Krawalle, Brasiliens

Rekordweltmeister gegen Weltmeister, Brasilien gegen Argentinien: Schon vor der historischen Niederlage Brasiliens in dem Duell der Fußball-Großmächte kommt es in Rio zu Tumulten auf den Tribünen.

22.11.2023 - 10:52:59

Krawalle bei Brasiliens Niederlage gegen Argentinien

  • Die argentinischen Spieler feiern den 1:0-Sieg ihrer Mannschaft. - Foto: Bruna Prado/AP

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  • Vor dem Spiel zwischen Brasilien und Argentinien kam es auf den Tribünen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. - Foto: Silvia Izquierdo/AP/dpa

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Die argentinischen Spieler feiern den 1:0-Sieg ihrer Mannschaft. - Foto: Bruna Prado/APVor dem Spiel zwischen Brasilien und Argentinien kam es auf den Tribünen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. - Foto: Silvia Izquierdo/AP/dpa

Gewaltsame Auseinandersetzungen auf der Tribüne haben das Duell der Fußball-Großmächte Brasilien und Argentinien in der WM-Qualifikation überschattet und die historische Niederlage Brasiliens in den Hintergrund gerückt.

«Da waren Familienangehörige der Spieler. Wir haben uns mehr Sorgen darum gemacht als um das Spiel», sagte Argentiniens Superstar Lionel Messi zu den Tumulten nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg des Weltmeisters. Für Rekordweltmeister Brasilien war es die erste Heim-Niederlage in einer WM-Qualifikation überhaupt.  

Die Auseinandersetzungen im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro hatten kurz nach Abspielen der Nationalhymnen begonnen. Unter anderem wurden Teile von Sitzbänken und anderen Gegenstände von einigen Fans geworfen. Mindestens ein Mensch wurde verletzt. Nach eigenen Angaben nahm die Polizei acht Personen fest.

Infantino verurteilt Krawalle

Die Spieler versuchten zunächst, die Situation zu beruhigen, waren dann aber in die Kabine gegangen. Die Partie begann wegen der Krawalle mit 27 Minuten Verzögerung. «Wir haben das gemacht, weil das der Weg war, um alles zu beruhigen. Von unten konnten wir nicht viel machen. Wir haben gesehen, wie sie Leute geschlagen haben», berichtete Messi vom Einsatz der Polizei.

«Es gibt absolut keinen Platz für Gewalt im Fußball, weder auf dem Spielfeld noch außerhalb», schrieb FIFA-Präsident Gianni Infantino bei Instagram. Solche Ereignisse «haben in unserem Sport und unserer Gesellschaft keinen Platz», ergänzte der 53-jährige Schweizer: «Ausnahmslos alle Spieler, Fans, Mitarbeiter und Funktionäre müssen sicher und geschützt sein, um Fußball spielen und genießen zu können.»

Die Spannungen auf der Tribüne übertrugen sich in den ersten 20 Minuten des Spiels auch auf das Feld. Zahlreiche Fouls prägten zunächst die Partie. Benfica Lissabons Nicolás Otamendi erzielte in der 63. Minute nach einem Eckball per Kopf den entscheidenden Treffer für Argentinien.

Messi ausgewechselt

Messi klagte in der ersten Halbzeit zweimal über Schmerzen im rechten Oberschenkel und musste behandelt werden. In der 78. Minute wurde er gegen Ángel Di María ausgewechselt. Die letzten Minuten spielte Brasilien in Unterzahl, nachdem der ehemalige Hoffenheimer Stürmer Joelinton nach einem Schlag gegen Rodrigo De Paul in der 81. Minute die Roten Karte gesehen hatte.

Zuletzt hatten Argentinien und Brasilien in der Qualifikation für die WM 2026 jeweils gepatzt. In der vergangenen Woche hatte sich Brasilien in Kolumbien mit 1:2 geschlagen geben müssen. Argentinien hatte gegen Uruguay daheim mit 0:2 verloren. Für das Team um Messi war es die erste Niederlage seit der WM. 

Argentinien steht nach dem Sieg in Rio mit 15 Punkten nach sechs Spieltagen weiter an der Tabellenspitze, gefolgt von Uruguay (13) und Kolumbien (12). Brasilien ist mit sieben Zählern Sechster.

@ dpa.de