nationen wie unsere. Besonders wenn manche Athleten nicht an den Qualifikationsrennen teilnehmen und sich trotzdem über die Staffel für Olympia qualifizieren. Nichtsdestotrotz werden wir unser Bestes geben und konzentriert weiterarbeiten."

Zeitplan 4. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup, Sigulda (LAT):

Lokale Startzeit (CET/MEZ)

Samstag, 03. Januar 2026

09:30 Uhr (08:30 Uhr) Damen Einzel, 1. Lauf

11:05 Uhr (10:05 Uhr) Herren Einzel, 1. Lauf

12:25 Uhr (11:25 Uhr) Damen Doppel, 1. Lauf

13:00 Uhr (12:00 Uhr) Herren Doppel, 1. Lauf

14:10 Uhr (13:10 Uhr) Damen Doppel, 2. Lauf

14:15 Uhr (13:45 Uhr) Herren Doppel, 2. Lauf

Sonntag, 04. Januar 2026

11:15 Uhr (10:15 Uhr) Damen Einzel, 2. Lauf

12:25 Uhr (11:25 Uhr) Herren Einzel, 2. Lauf

14:15 Uhr (13:15 Uhr) Team-Staffel

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