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Polizeikommissariat Jever stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) vor -

17.03.2025 - 09:20:00

Polizeikommissariat Jever stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) vor -. Jever - Gesamtzahl der registrierten Straftaten sinkt im Vergleich zu 2023 +++ Rückgang der Gesamtstraftaten +++ (zweitniedrigster Wert seit 10 Jahren) +++ Aufklärungsquote bei fast 70 %

+++ Allgemeines und Hinweise zur PKS +++ Die PKS für das Polizeikommissariat (PK) Jever bildet die in den Städten Jever und Schortens, den Gemeinden Sande, Wangerland und der Insel Wangerooge registrierten Straftaten ab. Die PKS bildet die der Polizei bekannt gewordenen Straftaten, das sog. Hellfeld, ab. Die Relation dieses Hellfeldes zum Dunkelfeld hängt von verschiedenen Faktoren, u.a. dem Anzeigeverhalten, ab. Die PKS gibt keine genaue Aussage über die konkrete Qualität der Tat. Mit 2490 registrierten Straftaten verzeichnet das Polizeikommissariat Jever in 2024 einen Rückgang der Gesamtstraftaten um 176 Delikte. Im Vorjahr waren es 2666 Fälle. Der zunehmende Trend setzt sich somit nicht weiter fort, so dass 2024 ein Rückgang zu verzeichnen ist. (2020: 2591; 2021: -415; 2022: +470, 2023: +20; 2024: -176). "Nachdem für 2021 der tiefste Stand der letzten Jahrzehnte mit 2176 Straftaten erreicht werden konnte und die Zahl der registrierten Straftaten seit 2022 gestiegen ist, kommt es nun im Zuständigkeitsbereich des PK Jever zu einer erfreulichen Trendwende, dies ist der zweitniedrigste Wert seit einem Jahrzehnt und ein positives Signal für die Region", stellt der Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes des PK Jever, Erster Polizeihauptkommissar Mike Rost, fest. In der Stadt Schortens ist ein Rückgang um 115 Delikte auf 845 Straftaten zu verzeichnen, in den Gemeinden Sande reduzierten sich die Straftaten auf 436 Delikte (2023: 506 Taten) und Wangerland auf 362 Delikte (2023: 406 Taten). Auf der Insel Wangerooge wurden 75 Straftaten (2023: 72 Taten) registriert. Für den Bereich der Stadt Jever ist ein leichter Anstieg von 50 Straftaten auf 772 Taten (2023: 722 Taten) festzustellen.

+++ Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote +++ Die Häufigkeitszahl (Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner) setzt die Anzahl der Straftaten in Relation zur Einwohnerzahl. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Jever fällt die Häufigkeitszahl auf 4531 (Vorjahr: 4882), im Vergleich dazu liegt der Wert der Häufigkeitszahl in der PI Wilhelmshaven/Friesland bei 9633. "Die Bürger und Bürgerinnen können hier sicher leben", betont Mike Rost. Sehr erfreulich ist die anhaltend hervorragende Aufklärungsquote. Während bereits landesweit ein Wert von 62,77% an aufgeklärten Straftaten zu verzeichnen war, übertrifft die Aufklärungsquote des Polizeikommissariats Jever mit 67,51 % und somit 1681 aufgeklärten Straftaten diesen Wert noch einmal. "Dies ist auch und gerade ein Verdienst meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen es immer wieder durch qualifizierte Tatortarbeit und akribischer Kleinstarbeit gelingt, Tatkomplexe aufzuklären", so der Leiter des Polizeikommissariats, Polizeioberrat Markus Wallenhorst. "Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich auch bei den Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die uns häufig mit ihren Hinweisen aktiv und wertvoll unterstützen und damit zur polizeilichen Aufklärung beitragen!", so Wallenhorst.

+++ Diebstahlsdelikte +++ Der Rückgang der Straftaten spiegelt sich im Bereich der Diebstahlstaten wider. Hier waren mit insgesamt 632 Taten 51 Straftaten weniger zu verzeichnen. Das bedeutet einen Rückgang um 7,47 %. Die sinkenden Fallzahlen verteilen sich dabei überwiegend auf den Bereich des einfachen Diebstahls. Vielbeachtet ist die Entwicklung bei den Einbrüchen in Wohnungen, deren Anzahl sich um 31 auf 64 Taten erhöht hat. "Einbrüche sind für die Geschädigten oftmals sehr belastende Taten. Neben den materiellen Verlusten stellt ein Einbruch einen tiefen Eingriff in die Privatsphäre dar. Wir werden weiterhin verstärkt einen polizeilichen Fokus auf diese Deliktsgruppe legen", verdeutlicht Mike Rost. Fast ein Drittel der angezeigten Einbruchstaten scheitert zudem im Versuchsstadium. Diese Zahl lässt auf Verbesserungen im technischen Einbruchsschutz schließen. Hier kann das Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland wertvolle Hinweise geben. "Nutzen Sie unsere Beratungsmöglichkeiten - wir sind für Sie da!" Für das Polizeikommissariat Jever ist Frau Polizeioberkommissarin Anja Kienetz als Sachbearbeiterin Prävention für diesen Bereich zuständig. Die Beratung kann individuell telefonisch oder per E-Mail unter praevention@pi-whv.polizei.niedersachsen.de vereinbart werden. Neben dem Präventionsbereich der Polizei stehen ebenfalls die kommunalen Präventionsräte für eine Beratung zur Verfügung.

