FW-OB: Mobile Retter ab sofort in Oberhausen im Einsatz
27.06.2025 - 10:43:36FW-OB: Mobile Retter ab sofort in Oberhausen im Einsatz. Oberhausen - Ehrenamtliche Mobile Retter ergänzen ab sofort die Rettungskette im Oberhausener Stadtgebiet. Das System ortet registrierte Ersthelfende im Umkreis des Einsatzortes und sendet eine Anfrage auf deren Smartphones, um im Notfall eine schnellere Erstversorgung durch geschulte Personen zu gewährleisten. Mit einem offiziellen Alarmierungsstart gaben Oberbürgermeister Daniel Schranz, Feuerwehrdezernent Michael Jehn und Jörg Brandenburg, Leiter der Feuerwehr, am 25. Juni den Startschuss für diesen wichtigen Baustein in der Oberhausener Rettungskette.
Die ehrenamtlich engagierten Ersthelferinnen und Ersthelfer haben in der Regel einen medizinischen Beruf erlernt und wurden durch die Feuerwehr Oberhausen noch einmal speziell zum Thema Reanimation geschult. Kommt es zu einem Notruf, bei dem ein Herz-Kreislauf-Stillstand gemeldet wird, alarmiert die Feuerwehrleitstelle ab sofort nicht nur den Rettungsdienst, sondern über die Alarmierungs-App des Vereins "Mobile Retter" auch zeitgleich mögliche Ersthelfer, die sich zufällig in der Nähe aufhalten. Durch ihre räumliche Nähe können die Mobilen Retter binnen weniger Minuten zur Einsatzstelle eilen und mit der Herzdruckmassage beginnen.
"Mit der mobilen Ersthelfer-App optimieren wir in Oberhausen unsere Notfallversorgung weiter", erklärt Oberbürgermeister Schranz. "Neben dem Ausbau unseres Rettungswachennetzes im Stadtgebiet können die Mobilen Retterinnen und Retter durch die innovative Verbindung von Mensch und Technik sprichwörtlich Leben retten - weil sie im Ernstfall schneller vor Ort sein können."
Feuerwehrdezernent Michael Jehn ergänzt: "Besonders stolz sind wir auf die vielen Ehrenamtlichen, insbesondere der Freiwilligen Feuerwehr und aus den Hilfsorganisationen, die sich bereits als qualifizierte Ersthelfer registriert haben. Wir starten in Oberhausen mit rund 145 registrierten Mobilen Rettern, die großteils bereits ab Tag Eins mit im Einsatz sind - und dafür sind wir dankbar."
"Auch wenn es derzeit in Nordrhein-Westfalen keine rechtliche Verpflichtung zum Betrieb eines Ersthelfersystems gibt, leistet die App einen wichtigen Beitrag zur Versorgungsqualität der Bürgerinnen und Bürger in Oberhausen", so Jörg Brandenburg, Leiter der Feuerwehr.
Rund 120.000 Mal jährlich heißt es in Deutschland: Einsatz für den Rettungsdienst vor Ort wegen eines Herz-Kreislauf-Stillstands. Dann geht es sprichwörtlich um jede Sekunde. Brauchen Rettungsdienste bundesweit im Durchschnitt acht bis neun Minuten bis zur Einsatzstelle, so ergibt sich, sofern nicht durch den Anrufenden Erstmaßnahmen eingeleitet werden können, ein sogenanntes therapiefreies Intervall, ein Zeitraum ohne Hilfe, in dem wertvolle Minuten verloren gehen. Denn die Überlebenschancen für Betroffene sinken mit jeder Minute, in der keine Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation) erfolgt, um zehn Prozent. Laut Mobile Retter e.V. liegt in Kommunen, die mit dem System arbeiten, die durchschnittliche Zeit bis zum Eintreffen eines qualifizierten Ersthelfers bei vier bis fünf Minuten. Schon hier wird deutlich - die Überlebenschancen des Patienten können allein durch die frühzeitige Reanimation erkennbar verbessert werden.
"Das therapiefreie Intervall bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand auf ein Minimum zu verkürzen und hiermit die Überlebenswahrscheinlichkeit um bis zu 45 Prozent zu steigern, stellt einen Quantensprung im Rettungsdienst dar", ergänzt Dr. Christian Afflerbach, Teil der Ärztlichen Leitung Rettungsdienst in Oberhausen.
Nun gilt es, den Kreis der mobilen Retter zu vergrößern. Hierzu werden über die Website mobile-retter.org/ob Schulungstermine angeboten, die sich zunächst konkret an Menschen mit medizinischen Hintergrundwissen richten. Dies sei vor allem darin begründet, dass diese Personengruppen in der Regel über eine etwas ausgeprägtere Resilienz verfügen und so besser mit der belastenden Situation der Reanimation umzugehen wüssten, so Afflerbach weiter.
Zum Alarmierungsstart am 25. Juni versammelten sich Oberbürgermeister Daniel Schranz, der zuständige Dezernent Michael Jehn, Vertreter der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz und der Freiwilligen Feuerwehr, aus deren Reihen die bisher geschulten Ersthelfer kommen sowie Vertreterinnen von Mobile Retter e.V. Gemeinsam drückten sie auf der Feuer- und Rettungswache 1 den symbolischen roten Alarmierungsknopf und aktivierten die Anbindung der Ersthelfer-App an die Feuerwehrleitstelle. Bisher haben schon über 100 Ersthelferinnen und Ersthelfer ihre Fortbildung zum zu Mobilen Retter absolviert, weitere Schulungen sind im Laufe der nächsten Monate geplant.
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