Lüchow-Dannenberg - Reddereitz / Clenze (hbi) Die Waldbrandüberwachung der Niedersächsischen Landesforsten meldete der Leitstelle Lüchow am vergangenen Freitag eine unklare Rauchentwicklung im Bereich Reddereitz.
28.06.2025 - 23:31:37FW Lüchow-Dannenberg: +++ Waldbrandübung in Lüchow-Dannenberg +++ Feldbrand bei Clenze breitet sich aus +++ Insgesamt 8ha Waldgebiet betroffen +++ Feuerwehr hat Probleme mit engen und zugewachsenen Wegen +++. Bei Temperaturen um 25 Grad und Windgeschwindigkeiten von bis zu 35 km/h alarmierte der diensthabende Disponent die Feuerwehr mit dem Alarmstichwort "WB2".
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich die Lage: bei Erntearbeiten brach ein Feuer auf einem Getreidefeld aus, welches sich bei Ankunft der Feuerwehr bereits in den angrenzenden Wald ausgebreitet hatte. Einsatzleiter Torsten Stolpe ließ unverzüglich das Alarmstichwort auf "WB3" erhöhen, um weitere Tanklöschfahrzeuge zur Verfügung zu haben. Auch der Schlauchwagen aus Wustrow machte sich auf den Weg nach Reddereitz. Mit diesem geländegängigen Fahrzeug ist es möglich, eine Wasserförderungsstrecke von 2.000 m zügig, während der Fahrt, zu verlegen.
Während die Feuerwehren aus Gistenbeck und Sachau zwei Wasserentnahmestellen zum befüllen der Tanklöschfahrzeuge (TLF) vorbereiteten, fuhren die Feuerwehren mit ihren TLF tief in den Wald, um das Feuer zu bekämpfen. Doch dies erwies sich als eine wahre Herkulesaufgabe: ein Fortkommen war nur schwer möglich, da die sowieso schon engen Waldwege in der Höhe noch enger zugewachsen waren. Dadurch kamen die Feuerwehren mit ihren Fahrzeugen gar nicht so richtig an die Brandstellen heran, das Feuer breitete sich schneller aus, als es gelöscht werden konnte. Bereits nach einer Stunde hatte sich der Brand auf eine Fläche von 8ha ausgebreitet.
Da sich die Löscharbeiten durch die engen und zugewachsenen Wege als schwierig erwiesen, änderte der Einsatzleiter die Taktik: Mit einer Riegelstellung wurde die Ausbreitung auf weitere Waldgebiete verhindert. Die eigentliche Brandbekämpfung musste eingestellt werden, ein großer Waldbereich wurde aufgegeben.
Bei der Riegelstellung kamen u.a. die neu beschafften Kreisregner der Feuerwehr Wustrow zum Einsatz. Optisch erinnern die Geräte an Rasensprenger, auf einer Strecke von ca. 200m geben diese konstant Wasser in den Wald und leisten so einen wertvollen Beitrag zum Einsatzerfolg ohne viel Personal zu binden. In Kombination mit dem Schlauchwagen (SW2000) und dem großen Wasserfass der Feuerwehr Kiefen (bis zu 19.000 Liter Wasser) konnte das Feuer in seiner Ausbreitung gestoppt werden.
Gegen 19:00 Uhr konnte der Einsatzleiter "Feuer aus" melden. Leider musste der Verlust von etwa 5ha Land verzeichnet werden, zurückzuführen auf Mängel im Wegebau.
Bei diesem durchaus realistischen Szenario handelt es sich glücklicherweise um eine gut vorbereitete und groß angelegte Übung. Ausgearbeitet und vorbereitet wurde die Übung vom Bereichsbrandmeister West. Langkopf konnte dabei auf die Unterstützung von zwei erfahrenen Experten vertrauen: Horst-Jürgen Schlegel, ehemaliger Orts- und Bereichsbrandmeister unterstützte mit einem immensen Erfahrungsschatz. Mit Marcel Rosin, Feuerwehrmann, Förster und Waldbrandbeauftragter kam die Expertise eines echten Kenners unserer Wälder dazu. Rund 100 Einsatzkräfte aus zehn Ortsfeuerwehren wurden am Freitagnachmittag alarmiert. Dabei war die Darstellung und das Szenario so gut vorbereitet, dass einigen Einsatzkräften erst nach längerer Zeit klar wurde, dass es sich um eine Übung handelte.
Die Ziele der Übung waren dabei klar definiert: neben der Zusammenarbeit der einzelnen Feuerwehren wurde auch das Mitwirken des Waldbrandbrauftragten der Forst als Fachberater an der Einsatzstelle geübt. Ein Förster kennt sein Revier deutlich besser, als die Feuerwehrleute, er kann Hinweise zu Befahrbarkeit der Wege und dem Baumbestand geben und so erheblich auf eine realistische Risikobewertung einwirken. Eine Expertise, die gerade in dem schwer zugänglichen Gebiet der Clenzer Schweiz von großer Bedeutung ist.
Im Anschluss trafen sich die Übungsteilnehmer am Feuerwehrhaus in Clenze, die Küche der Kreisfeuerwehr hatte einen Imbiss vorbereitet. So konnten erste Erkenntnisse besprochen werden. Die Auswertung wird in den nächsten Tagen durch die eingesetzten Feuerwehr-Führungskräfte vorgenommen und Maßnahmen abgeleitet.
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