Polizeidirektion Göttingen zieht positive Bilanz: Pilotprojekt Biker-Safety-Touren endet erfolgreich
21.06.2025 - 15:05:01Polizeidirektion Göttingen zieht positive Bilanz: Pilotprojekt Biker-Safety-Touren endet erfolgreich. Osterode - Mehr als 100 Teilnehmende, acht Touren auf einer Gesamtstrecke von 576 Kilometern und viele wertvolle Informationen: Die Polizeidirektion Göttingen hat am Samstag (21. Juni) die Biker-Safety-Touren mit den beiden letzten Ausfahrten im Harz erfolgreich abgeschlossen. Bei den Touren handelt es sich um ein neues Präventionskonzept, das von der Polizei Südhessen in diesem Jahr erstmals und einmalig in Niedersachsen adaptiert wurde. Die Bilanz fällt positiv aus.
Harz, Solling, Weserbergland - der Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen, der sich von Südniedersachsen bis an die Grenzen der Region Hannover erstreckt bietet viele Hotspots, die bei Motorradfahrenden ausgesprochen beliebt sind. Kurven fahren, die Landschaft genießen, besondere Ecken erleben - all das hat seinen Reiz und macht diese Regionen zu Magneten für die Szene. Diese Beliebtheit hat aber auch ihre Kehrseite: Seit Jahren schon bewegen sich die Zahlen der Todesopfer im Bereich der Motorradfahrenden auf hohem Niveau. Allein im Jahr 2024 gab es elf tödlich verunglückte Biker zu beklagen, 153 erlitten schwerste Verletzungen. Darüber hinaus sind die Anwohnerinnen und Anwohner in den Hotspots zunehmend durch Lärmbelästigungen belastet, die mitunter auf Bauartveränderungen zurückzuführen sind. Diese Umstände haben es erforderlich gemacht, die bisherige Präventionsarbeit auf den Prüfstand zu stellen und auch nach neuen Ansätzen und Ideen zu suchen. Das Bike-Konzept zu dem Pilotprojekt, das die Polizeidirektion Göttingen von der Polizei Südhessen übernehmen konnte, kam vor diesem Hintergrund daher gerade recht. Es wurde im Jahr 2019 unter dem Motto "Du hast es in der Hand - Überlasse nichts dem Unfall" aus ähnlichen Gründen initiiert und inzwischen auf ganz Hessen aufgeweitet.
Ausfahrten mit Polizeibeamten
Bei den Biker-Safety-Touren handelte es sich um von Polizeibeamten geführte Motorradausfahrten auf den schönsten, aber auch gefährlichsten und unfallträchtigsten Strecken der Region. Daneben standen viele Informationen und Aufklärung zu Gefahrenstellen und Unfallschwerpunkten, zum Fahrzeugzustand und zur Schutzkleidung im Vordergrund des Präventionsangebots. An den Touren waren zudem Netzwerkpartnerinnen und -partner, wie das DRK oder die Johanniter-Unfallhilfe, beteiligt, die den Bikerinnen und Bikern wertvolle Tipps in Sachen Erste Hilfe gegeben haben. Flankiert wurden die Touren von Präventionsaktionen, wie Kaffee statt Knöllchen oder ein Motorradsicherheitstag an den jeweiligen Start- und Endpunkten. Ziel war es, auf Augenhöhe - gewissermaßen von Biker zu Biker - ins Gespräch zu kommen, zu sensibilisieren und auch für Verständnis und Rücksichtnahme zu werben, etwa wenn es um das Thema Lärmbelästigung geht.
Nach Abschluss des Pilotprojekts wird das Präventionsangebot nun genau evaluiert. Fest steht jedoch bereits jetzt schon, dass es als Erfolg verbucht werden kann: Mehr als 150 Anmeldungen sind eingegangen, die Touren waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Das Feedback der Teilnehmenden war durchweg positiv, und schon jetzt gibt es Anfragen für eine Neuauflage der Touren in der nächsten Saison.
Abschluss bei Motorradsicherheitstag
Der Abschluss der diesjährigen Biker-Safety-Touren fand im Rahmen eines Motorradsicherheitstages in Osterode am Harz statt, an dem Tanja Wulff-Bruhn, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, sowie Dirk Fornoff, Polizeivizepräsident des Polizeipräsidiums Südhessen in Darmstadt, teilnahmen. Anlässlich des Aktionstages sagt Tanja Wulff-Bruhn: "Ich freue mich, dass meine Behörde als erste in Niedersachsen das Konzept aus Südhessen testen durfte und die dortigen Kolleginnen und Kollegen uns von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben - dafür bedanke ich mich herzlich." Und weiter: "Die große Nachfrage und die ausgebuchten Touren zeigen uns, dass das Konzept auch in Südniedersachsen funktioniert und auf großes Interesse innerhalb der Zielgruppe stößt. Wir hoffen, dass wir das Angebot etablieren und so einen weiteren Beitrag dazu leisten können, schwere Unfälle zu vermeiden und bei den Motorradfahrenden ein Bewusstsein dafür zu schaffen, welche Folgen ihr Verhalten haben kann - für sie selbst, aber auch für Unbeteiligte und die Anwohnerinnen und Anwohner an den Hotspots."
"Ganz ähnlich wie bei der Polizeidirektion Göttingen, waren die hohe Zahl tödlich verletzter Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer und viele Lärmbeschwerden für das Polizeipräsidium Südhessen im Jahr 2019 der Anlass, das "Bike-Konzept" ins Leben zu rufen und damit Motorradfahrende auf Gefahren und rücksichtsvolles Verhalten eindrücklich hinzuweisen. Bei den mittlerweile landesweit im Rahmen der Präventionskampagne der Hessischen Polizei angebotenen "Biker Safety Touren" geben unsere Kradfahrer Tipps und Hinweise, wie man das eigene Fahrverhalten nachhaltig sicherer gestalten kann und sensibilisieren in der Fahrpraxis bezüglich der Hauptunfallursachen. Ich freue mich sehr darüber, dass nun auch die Polizeidirektion Göttingen Biker Safety Touren anbietet", sagt Südhessens Polizeivizepräsident Dirk Fornoff.
Weitere Informationen zum Projekt finden Interessierte online unter:
https://www.pd-goe.polizei-nds.de/startseite/pravention/verkehr/biker-safety-tour-2025-118003.html
https://www.polizei.hessen.de/schutz-sicherheit/verkehr/bike-konzept-hessen/
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Göttingen
Natalia Bornemann-Zarczynska
Telefon: 0551/491-1004
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
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