Esslingen, Jahresbericht

Esslingen - 2024: Ein einsatzreiches und arbeitsintensives Jahr für die Feuerwehren des Landkreises und den Kreisfeuerwehrverband

30.03.2025 - 21:00:00

FW LK Esslingen: Jahresbericht der Feuerwehren des Landkreises Esslingen und des Kreisfeuerwehrverbandes Esslingen-Nürtingen anlässlich der Jahreshauptversammlung am 28. März 2025 in Altbach

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbands und der Kommandantendienstversammlung des Landkreises Esslingen, die am 28. März in der Gemeindehalle Altbach stattfand, wurden neben den Regularien des Verbands auch die Jahresstatistik der Feuerwehren des Landkreises vorgestellt. Zu dieser Veranstaltung hatten der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Bürgermeister Florian Schepp, und Landrat Marcel Musolf eingeladen.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Schepp folgte ein gemeinsames Abendessen, bevor Bürgermeister Martin Funk in seinem Grußwort alle Anwesenden herzlich willkommen hieß.

Landrat Musolf ging in seiner Rede auf die Einsatzzahlen sowie die Anzahl der aktiven Feuerwehrangehörigen ein. Die 4.200 Mitglieder der Einsatzabteilungen und Werkfeuerwehren leisteten im Jahr 2024 über 10.000 Einsätze. Er betonte die enge Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen im Landkreis, die auch durch die zahlreiche Anwesenheit von Vertretern bei der Versammlung unterstrichen wurde.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Arbeit der Integrierten Leitstelle des Landkreises. Im Jahr 2024 wurden dort 370.000 Anrufe entgegengenommen, darunter Notrufe über die europaweit gültige 112 (etwa ein Drittel der Anrufe), eCall-Meldungen aus Fahrzeugen sowie Alarme über die "Lebensretter"-App, die im Landkreis erfolgreich etabliert wurde.

Besonderen Dank sprach Musolf den Feuerwehren für die Überlandhilfe aus, durch die sich die Wehren gegenseitig unterstützen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt des Kreistags hatte kürzlich 200.000 Euro zur Förderung wichtiger Fahrzeuge bereitgestellt, die in der Überlandhilfe eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist der neue Gerätewagen Messtechnik, der noch in diesem Jahr in Dienst gestellt werden soll.

Darüber hinaus thematisierte Musolf aktuelle Herausforderungen wie Naturkatastrophen. Der Landkreis bereitet sich mit verschiedenen Maßnahmen darauf vor. So absolvierte der Verwaltungsstab des Landkreises im März eine Übung an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung in Ahrweiler. Außerdem wurde Ende 2024 der Führungsstab des Landkreises offiziell in Dienst gestellt, und weitere Maßnahmen zur Stärkung des Katastrophenschutzes befinden sich in Planung.

Zum Abschluss seiner Rede bedankte sich Musolf bei allen ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen für ihr großes Engagement. Sein Dank galt zudem den Familien der Einsatzkräfte sowie den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter für Einsätze, Übungen und Schulungen freistellen und so maßgeblich zum Schutz der Bevölkerung beitragen.

Förderung der Resilienz und kommunale Verantwortung

Bezirksbrandmeister Adrian Wibel thematisierte in seinem Grußwort die Bedeutung der Resilienz der Bevölkerung sowie die Selbsthilfefähigkeit der Gemeinden. Die Starkregenereignisse des vergangenen Jahres hätten erneut gezeigt, dass staatliche Unterstützung enge Grenzen habe.

Zudem erläuterte er die überarbeitete Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums zur Förderung des Feuerwehrwesens (ZFeuVwV), die seit dem 1. Januar 2025 gilt. Zwar seien die Fördersummen gestiegen, jedoch auch die Anzahl der Förderanträge - der Gesamtetat habe sich jedoch nicht vergrößert. Wibel bedankte sich bei den Bürgermeistern für ihre Unterstützung des Feuerwehrwesens und appellierte an sie, diese auch in Zukunft aufrechtzuerhalten.

Ein weiteres wichtiges Thema war das Starkregenmanagement. Wibel betonte, dass Kommunen sich aktiv an der Prävention beteiligen müssten, da die Feuerwehren zwar entscheidend zur Bewältigung solcher Ereignisse beitragen, jedoch die Hauptverantwortung bei den Städten und Gemeinden liege.

Er dankte den Feuerwehrangehörigen für ihren Einsatz und regte an, den Partnerinnen und Partnern der Ehrenamtlichen mit einer kleinen Geste - beispielsweise einem Blumenstrauß oder einem Dankeschön - Wertschätzung entgegenzubringen.

Verbandsregularien und Berichte

Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden die Verbandsregularien abgehandelt. Nach dem Totengedenken sprach der Vorsitzende über den Altersumbruch in den Feuerwehren sowie über Veränderungen im Landesfeuerwehrverband. Er hob hervor, dass die politische Arbeit auch im Jahr 2024 ein zentraler Schwerpunkt der Verbandsarbeit war und der KFV hierbei maßgeblich für die Feuerwehren des Landes mitgewirkt hat.

Die Berichte des Verbandskassiers und der Kassenprüfer wurden vorgestellt, bevor Wilfried Schieche, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Altbach, die Entlastung der Vorstandsmitglieder durchführte.

Im Anschluss stellte Oberstleutnant Gunnar Kozlowski, stellvertretender Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, den Organisationsplan Deutschland (OPlan Deu) vor. Er beleuchtete die sicherheitspolitischen Herausforderungen, die sich durch die sogenannte "Zeitenwende" nach dem Angriff auf die Ukraine ergeben haben. Dabei betonte er auch die Auswirkungen auf nicht-militärische Organisationen wie die Feuerwehren.

Ehrungen und Ausblick auf 2025

Bei den Ehrungen wurden langjährige verdiente Ausbilder für ihre 10- bzw. 20-jährige Tätigkeit ausgezeichnet.

Im Anschluss gab Kreisbrandmeister Guido Kenner seinen Bericht für das Jahr 2024 ab.

Zahlen, Daten, Fakten

Die Anzahl der Einsätze stieg im Vergleich zu 2023 um 500 Einsätze, was insbesondere auf die Starkregenereignisse im Juni 2024 zurückzuführen ist.

Im Jahr 2024 besuchten 170 Feuerwehrangehörige aus dem Landkreis Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg in Bruchsal. Zusätzlich absolvierten 1.135 Einsatzkräfte Lehrgänge auf Kreisebene.

Das Leistungsabzeichen der Feuerwehren wurde am 20. Juli 2024 in Bissingen an der Teck von 24 Gruppen erfolgreich abgelegt. Diese erfolgreiche Tradition wird am 11. Oktober 2025 in Frickenhausen fortgesetzt.

Mit diesen Maßnahmen wird die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren weiter gestärkt, um den wachsenden Herausforderungen auch in Zukunft gewachsen zu sein.

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