LKA-BW, Tagung

Stuttgart - Die Bekämpfung des illegalen, grenzüberschreitenden Handels mit Betäubungsmitteln ist für die Sicherheitsbehörden weiterhin einer der wesentlichen Handlungsschwerpunkte.

19.07.2024 - 11:54:45

LKA-BW: 56. Tagung der internationalen Arbeitsgruppe Südwest zur Bekämpfung des Rauschgifthandels in Kisslegg

Cannabis ist, wie in den vergangenen Jahren, weiterhin die meist gehandelte und sichergestellte Droge. Auf dem Vormarsch ist jedoch der illegale Handel mit Kokain. Das belegen die steigenden Sicherstellungsmengen im vergangenen Jahr. Als neues Phänomen registriert die Polizei den Konsum von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten und Ausweichstoffen. Hier treten insbesondere junge Menschen beim Konsum beispielsweise von Lachgas in Erscheinung.

Die Darstellung und Erörterung der allgemeinen Rauschgiftentwicklung im vergangenen Jahr 2023 und im ersten Halbjahr dieses Jahres sowie die Optimierung gemeinsamer Strategien zur grenzüberschreitenden Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im erweiterten Bodenseeraum stand im Mittelpunkt der 56. Tagung der internationalen "Arbeitsgruppe Südwest zur Bekämpfung des Rauschgifthandels", kurz AG Südwest. Expertinnen und Experten der Rauschgiftbekämpfungsbehörden aus Frankreich, Österreich, der Schweiz und Deutschland treffen sich hierfür jedes Jahr in einem der Mitgliedsländer, um praxisrelevante Methoden und Strategien der Rauschgiftbekämpfung abzustimmen und an die aktuellen Entwicklungen anzupassen. In diesem Jahr traf sich die AG Südwest bei ihrem Gastgeber, dem Polizeipräsidium Ravensburg, am 17. und 18. Juli in Kisslegg im Allgäu.

Neben dem Erfahrungsaustausch ging es um Fragen einer effizienten und effektiven Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden innerhalb der jeweiligen nationalen Rechtsnormen. Auch die ersten Erfahrungen zu den neuen Regelungen zum kontrollierten Umgang mit Cannabis in Deutschland und dessen straffreiem Besitz im privaten Eigenanbau wurden erörtert.

Als ein Themenschwerpunkt wurden die internationalen Vertriebswege des illegalen Rauschgifthandels und -schmuggels beleuchtet und gemeinsame Bekämpfungsstrategien erörtert. Aber auch die nach wie vor intensive Nutzung des Postwegs für den Schmuggel von illegalen Betäubungsmitteln und die Möglichkeiten der Bekämpfung dieses Vertriebsweges standen im Fokus der Tagung.

Kriminaldirektor Maximilian Bruns vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg, Vorsitzender der Geschäftsführung der AG Südwest, betonte: "Die zunehmenden Sicherstellungsmengen bestärken uns in unserem gemeinsamen Handeln, die organisierten Strukturen des illegalen Rauschgifthandels aufzudecken und nachhaltig zu bekämpfen. Das schaffen wir nur gemeinsam Hand in Hand, denn die Kriminalität macht nicht vor den Grenzen halt".

Zusatz für die Redaktionen:

Bereits im Jahr 1979 hatte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg angesichts der stark steigenden grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität die Initiative ergriffen und die AG Südwest ins Leben gerufen, um über die Grenzen hinweg den polizeilichen Informations- und Erfahrungsaustausch zu intensivieren und gemeinsame Rauschgiftbekämpfungs- und Vorbeugemaßnahmen zu entwickeln.

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