Rote, Karten

Die Nationalmannschaft spielt zum zweiten Mal in Bosnien.

11.10.2024 - 06:12:36

Rote Karten, Bundeswehr: Was Völler 2002 in Bosnien erlebte. Die Premiere im Jahr 2002 verläuft kurios. Damals war der heutige DFB-Sportdirektor Völler als Teamchef dabei.

  • DFB-Teamchef Rudi Völler (r) wird beim Besuch bei den deutschen Soldaten der SFOR-Truppe im Feldlager Raijlovac in Sarajevo von Oberst Gerhard Stelz begrüßt. - Foto: Achim Scheidemann/dpa

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  • Rudi Völler (M) schneidet beim Truppenbesuch in Sarajevo eine Torte in Form eines Fußallplatzes an. - Foto: Bernd Weißbrod/dpa

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  • Teamchef Rudi Völler beim Spiel in Sarajevo, das 1:1 ausging. - Foto: Achim Scheidemann/dpa

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DFB-Teamchef Rudi Völler (r) wird beim Besuch bei den deutschen Soldaten der SFOR-Truppe im Feldlager Raijlovac in Sarajevo von Oberst Gerhard Stelz begrüßt. - Foto: Achim Scheidemann/dpaRudi Völler (M) schneidet beim Truppenbesuch in Sarajevo eine Torte in Form eines Fußallplatzes an. - Foto: Bernd Weißbrod/dpaTeamchef Rudi Völler beim Spiel in Sarajevo, das 1:1 ausging. - Foto: Achim Scheidemann/dpa

Bei der Rückkehr nach Bosnien-Herzegowina werden bei DFB-Sportdirektor Rudi Völler besondere Fußball-Erinnerungen wach. Vor 22 Jahren, beim ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Bosniens Auswahl in Sarajevo, war Völler als DFB-Teamchef dabei. Und der heute 64-Jährige erlebte eine unvergessliche Reise.

Der geplante Kurztrip des Vize-Weltmeisters in die bosnische Hauptstadt begann im Oktober 2002 mit einem Besuch der damaligen deutschen SFOR-Soldaten. Und sie ging nach einem 1:1 mit zwei Roten Karten im bosnischen Regen in die Verlängerung, weil der nächtliche Rückflug storniert werden musste. 

Truppenbesuch und ausgefallener Rückflug

Doch der Reihe nach. Nach der Ankunft trafen Völler und das von Kapitän Oliver Kahn angeführte Team zunächst mit rund 200 deutschen SFOR-Soldaten im Feldlager Rajlovac zusammen. Das Länderspiel war, wenige Jahre nach dem Balkankrieg, auch eine politische Mission. Auf der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt von Sarajevo konnten die Nationalspieler aus dem Teambus die vielen Einschusslöcher an den Gebäuden sehen. Dazwischen gab es Grünstreifen, die vermint waren. Schilder warnten vorm Betreten.

Hubschrauber-Einsatz rettet Anpfiff

Nachdem anhaltende Regenfälle die Rasenfläche im Olympiastadion von Sarajewo in eine einzige Seenlandschaft verwandelt hatten, stand die Partie wenige Stunden vor dem Anpfiff vor der Absage. Zwei Bundeswehr-Hubschrauber kamen schließlich zum Einsatz, die dicht über dem Rasen mit dem Wind der Rotorblätter die Wassermassen vom Platz drückten. 

 

Das Spiel konnte vor gerade mal 5000 Zuschauern, darunter hunderte deutsche Soldaten, schließlich angepfiffen werden. Völlers Team lag schnell zurück. Christian Wörns und der damals für den FC Bayern spielende Bosnier Hasan Salihamidzic sahen nach einem Scharmützel jeweils die Rote Karte. Bei Zehn gegen Zehn glich Carsten Janker aus. 

Was erlebt Völler diesmal in Zenica?

Nach dem 1:1 eilte der DFB-Tross zum Flughafen. Für 0.15 Uhr war der Rückflug nach Deutschland geplant, aber das vorgesehene Charter-Flugzeug landete erst gar nicht auf dem Flughafen der bosnischen Hauptstadt. Der Pilot drehte wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse ab und flog Richtung Italien. Völler und seine Spieler mussten zurück ins Teamhotel in Sarajewo und konnten erst am Tag nach dem Spiel nach Hannover fliegen. 

Mal sehen, was Völler als Sportdirektor diesmal in Zenica erlebt, wo die Nationalelf unter Bundestrainer Julian Nagelsmann heute Abend (20.45 Uhr/RTL) um Nations-League-Punkte gegen Bosnien-Herzegowina antritt.

@ dpa.de