In der Formel 1 gibt es Überlegungen für ein Wechselmodell unter europäischen Grand-Prix-Strecken ab 2026.
09.04.2024 - 07:16:48Rotationsmodell in Formel 1: Chance für deutsche Strecken?
Rotiert sich Deutschland zurück in den Formel-1-Kalender? Überlegungen in der Motorsport-Königsklasse über ein Wechselmodell unter europäischen Grand-Prix-Strecken ab 2026 könnten auch dem Hockenheimring in Baden-Württemberg und dem Nürburgring in Rheinland-Pfalz Chancen auf eine Rückkehr eröffnen.
Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali hatte vor wenigen Wochen ein Rotationsmodell auf dem alten Kontinent ins Spiel gebracht. «2026 wird man etwas Interessantes sehen. Wir diskutieren mit anderen Veranstaltern in Europa, um etwas zu machen, das bald angekündigt wird», sagte der Italiener. 2026 werde ein Jahr, «in dem es viele Grand Prix geben wird, vor allem in Europa, wo wir verschiedene Optionen haben».
«Loten immer wieder gemeinsame Möglichkeiten aus»
In dieser Saison bestreitet die Formel 1 gleich 24 Rennen - so viele wie nie zuvor. Darunter sind aber nur noch neun Große Preise in Europa. In den vergangenen Jahren hat die Rennserie wegen der hohen Antrittsgebühren vor allem außerhalb Europas expandiert.
«Wir waren, sind und bleiben in Kontakt mit der Formel 1 und loten immer wieder gemeinsame Möglichkeiten aus», sagte der Geschäftsführer des Hockenheimrings, Jorn Teske, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir halten generell von einem Rotationsmodell sehr viel, weil es sich mit den Kollegen vom Nürburgring in der Vergangenheit auch bewährt hatte.»
Zwischen 2007 und 2014 fanden abwechselnd Formel-1-Rennen in Hockenheim und auf dem Nürburgring statt. Insgesamt gastierte die Rennserie bislang 79 Mal in Deutschland. Zuletzt richtete der Nürburgring in der Corona-Saison 2020 den Eifel-Grand-Prix aus, den bis dato letzten Grand Prix auf dem Hockenheimring gab es im Jahr davor.
Wirtschaftlichkeit bleibt das «A und O»
«Die Formel 1 ist für uns die Königsklasse des Motorsports und dafür bieten wir die perfekte Plattform», sagte Nürburgring-Sprecher Alexander Gerhard der dpa. «Das A und O» sei für den Traditionskurs in der Eifel aber «weiter die Wirtschaftlichkeit einer Veranstaltung». Das gilt auch für die Kollegen aus Baden-Württemberg. «Wir ziehen mit dem Hockenheimring an einem Strang», betonte Gerhard.
Nach dpa-Informationen hat Deutschland als Etappenort bei den Formel-1-Bossen aber nicht die höchste Priorität. Daran ändert zum Beispiel auch der Einstieg von Audi als Werksteam zur Saison 2026 erst einmal nichts.