Die Klimaaktivistin Carla Hinrichs hat bestürzt auf die Anklage der Generalstaatsanwaltschaft München reagiert, die der ehemaligen Sprecherin und vier weiteren Aktivisten der "Letzten Generation" (LG) vorwirft, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben.
29.03.2025 - 00:01:00LG-Aktivistin kritisiert Anklage als Angriff auf Zivilgesellschaft
"Es war ein Schock, mir kamen die Tränen", sagte Hinrichs. "Natürlich habe ich Angst davor, ein paar Jahre in Haft zu landen." Für sie persönlich sei die Anklage "ein großer Bruch" in ihrer Biografie. "Manche meiner Freunde heiraten bald. Sie starten in neue Kapitel in ihren Leben. Und ich bin nun einen Schritt näher am Gefängnis", so Hinrichs. "Meine Zukunft ist plötzlich ungewiss. Ich bin jetzt Ende 20. Manche Freundinnen bekommen gerade Kinder. Das ist etwas, das ich mir nun gerade beim besten Willen nicht vorstellen kann." Sie frage sich, in welche Lebensrealität ein Kind von ihr hineingeboren würde, und was sei, wenn sie länger in Haft müsste. Eigentlich, so Hinrichs, dürften dies keine Gedanken sein, die sich eine Klimaaktivistin machen müsse. Hinrichs erzählte auch von einer Pressekonferenz, auf der "Fridays for Future"-Aktivistin Luisa Neubauer sinngemäß gesagt haben soll, dass Hinrichs und sie ähnliche Biografien hätten und beide das Studium vernachlässigten, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. "Der Unterschied ist: Luisa geht jetzt auf Buchtour und ich vielleicht ins Gefängnis. Das erschreckt nicht nur mich."