HZA-OL, Oldenburg

HZA-OL: Was lange währt, wird endlich gut

20.08.2025 - 10:27:24

HZA-OL: Was lange währt, wird endlich gut. Oldenburg - Am Montag, dem 18.August 2025, übernahm die Leiterin des Hauptzollamts Oldenburg, Frau Regierungsdirektorin Stephanie Grotheer, den neuen Standort der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls in Emden. "Vor dem Hintergrund der langen Dauer und der teilweise schwierigen Umstände der Interimsunterbringung haben sich meine Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit am Standort Emden ein solches Gebäude redlich verdient. In diesem Zusammenhang halte ich es für ganz besonders erwähnenswert, dass diese Einheit allen Widrigkeiten zum Trotz aufgrund ihres hohen Einsatzwillens fortwährend beachtliche Erfolge erzielt hat", so Stephanie Grotheer in ihrer Eröffnungsrede. Nach einer Errichtungszeit von nur zweieinhalb Jahren, der eine intensive Planungsphase vorausgegangen war, konnte der bundeseigene dreigeschossige Neubau im Rahmen einer kleinen Feierstunde von der Bauherrin, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, nunmehr auch offiziell an die Zollverwaltung übergeben werden. "Auch wenn das Projekt noch nach alter RBBau durchgeführt wurde, schlägt sich für mich so die Brücke zum Wesen der neuen RBBau, in der die gemeinschaftliche Zusammenarbeit und der gemeinsame Projekterfolg in den Vordergrund gestellt wird. Man kehrt sich ab von behördlicher Abgrenzung und spricht jetzt ganz offen von einer Fehlerkultur. Etwas was wir, hier, im Projekt immer schon miteinander leben konnten." betonte Christian Thomas, verantwortlicher Projektleiter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Das Gebäude bietet künftig für rund 60 Beschäftigte auf 2.253 m² Büro-, Archiv- und Sozialflächen einen modernen und funktionalen Arbeitsplatz. Neben einer hohen Qualität und Effizienz des Gebäudes wurden im Zuge der Planung auch dem Ziel einer wirtschaftlichen und klimaneutralen Bundesverwaltung folgend Schwerpunkte auf die Nachhaltigkeit, den Klimaschutz und einen geringen CO2-Fußabdruck gelegt. Es entspricht dem EGB 40 Standard und ist nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) mit der BNB-Zertifizierung in Silber ausgezeichnet worden. "Mit dem Neubau am Nordkai haben wir ein modernes Arbeitsumfeld für die Beschäftigten des Hauptzollamts geschaffen", sagte Anett Janiszewski, stellvertretende Leiterin des Staatlichen Baumanagements Südniedersachsen. "Gleichzeitig haben wir mit der überwiegenden Auftragsvergabe an regionale Firmen die heimische Wirtschaft gestärkt und das 7-Millionen-Euro-Projekt erfolgreich umgesetzt." Weitere bauliche Informationen können dem anliegenden Daten- und Faktenblatt des mit der Baudurchführung beauftragten Staatlichen Baumanagements Südniedersachsen entnommen werden. So wechselhaft wie die organisatorische Anbindung der heutigen Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls war auch die Unterbringung der Ermittler dieser Einheit am Standort Emden. Noch zu Zeiten des ehemaligen Hauptzollamts in Emden wurden im Jahr 1991 sogenannte Prüfgruppen für die Bekämpfung illegaler Beschäftigung durch die Zollverwaltung (BillBZ) gebildet. Diese Prüfeinheiten gehörten derzeit noch den auch heute noch bestehenden Sachgebieten "Prüfungsdienst" an. Untergebracht war diese Einheit seinerzeit in einer bundeseigenen Liegenschaft an der Auricher Straße. Im Zuge der Realisierung des europäischen Binnenmarktes im Jahr 1993 wurde eine weitere Prüfgruppe in Leer eingerichtet die in dem heutigen Kulturzentrum Zollhaus Leer ihren Sitz hatte. Nach Auflösung des Hauptzollamts Emden im Jahr 2002 wurden diese Prüfgruppen Bestandteil des Prüfungsdienstes des Hauptzollamtes Osnabrück und mussten zugleich auch ihren Standort wechseln. Zunächst bezogen die Beschäftigten der Prüfgruppe Emden freie Kapazitäten im Gebäude des (ehemaligen) Zollamts Emden "Zum Nordkai 22". Im weiteren Verlauf wurde die Prüfgruppe in Leer aufgelöst und der dortige Personalbestand wurde der Emder Prüfgruppe zugeführt. Einen insbesondere aus fachlicher Sicht weitaus größeren Einschnitt barg die darauf folgende Strukturveränderung aus dem Jahr 2004. Auf politischer Ebene wurde beschlossen, die Aufgabe der Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung vollständig auf die Zollverwaltung zu übertragen. Gleichzeitig