+++ Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die Persönliche Freiheit +++ Rohheitsdelikte - zu diesen zählen Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. In dieser Deliktsgruppe ist ein leichter Anstieg der Straftaten zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden in 2024 mit 534 Taten 19 Delikte mehr als im Vorjahr registriert. Das entspricht einen Anstieg von 3,69 %. Auch bei den Körperverletzungsdelikten ist ein leichter Anstieg um 5,11 % auf 350 Taten zu verzeichnen. Den Hauptanteil an diesen Delikten stellen mit 248 Taten zudem die einfachen Körperverletzungen dar.

+++ Tatmittel Messer +++ Im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Jever ereigneten sich 2024 18 Taten, bei denen ein Messer bei der Tatbegehung eingesetzt wurde (2023:17). 15 dieser Fälle konnten aufgeklärt werden, so dass in diesem Bereich eine Aufklärungsquote von 83,33% vorliegt (2023: 88,24%). +++ Anzahl, Alter und Nationalität von Tatverdächtigen +++ Bei der Betrachtung der Tatverdächtigen lässt sich für das vergangene Jahr feststellen, dass im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Jever 1328 Tatverdächtige ermittelt registriert werden konnten (2023: 1418). 1096 Tatverdächtige (2023: 1176) besaßen eine deutsche, 232 (2023: 242) eine nichtdeutsche Staatsbürgerschaft. 68 Tatverdächtige (2023: 78) hatten einen Aufenthaltsstatus.

Bei der Betrachtung der Altersstruktur lässt sich für den Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Jever nachfolgende Aussage treffen: Kinder 0 bis 14 Jahre 6,33% Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre 8,21% Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre 6,78% Erwachsende ab 21 Jahre 78,69%

+++ Kinder- und Jugendkriminalität +++ Im Jahr 2024 registrierte das Polizeikommissariat Jever im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität 211 Fälle (2023: 241). Die Aufklärungsquote lag hier bei 100%.

+++ Vermögens- und Fälschungsdelikte +++ Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte, einen Großteil machen hier die Betrugsstraftaten aus, ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Das Polizeikommissariat Jever registriert im aktuellen Berichtsjahr 412 Betrugstaten und damit kommt es in diesem Bereich zu einem leichten Anstieg von 4 Taten. Dies entspricht einem Plus von 0,98 %.

+++ Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung +++ Für den Bereich des Polizeikommissariats Jever verzeichnen wir in dieser Deliktsgruppe einen Rückgang von 26 Taten auf insgesamt 71 Taten. In diesen Deliktsbereich fallen auch die Straftaten im Zusammenhang mit der Herstellung, Verbreitung sowie dem Erwerb und Besitz von kinderpornografischen Inhalten. Dieser Deliktsbereich stellt die polizeiliche Arbeit vor besondere Herausforderungen. Die Nutzung digitaler Medien durch die Täter macht die Auswertung enormer Datenmengen erforderlich und erhöhen den Ermittlungsaufwand beträchtlich.

+++ Häusliche Gewalt +++ Erstmalig im Jahr 2021 wurde die nachfolgende bundeseinheitliche Definition herangezogen, um eine Vergleichbarkeit und einheitliche statische Erfassung zu ermöglichen. Diese lautet: "Häusliche Gewalt beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Häusliche Gewalt liegt vor, wenn die Gewalt zwischen Personen stattfindet, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen oder ehemaligen Partnerschaften geschieht." Die Definition des Phänomens basiert jetzt nicht mehr allein auf die "Täter-Opfer-Beziehung" von "Partner-/Ex-Partnerschaften", sondern umfasst auch das weitere familiäre Umfeld mit definierten und zugeordneten Opfer-Delikten. Aufgrund dieser Änderung sind die im Folgenden dargestellten Zahlen zu häuslicher Gewalt nach wie vor nicht vergleichbar mit den Werten der Jahre 2020 und früher. Im Hellfeld verzeichnen wir bei der "Häuslichen Gewalt" für das Polizeikommissariat Jever einen Anstieg von 26 Taten auf insgesamt 157 Taten. Die größte Gruppe innerhalb der Straftaten der häuslichen Gewalt machen dabei die Rohheitsdelikte aus.

+++ Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte +++ Bezüglich Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen ist im Jahr 2024 ein leichter Anstieg an Straftaten zu verzeichnen. Waren es im Jahre 2023 noch 16 Fälle, stieg die Zahl in 2024 auf 19 Fälle. Ein rückläufiger Trend hat demnach immer noch nicht eingesetzt.

+++ Prävention und Beratung +++

Das Polizeikommissariat Jever setzt auf Prävention und Beratung, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, die Beratungsangebote der Polizei in Anspruch zu nehmen, insbesondere im Bereich der technischen Sicherung von Wohnräumen und Verhaltenshinweisen bei Betrugsdelikten. Für weitere Informationen und individuelle Beratung steht das Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns gerne unter praevention@pi-whv.polizei.niedersachsen.de.

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