Nach der Einnahme der Stadt Al-Faschir durch die paramilitärische RSF im Sudan nehmen die Berichte über Gräueltaten kein Ende.
01.11.2025 - 16:46:57KORREKTUR: Weitere Berichte über Gräueltaten im Sudan
Die RSF soll Zivilgruppen, die zu fliehen versuchten, systematisch angegriffen haben. Ein Überlebender berichtete "Ärzte ohne Grenzen" von einer Gruppe von 500 Zivilisten sowie Soldaten, von denen die meisten beim Fluchtversuch am 26. Oktober getötet oder gefangen genommen wurden. Ein Zeuge berichtete, dass von seiner Gruppe von 300 Menschen nur er verschont wurde, weil ein Kämpfer ihn erkannte - alle anderen wurden getötet. Die UN Fact-Finding Mission berichtet von einer "beabsichtigten Muster ethnisch gezielter Hinrichtungen". Überlebende schildern, dass Menschen an Checkpoints nach Geschlecht, Alter und wahrgenommener ethnischer Zugehörigkeit sortiert wurden. Eine 19-jährige Frau berichtete, dass sie von Soldaten vergewaltigt wurde, nachdem diese sie gefragt hatten, ob sie Jungfrau sei. Andere Frauen berichteten, dass sie nur durch Glück der sexualisierten Gewalt entgingen. Laut verschiedener Berichte werden Gefangene gefoltert und für Lösegelder festgehalten. Die Geldforderungen liegen demnach zwischen 5 und 30 Millionen sudanesischen Pfund, umgerechnet etwa 7.000 bis 43.000 Euro. Ein Überlebender berichtete, er habe 24 Millionen Pfund zahlen müssen, um sein Leben zu retten. Die RSF und ihre Verbündeten hindern demnach Zivilisten aktiv daran, sicherere Gebiete wie Tawila zu erreichen. Während die UN berichtet, dass über 62.000 Menschen aus Al-Faschir flohen, kamen nach Schätzungen von Hilfsorganisationen in den ersten fünf Tagen nur etwa 5.000 in Tawila an. Das Schicksal der anderen über 50.000 Menschen ist unterdessen ungewiss.


