Wintersport, Weltcup

An einem Tag im Gefühlshoch, am nächsten schwer enttäuscht: Beim Alpin-Weltcup in St.

14.12.2025 - 13:34:59

Höhenflug und Bruchlandung: Gefühlsmix für Alpin-Ass Aicher. Moritz erlebt Emma Aicher einen Gefühlsmix.

  • Emma Aicher zeigte im zweiten Rennen von St. Moritz eine famose Fahrt. - Foto: Gabriele Facciotti/AP/dpa

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  • Schampus für das Top-Trio in der Abfahrt. - Foto: Luciano Bisi/AP/dpa

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  • Gewann überraschend den Super-G: Alice Robinson. - Foto: Luciano Bisi/AP/dpa

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Emma Aicher zeigte im zweiten Rennen von St. Moritz eine famose Fahrt. - Foto: Gabriele Facciotti/AP/dpaSchampus für das Top-Trio in der Abfahrt. - Foto: Luciano Bisi/AP/dpaGewann überraschend den Super-G: Alice Robinson. - Foto: Luciano Bisi/AP/dpa

Auf den Höhenflug folgte die Bruchlandung: Einen Tag nach ihrem Abfahrts-Coup ist Emma Aicher beim Super-G-Weltcup im schweizerischen St. Moritz schon vor der ersten Zwischenzeit gestürzt. Bei einem Sprung verlor die 22-Jährige die Kontrolle, konnte sich nicht mehr auf den Skiern halten und rutschte auf dem Bauch ein Stück den Hang hinunter. «Ich habe die Sprungbewegung einfach nicht gescheit gemacht und habe hinten dringesessen. Dumm einfach», sagte Aicher in der ARD.

Aicher: «Fasst mich ein bisschen an»

Dabei erlitt die Siegerin der Abfahrt vom Samstag keine schlimmeren Blessuren und konnte nach einer kurzen Pause selbstständig den Berg hinunterfahren. «Ich habe eigentlich gleich gewusst, dass mir nichts fehlt», sagte Aicher. Der Airbag sei aufgegangen und sie habe deswegen schwer atmen können. Nach ihrem Aus war Kira Weidle-Winkelmann beim Überraschungssieg von Technik-Spezialistin Alice Robinson aus Neuseeland als Elfte beste Deutsche.

Die Enttäuschung über das Missgeschick und die verpasste Chance auf ein erneutes Ausrufezeichen konnte das sonst so coole Top-Talent des Deutschen Skiverbandes (DSV) nur schwer verbergen. «Das fasst mich schon ein bisschen an», gab Aicher zu. Sie habe das Rennen mit «Vollgas» angehen wollen. «Es wäre eigentlich schon ein geiler Lauf gewesen. Aber ich bin ja nicht weit gekommen», sagte sie mit einem Anflug von Galgenhumor.

Sektdusche am Vortag

Wie gut die 22-Jährige ist und dass ihre Hoffnungen auf eine erneute Top-Platzierung nicht unbegründet waren, hatte sie am Vortag unter Beweis gestellt. Mit ihrem Abfahrtsieg beeindruckte Aicher sogar US-Superstar Lindsey Vonn, die sie um 0,24 Sekunden distanziert und ihr so den zweiten Abfahrttriumph hintereinander verdorben hatte. «Wahnsinn! Sie hat so einen super leichten Touch auf den Ski. Sie macht einfach keinen Fehler, fährt sauber», staunte die 41 Jahre alte Olympiasiegerin von 2010 über ihre junge Kontrahentin.

Aicher feierte ihren insgesamt dritten alpinen Weltcup-Sieg gemeinsam mit Vonn und der drittplatzierten Sofia Goggia aus Italien auf dem Podest mit einer ausgiebigen Sektdusche. 

«Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen heute und vor allem mit meinem Skifahren. Ich habe einfach riesig Spaß gehabt beim Skifahren und es ist ja dann noch cooler, dass es dann bis ganz oben aufs Stockerl reicht. Ich bin sehr, sehr zufrieden», sagte Aicher, die sich mehr und mehr zur großen deutschen Hoffnung für die Olympischen Winterspiele im kommenden Februar in Italien entwickelt.

Team-Silber in Peking

Aicher gilt schon seit Jahren als die große Zukunftshoffnung im deutschen Alpin-Team. Bei der WM 2021 war sie ohne jegliche Weltcup-Erfahrung auf der großen Ski-Bühne aufgetaucht und hatte mit der Mannschaft Bronze in Cortina d'Ampezzo geholt. Genau dort soll und will sie in knapp zwei Monaten auch bei Olympia für Furore sorgen. Nach Silber im Teamwettbewerb von Peking 2022 dürfte Aicher diesmal auch um eine Einzelmedaille mitfahren.

Die Tochter einer Schwedin und eines Deutschen gehört zu den wenigen Athletinnen im Weltcup, die noch alle Disziplinen und Events bestreiten - und dabei auch regelmäßig vorn angreifen können. Vorigen Winter hatte sie eine Abfahrt im norwegischen Kvitfjell und einen Super-G im italienischen La Thuile gewonnen. In der aktuellen Saison stand bis Samstag ein dritter Platz im Slalom im finnischen Levi zu Buche.

@ dpa.de

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