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Lahr - Internationaler Austausch: Delegation afrikanischer Kinderrechtsorganisationen zu Besuch im Haus des Jugendrechts Lahr

06.08.2025 - 11:58:12

Lahr - Internationaler Austausch: Delegation afrikanischer Kinderrechtsorganisationen zu Besuch im Haus des Jugendrechts Lahr. Lahr - Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Vereins Kinderrechte Afrika e.V. (KiRA) empfing das Haus des Jugendrechts (HdJR) Lahr am 21. Juli 2025 eine Delegation hochrangiger Kinderrechtsexperten aus Kamerun, Mali und Benin. Ziel des Treffens war der Austausch über die Struktur, Arbeitsweise und Wirkung des Hauses des Jugendrechts - und die Frage, ob ein solches Modell auch in afrikanischen Ländern anwendbar sein könnte.

Als Gastgeber begrüßten Staatsanwalt Phillip Nique sowie Kriminalhauptkommissarin Kerstin Geiger die internationalen Gäste in den Räumlichkeiten des HdJR. Initiiert und unterstützt wurde das Treffen vom Verein Kinderrechte Afrika e.V., der die Delegation begleitete.

Während der Verein Kinderrechte Afrika e.V. unter anderem durch den Vorstandsvorsitzenden Dr. Michael Brünger vertreten wurde, zählten zu den internationalen Vertretern unter anderem Marthe Wandou, Trägerin des Right Livelihood Awards ("Alternativer Nobelpreis") und Verantwortliche der kamerunischen Organisation ALDEPA, Antoine Akplogan, Präsident der Nationalen Koalition für Kinderrechte in Mali, sowie Nanzif Arekpa, Finanzverantwortlicher der beninischen Organisation ESGB.

Im Mittelpunkt stand die Vorstellung des Lahrer Modells: Das Haus des Jugendrechts vereint Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendhilfe im Strafverfahren und städtische Sozialarbeit unter einem Dach - ein Konzept, das bundesweit an rund 30 Standorten umgesetzt wird.

Ein Haus, viele Vorteile:

Das HdJR bietet einen strukturellen und inhaltlichen Rahmen, um Jugendkriminalität effektiv und nachhaltig zu begegnen:

· Schnelle Reaktion auf Straftaten: Durch die räumliche Nähe der beteiligten Dienste können Entscheidungen oft innerhalb weniger Tage getroffen werden.

· Ganzheitlicher Ansatz: Die Arbeit im HdJR basiert auf enger interdisziplinärer Abstimmung, wodurch junge Menschen individuell begleitet und präventiv unterstützt werden.

· Erziehungsorientiertes Jugendstrafrecht: Statt Strafe stehen pädagogische Maßnahmen, Gespräche und Hilfsangebote im Vordergrund.

· Transparente Kommunikation mit Eltern und Jugendlichen: Gespräche finden in ziviler, vertrauensbildender Atmosphäre statt, häufig auch direkt vor Ort oder in Schulen.

· Starke lokale Vernetzung: Die Zusammenarbeit mit Schulen, Beratungsstellen und weiteren Akteuren sorgt für frühzeitige Prävention und passgenaue Intervention.

Die afrikanischen Gäste zeigten großes Interesse an diesem Modell und diskutierten intensiv über mögliche Formen einer angepassten Umsetzung - etwa durch mobile Einheiten oder Pilotprojekte in urbanen Zentren. Der internationale Besuch markiert einen wichtigen Schritt im fachlichen Austausch und in der länderübergreifenden Zusammenarbeit für den Schutz von Kindern und Jugendlichen.

/ya

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