An den Schulen in Deutschland unterrichten wegen des Lehrkräftemangels immer mehr sogenannte Quer- und Seiteneinsteiger, also Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung.
04.06.2025 - 08:15:35Anteil von Quer- und Seiteneinsteigern an Schulen steigt
Als Seiteneinsteiger bezeichnet man Personen, die über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und die ohne das Absolvieren des eigentlichen Vorbereitungsdienstes (Referendariat) in den Schuldienst übernommen werden. Bei Quereinsteigern besteht im Gegensatz dazu die Pflicht eines Referendariats. In der Schulstatistik können Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung nicht separat nach Seiten- oder Quereinstieg ausgewiesen werden. Noch höher als an allgemeinbildenden Schulen ist der Anteil der Quer- und Seiteneinsteiger an beruflichen Schulen: Im Schuljahr 2023/24 hatten 16,6 Prozent der insgesamt 123.800 Lehrkräfte an beruflichen Schulen keine anerkannte Lehramtsprüfung. Gegenüber dem Schuljahr 2015/16 hat sich der Anteil kaum verändert: Damals unterrichteten 20.600 von 122.500 Lehrkräften ohne anerkannte Lehramtsprüfung (16,8 Prozent). Der Bedarf an ausgebildeten Lehrkräften ist weiterhin hoch. Die Zahl der Lehramtsabsolventen mit Master- oder Staatsexamensabschluss ist zuletzt leicht gestiegen. Im Prüfungsjahr 2023 bestanden rund 29.000 Lehramtsstudierende entsprechende Abschlussprüfungen. Das waren rund 300 Absolventen eines Lehramtsstudiums mit einem Masterabschluss oder dem 1. Staatsexamen mehr als im Jahr zuvor (28.700). Im Zehnjahresvergleich sank die entsprechende Zahl allerdings um 12,6 Prozent. Auch die Zahl der Studienanfänger im 1. Fachsemester, die ein Lehramtsstudium im Bachelor- oder Staatsexamensstudium beginnen, ist nach einem Rückgang in den Vorjahren zuletzt leicht gestiegen. Gut 46.400 Personen begannen im Studienjahr 2023 ein solches Lehramtsstudium - das waren 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl war allerdings geringer als zehn Jahre zuvor (-2,1 Prozent).