Nach Ablauf eines Ultimatums zur Aufnahme von rund 2.500 in Islamabad befindlichen Afghanen hat sich ein diplomatischer Konflikt zwischen der Bundesregierung und der pakistanischen Regierung weiter zugespitzt.
13.07.2025 - 07:00:00Pakistan inhaftiert Afghanen mit Aufnahmezusagen für Deutschland
"Es herrscht heilloses Chaos", sagte eine mit der Lage vertraute Person in Islamabad der "Welt am Sonntag". "Unabhängig davon, wie man zu den Aufnahmeprogrammen steht, ist es ein Wahnsinn, wie mit dem Schicksal von Menschen umgegangen wird." Das Auswärtige Amt (AA) erklärte auf Anfrage der "Welt am Sonntag" vergangene Woche, die "aufenthaltsrechtliche Situation" afghanischer Staatsbürger habe sich "seit Herbst 2023 verschlechtert und seit Anfang April 2025 erneut verschärft". Man stehe "in engem und hochrangigem Kontakt mit der pakistanischen Regierung", um Abschiebungen von Afghanen mit gültiger Aufnahmezusage zu verhindern, die sich zum Zwecke der Visumsprüfung in Islamabad aufhielten. Nach Recherchen der "Welt am Sonntag" wurden seit Beginn der Einsätze rund 150 Afghanen mit Aufnahmezusage in Lager gebracht; ihr Verbleib ist teils unklar. Bemerkenswert ist, wie Berlin in solchen Fällen reagiert: Weil Abgeschobene oft ihre Pässe zurücklassen müssen, bemühen sich deutsche Stellen, die Dokumente per Kurier auf die afghanische Seite der Grenze zu bringen. Dort können sie die Betroffenen wieder in Empfang nehmen - für eine legale Wiedereinreise nach Pakistan.