wurden die Beschäftigten der ehemaligen Arbeitsmarktinspektionen der Arbeitsverwaltung in den Dienst des Zolls überführt. Die Prüfgruppen wurden in diesem Zusammenhang aufgelöst und die heutige Finanzkontrolle Schwarzarbeit als eigenständige Sachgebiete bei den jeweiligen Hauptzollämtern gegründet. Für die "alten" und "neuen" Zöllner und Zöllnerinnen des Standorts Emden bedeutete diese Organisationsmaßnahme gleichzeitig die Versetzung an das Hauptzollamt Oldenburg. Zugleich wurde auch zunehmend zusätzliches externes Personal gesucht und gefunden, so dass der Personalaufwuchs in diesem Aufgabenbereich durchaus als beachtlich zu bezeichnen war und in der Folge dazu geführt hat, dass die vorhanden Raumkapazitäten nicht mehr ausreichten. Nach einem kurzem "Gastspiel" in der Liegenschaft der Arbeitsagentur für Arbeit in der Schlesierstr. 10/12 wurde die Einheit 2005 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Hauptzollamts Emden in der Ringstraße untergebracht. Da sich eine Ertüchtigung des Gebäudes nach mehreren Planungsversuchen letztendlich als wirtschaftlich untauglich erwiesen hatte, musste eine neue vorübergehende Lösung zur Unterbringung des Personals gefunden werden. So kam es ab dem Jahr 2007 zur Rückkehr in die Liegenschaft an der Auricher Straße. Hierzu wäre erwähnenswert, dass das betreffende Gebäude schon bereits zu diesem Zeitpunkt seine besten Jahre hinter sich gelassen hatte. In der Folgezeit blieben alle Bemühungen, eine geeignete Bestandimmobilie am Standort Emden anzumieten erfolglos, so dass das Bundesministerium der Finanzen schließlich im Jahr 2016 der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben den Auftrag zur Errichtung eines Neubaus auf der bundeseigenen Liegenschaft an der Straße "Zum Nordkai" erteilte. Nach Abschluss der Planungsphase erfolgte zunächst der Abriss der dort bestehenden Bunkeranlage und weitere zeitintensive Vorbereitungen für den eigentlichen Beginn der Bautätigkeiten im Jahr 2022. Am 07. Januar diesen Jahres war es dann nach annähernd 18 Jahren der "Interimsunterbringung" in einem mittlerweile wohl durchaus als baufällig zu bezeichnenden Gebäude geschafft: Der Tag des Umzugs war endlich gekommen und die Belegschaft durfte nun ihre zeit- und zweckmäßig gestalteten Arbeitsplätze einrichten. Für die künftig zu erwartenden organisatorischen Veränderungen innerhalb der Bundeszollverwaltung ist die Finanzkontrolle Schwarzarbeit am Standort Emden in jeder Hinsicht nunmehr gut gerüstet. Zusatzinformation: Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit am Standort Emden ist Teil des Hauptzollamtes Oldenburg und nimmt die der Zollverwaltung gesetzlich zugewiesenen Prüf- und Ermittlungsaufgaben im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung in der Stadt Emden und den Landkreisen Leer, Aurich, Wittmund sowie Teilbereichen des Landkreises Emsland wahr. Mit seinem Einsatz gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung trägt der Zoll zur gerechten und korrekten Abführung der Abgaben, wie zum Beispiel den Sozialversicherungsbeiträgen, bei. Schwarzarbeiter und ihre Auftraggeber schädigen alle: Sie betrügen die Sozialversicherung, hinterziehen Steuern und gefährden Arbeitsplätze. Die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung hat viele Facetten: Es gibt den Arbeitgeber, der seine Arbeiter nicht zur Sozialversicherung anmeldet, die Arbeitnehmerin, die ohne Steuerkarte arbeitet, den Ausländer, der ohne Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung arbeitet, den Arbeitsverleiher, der ohne Erlaubnis Arbeitskräfte illegal verleiht, die Arbeitslose, die Bezüge bezieht und nebenbei arbeitet und vieles andere mehr. Sie alle haben jedoch eines gemeinsam: Ihr Tun vernichtet dauerhaft legale Arbeitsplätze und erhöht damit die Arbeitslosigkeit, bringt den Staat um Steuern und die Sozialversicherungen um Beiträge. Das verursacht Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten legal arbeitender Unternehmen und Arbeitnehmer, erhöht die Abgabenlast für die Solidargemeinschaft und trägt zur Ausbeutung illegal Beschäftigter bei.

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Hauptzollamt Oldenburg
Jens Kloppmann
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E-Mail: Jens.Kloppmann@zoll.bund.de
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