FW LK Neunkirchen: Großer Waldbrand auf dem Kleinen Hirschberg bei Neunkirchen-Kohlhof
13.05.2025 - 14:39:43FW LK Neunkirchen: Großer Waldbrand auf dem Kleinen Hirschberg bei Neunkirchen-Kohlhof. Neunkirchen-Kohlhof - An gleich drei Stellen brannte es am Montagnachmittag, 12. Mai im Wald auf dem Kleinen Hirschberg beim Neunkircher Stadtteil Kohlhof. Die Ausbreitung des Waldbrandes auf dem Höhenzug konnte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen mit Unterstützung weiterer Feuerwehren aus dem Landkreis Neunkirchen und dem benachbarten Saarpfalz-Kreis noch am Nachmittag stoppen. Die aufwändigen und kräftezehrenden Nachlöscharbeiten zogen sich jedoch bis zur Abenddämmerung hin.
Eigentlich hätte der zwischen Kohlhof, Niederbexbach und Limbach gelegene Kleine Hirschberg am Montagnachmittag bei strahlendblauem Himmel und Sonnenschein ein idyllisches Bild abgegeben. Wenn da nicht eine verdächtige Rauchsäule über dem Waldgebiet auf dem kleinen Höhenzug oberhalb der Blies aufgestiegen wäre. Ein aufmerksamer Passant bemerkte die aus dem Wald kommende Rauchentwicklung und wählte umsichtig den Notruf. Um kurz nach 14 Uhr wurden zunächst die beiden Löschbezirke Furpach und Ludwigsthal der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen alarmiert, um der Rauchentwicklung aus dem Wald nachzuspüren. Zwar war die Rauchsäule von den Feldern unterhalb des Kleinen Hirschberges noch vergleichsweise gut auszumachen, doch erwies es sich als schwierig die Quelle für den Rauch im Wald selbst zu lokalisieren. Nach mehreren hundert Metern querfeldein durch den Wald konnten die Feuerwehrleute zunächst eine sich ausbreitende Brandstelle im Wald ausmachen.
Weil die Bekämpfung von Vegetationsbränden, insbesondere im Waldbereich, sehr aufwändig und personalintensiv ist, wurden nach Entdeckung des ersten Brandherdes umgehend weitere Feuerwehrkräfte zum Kleinen Hirschberg alarmiert. Neben weiteren Einheiten der Neunkircher Wehr machten sich nun auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kirkel aus dem angrenzenden Saarpfalz-Kreis auf den Weg. Während die Brandbekämpfung auf dem Kleinen Hirschberg anlief entdeckten die Feuerwehrleute in einiger Entfernung vom ersten Brandherd noch einen zweite Stelle im Wald an der es brannte. Dieser zweite Brandherd war nicht nur größer als der erste, sondern das Feuer breitete sich hier auch deutlich schneller in einem Bereich mit zahlreichen toten Nadelbäumen aus. In diesem Bereich entzündeten sich sprunghaft auch mehrere bis zu 20 Meter hohe tote Bäume, die Fackeln gleich in Flammen aufgingen. Die toten und ausgebrannten Bäume stellten für die Einsatzkräfte eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar, weil sich ihre Standfestigkeit nur schwer einschätzen ließ.
Im weiteren Einsatzverlauf wurden zur Unterstützung der Löscharbeiten interkommunal im Landkreis Neunkirchen aufgestellte Fachzüge mit Ausrüstung zur Vegetationsbrandbekämpfung und zur Wasserförderung angefordert. Auch die Drohneneinheiten der Feuerwehren Illingen und Eppelborn kamen zur Lageerkundung aus der Luft zum Einsatz. Ihre beiden Drohnen übertrugen nicht nur in Echtzeit ein Livebild von den beiden Brandherden, sondern konnten bei Bedarf auch wertvolle Wärmebilder liefern. Bis zum späten Nachmittag gelang es den Einsatzkräften eine Ausbreitung der Feuer an den beiden Brandherden zu stoppen. Der erste Brandherd hatte sich am Ende auf knapp 500 Quadratmeter ausgedehnt, der zweite auf rund 2.000 Quadratmeter. Bekämpft werden konnten die Brände mit einer Kombination aus einem klassischen Löschangriff mit Wasser, kleinen Löschrucksäcken mit Handpumpen und Handwerkzeugen zum Aufgraben des Bodens. Das am Kleinen Hirschberg benötigte Löschwasser musste nämlich im Pendelverkehr mit mehreren Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr von Hydranten aus den nahegelegenen Orten mühsam herangefahren werden.
Während in der ersten Phase des Einsatzes die benötigte Ausrüstung noch komplett zu Fuß durch das unwegsame Gelände transportiert werden musste, stand in der späteren Einsatzphase auch ein sogenanntes Utility Task Vehicle (UTV) zum Materialtransport zur Verfügung. Bei diesem handelt es sich um ein kompaktes und hochgeländegängiges Allradfahrzeug mit einer kleinen Pritsche.
An die Phase der Eindämmung des Waldbrandes schlossen sich ab dem späten Nachmittag nahtlos die langwierigen Nachlöscharbeiten an. Um ein wiederentzünden des Waldbrandes auszuschließen machten sich die Feuerwehrleute bis zur Abenddämmerung daran in den verbrannten Waldarealen versteckte Glutnester aufzudecken und abzulöschen. Manche Glutnester zeigten sich dabei ganz von selbst durch kleine Rauchfahnen auf dem Waldboden, andere konnten mit Wärmebildkameras aufgespürt werden. Während der Nachlöscharbeiten wurde noch eine dritte, aber sehr viel kleinere Brandstelle im Wald auf dem Kleinen Hirschberg gefunden und abgelöscht. Gegen 21:30 Uhr konnte der Einsatz am Kleinen Hirschberg schließlich beendet und die letzten Feuerwehreinheiten aus dem Einsatz entlassen werden.
In der Spitze waren rund um den Kleinen Hirschberg rund 130 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Neunkirchen, Eppelborn, Illingen, Kirkel, Ottweiler und Schiffweiler am Kleinen Hirschberg tätig. Im Einsatz waren auch die Polizei, der SaarForst Landesbetrieb sowie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) aus Illingen. In der Einsatzleitung brachten sich neben den Kreisbrandinspekteuren und -meistern aus dem Landkreis Neunkirchen und dem Saarpfalz-Kreis auch der Landesbrandinspekteur und sein Stellvertreter ein. Vor Ort informierten sich neben dem Neunkircher Landrat Sören Meng auch Oberbürgermeister Jörg Aumann sowie Innen-Staatssekretär Torsten Lang.
Nach Abschluss des Waldbrandeinsatzes am späten Montagabend führte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen in der Nacht zum Dienstag und am Dienstagmorgen zwei Nachschauen an den Brandherden durch. Dabei konnten in der Nacht nochmal mehrere Glutnester abgelöscht werden.
Aufgrund der anhaltenden Waldbrandgefahr rät die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen zu einem umsichtigen Umgang mit offenem Licht und Feuer im Wald sowie in Waldnähe. Auf Lager- oder Grillfeuer in Wäldern oder deren Nähe sollte gänzlich verzichtet werden. Auch das achtlose Entsorgen von Zigarettenkippen in der Vegetation sollte unterbleiben. Genauso ist beim Parken von Fahrzeugen mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Wiesen Vorsicht geboten. Was hingegen ein urbaner Mythos ist, ist die einen Waldbrand auslösende Glasscherbe. Nichtsdestotrotz hat Müll im Wald nichts zu suchen.
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