Stuttgart - Für die Sicherheitsbehörden bleibt die gemeinsame Bekämpfung des grenzüberschreitenden Rauschgifthandels in engem Schulterschluss einer der zentralen Handlungsschwerpunkte.
27.06.2025 - 12:05:01LKA-BW: Tagung der internationalen Arbeitsgruppe Südwest zur Bekämpfung des Rauschgifthandels in Zürich. Expertinnen und Experten der Rauschgiftbekämpfungsbehörden aus Frankreich, Österreich, der Schweiz und Deutschland treffen sich hierfür im jährlichen Turnus in einem der Mitgliedsländer, um die Entwicklung der Betäubungsmittelkriminalität zu erörtern und die kontinuierliche Optimierung gemeinsamer Strategien zur grenzüberschreitenden Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im erweiterten Bodenseeraum zu gewährleisten.
In diesem Jahr trafen sich die Mitglieder der "Arbeitsgruppe Südwest zur Bekämpfung des Rauschgifthandels", kurz AG Südwest, am 25. und 26. Juni zu ihrer mittlerweile 57. Tagung bei ihrem diesjährigen Schweizer Gastgeber, der Stadtpolizei Zürich.
Neben Cannabis, der, wie in den vergangenen Jahren weiterhin am meisten gehandelten und sichergestellten Droge, beobachten die Sicherheitsbehörden die ungebrochen hohe Nachfrage nach Kokain. Die Mitgliedsländer der AG Südwest sind hier sowohl Durchfuhr- als auch Bestimmungsländer für die Betäubungsmittel.
Sorgen bereitet den Mitgliedern der AG Südwest der vermehrt festzustellende Mischkonsum mit unkalkulierbaren Risiken für die Konsumentinnen und Konsumenten. Medikamente, insbesondere Benzodiazepine und andere psychoaktive Stoffe führen beim Konsum zusammen mit anderen Betäubungsmitteln, Medikamenten oder Alkohol mittlerweile häufiger zu Todesfällen. Daneben drängen hochpotente synthetische Opioide, wie zum Beispiel Nitazene auf den Markt, die beim Konsum unberechenbare Risiken und Gefahren mit sich bringen.
Neben dem Erfahrungsaustausch war die Optimierung der gemeinsamen Bekämpfungsstrategien zur nachhaltigen Zerschlagung der Vertriebswege des illegalen Rauschgifthandels und -schmuggels der Hauptschwerpunkt der Tagung in Zürich. Für den Transport zwischen den Kontinenten nutzen die Kriminellen meist den Seeweg. Ferner werden illegale Betäubungsmittel zunehmend auf dem Postweg versandt.
Kriminaldirektor Maximilian Bruns vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg, Vorsitzender der Geschäftsführung der AG Südwest und stellvertretender Leiter der Abteilung zur Bekämpfung der Organisierten und Rauschgiftkriminalität betont die unabdingbare Notwendigkeit der internationalen Zusammenarbeit innerhalb der jeweiligen nationalen gesetzlichen Regelungen. Die großen Sicherstellungsmengen bestärken die Strafverfolgungsbehörden die organisierten Strukturen des illegalen Rauschgifthandels weiterhin aufzudecken und kriminelle Netzwerke nachhaltig und dauerhaft zu zerschlagen. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der AG Südwest.
Zusatzinformation
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hatte angesichts der stark steigenden grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität bereits im Jahr 1979 die Initiative ergriffen und die AG Südwest ins Leben gerufen, um über die Grenzen hinweg den polizeilichen Informations- und Erfahrungsaustausch zu intensivieren und gemeinsame Rauschgiftbekämpfungs- und Vorbeugemaßnahmen zu entwickeln.
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