Bundesliga, Deutschland

Ex-Schiedsrichter kritisiert VAR: «Schein-Gerechtigkeit»

09.08.2023 - 07:23:32

Der Einsatz des Videobeweises geht nach Ansicht des früheren Weltklasse-Schiedsrichters Urs Meier zulasten der Leistung der Unparteiischen auf dem Fußballplatz.

«Für mich hat der Videobeweis dem Schiedsrichter seine Kompetenz und seine Souveränität genommen», sagt der 64-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Wir haben das Gefühl, dass wir mehr Gerechtigkeit haben, doch dies ist eine Schein-Gerechtigkeit.»

Meier leitete fünf Halbfinals in der Champions League nacheinander sowie das Finale der Königsklasse im Jahr 2002. Zu seiner aktiven Zeit gab es weder den VAR noch die Torlinien-Technologie, die er sich am meisten gewünscht hätte. «Wir Schiedsrichter und Assistenten konnten nur hoffen, dass wir keine solche Situation mit Ball auf oder hinter der Linie erleben werden, da wir wussten, dass man gewissen Fälle einfach nicht sehen kann», sagt der Schweizer. 

Durch die Einführung des Videobeweises würden sich viele Unparteiische zu sehr auf die Fernsehbilder verlassen, findet Meier. «Ein Schiedsrichter pfeift, ein Spielleiter leitet und führt ein Spiel. Wir haben leider zu viele Schiedsrichter und keine Spielleiter mehr», sagt er. «Fußball ist eine Sportart, welche von der Dynamik des schnellen Spieles lebt. So sind oft die Pokalspiele der zweiten Runde faszinierende Partien, da bei diesen kein VAR eingesetzt wird, und die Schiedsrichter auf einmal wieder Entscheidungen treffen müssen und siehe da: Sie können es, wenn ihnen der Druck durch den Kölner Keller genommen wird.»

@ dpa.de

Weitere Meldungen

0:1 gegen Union: Krise des FC St. Pauli geht weiter. Ein schwacher FC St. Pauli verliert auch zu Hause gegen Union Berlin. Es ist bereits die achte Niederlage nacheinander in der Bundesliga. (Politik, 23.11.2025 - 19:28) weiterlesen...

Kritik und Applaus – Watzkes schwieriger Start als Präsident. Er spricht offen über Kritik, Missbrauchsvorwürfe und seinen Respekt vor der Aufgabe. Hans-Joachim Watzke erhält bei seiner Wahl zum BVB-Präsidenten nur 59 Prozent Zustimmung. (Politik, 23.11.2025 - 19:08) weiterlesen...

Watzke neuer BVB-Präsident - Nur 59 Prozent Ja-Stimmen. Auf der Bühne kommt es zur Versöhnung mit seinem Amtsvorgänger. Hans-Joachim Watzke ist neuer Präsident von Borussia Dortmund, erhält aber ein schwaches Ergebnis. (Politik, 23.11.2025 - 18:56) weiterlesen...

Leipzigs Werner jubelt dank Traumtor gegen Ex-Club Bremen. Dann macht Werder Druck - und RB schlägt eiskalt zu. RB Leipzig läuft gegen Werder Bremen eine Hälfte lang vergebens an. (Politik, 23.11.2025 - 17:25) weiterlesen...

Watzke kein BVB-Geschäftsführer mehr - Versöhnung mit Lunow. Seine Wahl verzögerte sich. Auf der Bühne gab es eine öffentliche Versöhnung. Hans-Joachim Watzke tritt als BVB-Boss ab und will künftig dem Stammverein als Präsident vorstehen. (Politik, 23.11.2025 - 15:15) weiterlesen...

Watzke zu Missbrauchsvorwürfen beim BVB: «Man erschaudert». Die Missbrauchsvorwürfe gegen einen langjährigen Mitarbeiter haben ihm zugesetzt. Hans-Joachim Watzke ringt auf der BVB-Mitgliederversammlung mit den Worten. (Politik, 23.11.2025 - 14:50) weiterlesen...