Eine Mehrheit der Wirtschaftslehrer in Deutschland ist überzeugt, dass Themen wie Unternehmen und Unternehmertum stärker im Unterricht behandelt werden sollten.
14.11.2025 - 01:00:00Studie: Lehrer wollen mehr wirtschaftliche Themen im Unterricht
Rund 45 Prozent sprechen sich dafür aus, unternehmerische Fähigkeiten verpflichtend im Unterricht zu vermitteln. Mehr als zwei Drittel (72 Prozent) geben an, mit dem Thema Unternehmertum im Unterricht vertraut zu sein. Das heißt, dass sie mindestens erste Erfahrungen damit gemacht haben. Doch nur rund 50 Prozent haben ihren Schülern bereits Wissen zu Unternehmensgründungen vermittelt. Mit Schülerfirmen, bei denen Jugendliche Produkte entwickeln oder Dienstleistungen anbieten, hat weniger als die Hälfte der Lehrkräfte praktische Erfahrung (41 Prozent). "In Deutschland wird viel zu wenig gegründet. Das ist kein Wunder, wenn unsere jungen Menschen an den Schulen fast kein unternehmerisches Wissen erhalten und sie zur Selbstständigkeit nicht ermutigt werden", sagte Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, den Funke-Zeitungen. "Politik und Institutionen sollten Raum schaffen, damit Wirtschaftswissen und Unternehmertum künftig Teil des Erwachsenwerdens ist." Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, sagte den Funke-Zeitungen, dass Grundlagen ökonomischer Bildung bereits fächerübergreifend vermittelt werden würden - etwa in Sozialkunde, Politik und Mathematik. "In einigen Bundesländern, Schulformen und Klassenstufen gibt es auch bereits ein Fach Wirtschaft", sagte Düll. "Schulen können allerdings nicht alle gesellschaftlichen Themen in voller Tiefe behandeln, ohne den Bildungsauftrag zu überfrachten." Eltern und Unternehmen seien ebenfalls gefordert, wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln. "Die Schule bleibt ein Ort der Allgemeinbildung - nicht der einseitigen Interessenvermittlung."


