Hannover - Die Bundespolizeidirektion Hannover und die Polizeidirektion Hannover haben am heutigen Tag im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover im Zuge eines gemeinsamen Großeinsatzes bundesweite Einsatzmaßnahmen zur Bekämpfung der organsierten Schleusungskriminalität durchgeführt.
06.08.2025 - 16:31:14BPOLD-H: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hannover, der Polizeidirektion Hannover und der Bundespolizeidirektion Hannover. Hierbei konnten zwei Haftbefehle (in Hannover und in Wiesbaden) sowie 22 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt werden. Der örtliche Schwerpunkt des Einsatzes lag in Hannover. Darüber hinaus erfolgten ebenfalls Maßnahmen in Ronnenberg (Region Hannover), Kiel, Hildesheim, Salzgitter, Paderborn, Ginsheim, Bad Vilbel und Wiesbaden.
Die überwiegend chinesischen Beschuldigten stehen im Verdacht, in banden- und gewerbsmäßiger Weise die Einschleusung von chinesischen Staatsangehörigen in das Bundesgebiet organsiert zu haben. Nach Ankunft in Deutschland wurden die zumeist geschleusten chinesischen Frauen offenbar durch die Beschuldigten als Prostituierte in sog. Tagesterminwohnungen illegal beschäftigt. Die Beschuldigten sollen die sexuellen Dienstleistungen der Geschleusten in diesem Zusammenhang über verschiedene Online-Dienste angeboten und für Anbahnung und Abwicklung dieser Geschäfte konspirative Telefonzentralen eingerichtet haben. Die geschleusten Frauen verfügten hierbei nicht über hinreichende Aufenthaltstitel für die Aufnahme einer Erwerbtätigkeit in der Bundesrepublik.
Der von den Beschuldigten verfolgte Modus Operandi war offenbar darauf ausgerichtet, behördliche Kontrollmaßnahmen durch die bundesweit koordinierte Rotation in kurzfristig für die Prostitutionsausübung angemieteten Wohnungen zu umgehen.
Nach ersten Erkenntnissen über diese Vorgehensweise richteten die Bundespolizeidirektion Hannover und die Polizeidirektion Hannover eine gemeinsame Ermittlungsgruppe ein, um auf diese Weise Ressourcen, Kompetenzen und Erfahrungen bei Ermittlungen im Zusammenhang mit der Einschleusung von ausländischen Frauen in das Rotlichtmilieu zu bündeln.
Als Beweismittel konnten verschiedene Datenträger, wie Mobiltelefone, Laptops und Speichermedien sichergestellt werden. Weiterhin wurde Bargeld im Wert von einer hohen fünfstelligen Summe aufgefunden. Durch die Auswertung des beschlagnahmten Beweismaterials erhoffen sich die Ermittler neben der beweissicheren Strafverfolgung weitere Ansatzpunkte, um das Schleusernetzwerk weiter aufzuhellen und nachhaltig zu bekämpfen.
Zum Hintergrund der Maßnahmen erklärte der Einsatzleiter Bundespolizei Helgo Martens:
"Uns ging es mit dem heutigen Einsatz darum, die konspirative Logistik der Schleuserbande bundesweit zu zerschlagen. Dies ist durch die gute Zusammenarbeit der Ermittler von Bundes- und Landespolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft auch gelungen."
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