In der französischen Sommerhitze hat Phil Bauhaus kein Glück.
16.07.2024 - 18:00:21Hitze-Sprint in Nîmes: Bauhaus knapp geschlagen. Statt des Sieges steht am Ende Platz zwei hinter einem Belgier.
Letzte Chance verpasst: Phil Bauhaus ging im finalen Sprint der 111. Tour de France leer aus, musste sich am Ende der Hitzeschlacht entlang des Mittelmeers mit Platz zwei begnügen. Bei Temperaturen von 35 Grad war nur Etappensieger Jasper Philipsen aus Belgien in Nîmes schneller als der 30-Jährige. Pascal Ackermann, zuvor dreimal Dritter, sprintete auf Rang sechs und kann mit seiner ersten Tour-Teilnahme zufrieden sein.
«Es geht mir gut und ich bin zufrieden. Gegen Philipsen war einfach nichts zu machen», sagte Bauhaus. Der Bocholter verzeichnete sein bestes Ergebnis bei der diesjährigen Tour, zum Sieg fehlte dennoch ein ganzes Stück. Der Eriteer Biniam Girmay, Träger des Grünen Trikots, konnte wegen eines Sturzes im Finale nicht in den Sprint eingreifen und wurde von Teamkollegen verletzt ins Ziel eskortiert.
Eine weitere Chance auf einen Sprint wird es aufgrund der Olympischen Spiele nicht geben. Denn statt weiter nach Norden in Richtung Paris zu ziehen, fährt das Peloton durch die Alpen nach Nizza. Dort endet das wichtigste Rennen der Welt am Sonntag mit einem Einzelzeitfahren - erstmals seit 1989.
In der Gesamtwertung gab es unter den Top-Fahrern erwartungsgemäß keine Veränderungen. Tadej Pogacar verteidigte sein Gelbes Trikot mühelos erfolgreich und liegt 3:09 Minuten vor Titelverteidiger Jonas Vingegaard. Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel ist 5:19 Minuten zurück Dritter.
Politt siegte einst in Nîmes
An Nîmes hatten die deutschen Fahrer am Start beste Erinnerungen. Vor drei Jahren triumphierte Nils Politt in der südfranzösischen Großstadt. Allerdings war die Streckenführung damals eine völlig andere. In diesem Jahr fehlten topografische Herausforderungen, vom Start weg ging man von einem Massensprint aus.
Die enorme Hitze und das zu erwartende Ergebnis hielt Ausreißer davon ab, ihr Glück zu versuchen. Das Peloton ließ sich außerdem nicht stressen und blieb lange unter dem langsamsten erwarteten Schnitt. Erst als der Franzose Thomas Gachignard rund 92 Kilometer vor dem Ziel attackierte, beschleunigte sich das Rennen etwas. Letztlich war der Versuch des 23-Jährige zum Scheitern verurteilt, 25 Kilometer vor Nîmes übernahmen die Sprinter-Teams das Kommando.
Fünfter Corona-Fall
Star-Sprinter Mark Cavendish musste ohne seinen Anfahrer Michael Mørkøv in das Finale gehen. Der Däne war der erste Profi, der die Tour vergangene Woche wegen eines positiven Corona-Tests verlassen hatte. Am Dienstag gab es den offiziell fünften Fall, der Belgier Maxim Van Gils gab auf.
Vor ihm war die Tour bereits außerdem für den Spanier Juan Ayuso und den Briten Thomas Pidcock zu Ende. Pidcocks Teamkollege und Ex-Sieger Geraint Thomas hatte ebenfalls einen positiven Test, entschied sich aufgrund kaum spürbarer Symptome aber für einen Verbleib. Corona-Tests sind von der Tour-Organisation nicht mehr vorgeschrieben. Cavendish hatte in einem Interview behauptet, er wisse von mehreren Fahrern, die mit Corona-Infektion noch im Rennen sind.